Ada (Auszug)
Verfasst: 04.12.2009, 19:15
Ada trug einen schwarzen Pullover. Sie lehnte an der Wand von der Cafeteria. Die Stimmen der anderen Kunststudenten trieben an ihr vorbei. Sie stemmte einen Fuß gegen die Wand. Sie trug einen dünnen Lederslipper. Sie strich ihr dunkles, kurzes Haar aus der Stirn. Sie fand alles mühsam und die anderen waren ihr lästig.
Sie brauchte einen starken Espresso. Sie kippte ihn in einem Zug hinunter. Sie blickte durch das große Fenster in den grauen Wintertag hinaus. Schmutzige Schneereste lagen an den Rändern der Straße. Ein kahler und weißer Tag. Trostlos wie so viele. Ihre dunklen Augen waren glanzlos.
Plötzlich stand Nina hinter ihr mit dem herzförmigen Gesicht. Sie waren sich vor zwei Tagen auf einem Atelierfest begegnet. Ninas kleiner Mund war dunkelrot geschminkt. Sie trug das weißblonde Haar hoch gesteckt und trug ein Designerkleid. Sie erinnerte Ada immer an eine Spitzmaus mit Arsen in der Tasche. „Kommst du heute Abend in die Milchbar?“ fragte sie in ihrer leisen Stimme. Sie klang immer ein wenig heiser. Ada zuckte die Schultern. Sie schaute schwarz. Sie musste an Bender denken, mit dem Nina solange getanzt hatte. Nina hatte sich kurz an ihn gepresst. Finster starrte sie in Ninas wasserblaue Augen. Bender war Dozent an der Kunstakademie. Bender gab sich ekelhaft überlegen. Trotzdem zog er Ada an. Sie fragte sich, ob Bender auch kam. Laut sagte sie: „Ich glaube, eher nicht...“ Wortlos standen sie kurz nebeneinander. Nina sah sie unverwandt an. Ada traute ihr nicht. Sie sah unbeteiligt auf den Schneematsch draußen.
Die Luft war eisig, als Ada am Abend doch in die Milchbar ging. Der Atem der Nacht umschlang sie. Der Himmel war klar und unendlich. Ada dachte nur an Bender und seine unverschämte Art, sich zu bewegen. Er war dunkelblond und hatte durchdringend helle Augen. Kühle umgab ihn. Unter dem Eis loderte ein greller Funke. Adas Gesicht glänzte. Das schwarze Haar hatte sie straff zurückgekämmt.
Sie lächelte nie. Sie stieß die Türe zur Milchbar auf. Sie hasste die roten Bezüge der Stühle. Sie zog die Schultern hoch und ihr Blick flog durch das Lokal. Bender war nicht da, Nina auch nicht. An einem einsamen Tisch saß Bella mit verschlungenen Beinen. Sie war betrunken wie immer und hielt ein Glas in der Hand. Sie winkte Ada zu. Die fast leere Bar wirkte trostlos. Ada musterte Bella kurz.. Ihre Pupillen waren geweitet. Ihre Augen waren schwarze Löcher in Augenhöhlen. Die Schminke auf ihrem Mund war verschmiert. Sie trug einen engen roten Fetzen. Sie erinnerte Ada an eine Puppe. Ada setzte sich kurz. Sie zog ihren Mantel nicht aus. Sie bestellte einen Drink und einen Teller Oliven. Sie leibte den salzigen Geschmack. Der Drink schmeckte nach Aquarium. „Niemand da?“ fragte sie ohne Bella anzusehen. Der Oberkörper von Bella sackte noch mehr zusammen. Sie sah Ada an, als wäre sie ihr letzter Anker. Sie schüttelte den Kopf. „Tote Hose...“
Ada erinnerte sich an eine Autofahrt mit Bella im letzten Sommer. „Harddrive...“, nannte sie den Trip, wenn sie daran dachte. Sie waren zu fünft auf einer Schotterstraße an die Isar gefahren. Die Straße war voller Schlaglöcher. Die Musik war grell und eindringlich. Bella und zwei Kunststudenten hatten noch im Auto alles ausgezogen. Sie rannten in den dunklen Fluss. Man hörte das Rauschen, die Musik und Bellas atemloses Gekreisch, als die Studenten sie ins Wasser zerrten. Ada blieb einfach sitzen. Sie sah die weiße Haut von Bella im Dunkeln aufleuchten. Ihre Frisur löste sich auf.
