was war es dann - eine erinnerung

Der Publicus ist die Präsentationsplattform des Salons. Hier können Texte eingestellt werden, bei denen es den Autoren nicht um Textarbeit geht. Entsprechend sind hier besonders Kommentare und Diskussionen erwünscht, die über bloßes Lob oder reine Ablehnungsbekundung hinausgehen. Das Schildern von Leseeindrücken, Aufzeigen von Interpretationsansätzen, kurz Kommentare mit Rezensionscharakter verleihen dem Publicus erst seinen Gehalt
scarlett

Beitragvon scarlett » 14.06.2010, 16:37

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Zuletzt geändert von scarlett am 02.03.2011, 14:28, insgesamt 2-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 15.07.2010, 14:15

ein gefühl ohne richtung

diesen text mag ich. hier ist eine situation beschrieben, die irgendwo im unbestimmten liegt. leider neigt der mensch dazu, alles, was mit ihm passiert, einzusortieren, zuzuordnen und zu katalogisieren. ein zulassen ohne definieren zu müssen, ohne darüber im nachhinein zu reflektieren ist sicher der schwierigere weg.

was ein besonderes merkmal ist an diesem text, ist die unverwechselbarkeit scarlett´scher federführung, die guten, fantasievollen bilder, die dennoch gut nachzufühlen sind. die schrägstriche als inovative variante von klammern finde ich eher störend als hilfreich. der text käme gut ohne dies aus. bei "gewölk" denke ich an trakl, celan etc......subjektiv betrachtet halte ich diesen begriff für zu schwer, zu unzeitgemäß, zu aufplusternd. das aber hat das gedicht nicht nötig. in diesem fantasiereichen gedicht eine fantasielose stelle. wer worte pendeln lässt, wer münder nicht rot sprechen lässt, der sollte gerade einen solchen begriff wie gewölk fantasiereich ersetzen können.
einen text mit einer frage enden zu lassen, empfinde ich zumeist als bedenklich. auch wenn es hier eine mixtur aus irritierter feststellung und frage ist. es lässt den leser unbefriedigt zurück. vielleicht ein "und doch: an den wänden vibrierte, fieberte und flog es" wäre eine bedenkenswerte variante und ein leserfreundlicheres ende.

ein gutes gedicht mit minimalschwachstellen!

liebe grüße: Niko, kein literatur-journalist

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Eule
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Beitragvon Eule » 21.09.2010, 12:20

Hallo scarlett, mir gefällt dieser Text auch, aber wie für Niko hat er für mich ein paar Schwachstellen ... Die erste wäre das Ende der zweiten Strophe, da wird einmal zu viel gependelt. Nach der dritten Strophe frage ich mich schon auch, was da gesprochen wird, aber die vierte Strophe, deren Abgliederung ich nicht verstehe, gibt nur vage Hinweise. Das sind mir insgesamt zu viele Wörterhülsen, obgleich mir Ausdruck und Inhalt des Textes gut gefallen. Viele Grüße !
Ein Klang zum Sprachspiel.


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