Sie brauchte einen starken Espresso. Sie kippte ihn in einem Zug hinunter. Sie blickte durch das große Fenster in den grauen Wintertag hinaus. Schmutzige Schneereste lagen an den Rändern der Straße. Ein kahler und weißer Tag. Trostlos wie so viele. Ihre dunklen Augen waren glanzlos.
Plötzlich stand Nina hinter ihr mit dem herzförmigen Gesicht. Sie waren sich vor zwei Tagen auf einem Atelierfest begegnet. Ninas kleiner Mund war dunkelrot geschminkt. Sie trug das weißblonde Haar hoch gesteckt und trug ein Designerkleid. Sie erinnerte Ada immer an eine Spitzmaus mit Arsen in der Tasche. „Kommst du heute Abend in die Milchbar?“ fragte sie in ihrer leisen Stimme. Sie klang immer ein wenig heiser. Ada zuckte die Schultern. Sie schaute schwarz. Sie musste an Bender denken, mit dem Nina solange getanzt hatte. Nina hatte sich kurz an ihn gepresst. Finster starrte sie in Ninas wasserblaue Augen. Bender war Dozent an der Kunstakademie. Bender gab sich ekelhaft überlegen. Trotzdem zog er Ada an. Sie fragte sich, ob Bender auch kam. Laut sagte sie: „Ich glaube, eher nicht...“ Wortlos standen sie kurz nebeneinander. Nina sah sie unverwandt an. Ada traute ihr nicht. Sie sah unbeteiligt auf den Schneematsch draußen.
Die Luft war eisig, als Ada am Abend doch in die Milchbar ging. Der Atem der Nacht umschlang sie. Der Himmel war klar und unendlich. Ada dachte nur an Bender und seine unverschämte Art, sich zu bewegen. Er war dunkelblond und hatte durchdringend helle Augen. Kühle umgab ihn. Unter dem Eis loderte ein greller Funke. Adas Gesicht glänzte. Das schwarze Haar hatte sie straff zurückgekämmt.
Sie lächelte nie. Sie stieß die Türe zur Milchbar auf. Sie hasste die roten Bezüge der Stühle. Sie zog die Schultern hoch und ihr Blick flog durch das Lokal. Bender war nicht da, Nina auch nicht. An einem einsamen Tisch saß Bella mit verschlungenen Beinen. Sie war betrunken wie immer und hielt ein Glas in der Hand. Sie winkte Ada zu. Die fast leere Bar wirkte trostlos. Ada musterte Bella kurz.. Ihre Pupillen waren geweitet. Ihre Augen waren schwarze Löcher in Augenhöhlen. Die Schminke auf ihrem Mund war verschmiert. Sie trug einen engen roten Fetzen. Sie erinnerte Ada an eine Puppe. Ada setzte sich kurz. Sie zog ihren Mantel nicht aus. Sie bestellte einen Drink und einen Teller Oliven. Sie leibte den salzigen Geschmack. Der Drink schmeckte nach Aquarium. „Niemand da?“ fragte sie ohne Bella anzusehen. Der Oberkörper von Bella sackte noch mehr zusammen. Sie sah Ada an, als wäre sie ihr letzter Anker. Sie schüttelte den Kopf. „Tote Hose...“
Ada erinnerte sich an eine Autofahrt mit Bella im letzten Sommer. „Harddrive...“, nannte sie den Trip, wenn sie daran dachte. Sie waren zu fünft auf einer Schotterstraße an die Isar gefahren. Die Straße war voller Schlaglöcher. Die Musik war grell und eindringlich. Bella und zwei Kunststudenten hatten noch im Auto alles ausgezogen. Sie rannten in den dunklen Fluss. Man hörte das Rauschen, die Musik und Bellas atemloses Gekreisch, als die Studenten sie ins Wasser zerrten. Ada blieb einfach sitzen. Sie sah die weiße Haut von Bella im Dunkeln aufleuchten. Ihre Frisur löste sich auf.