Helene in Paris III
Verfasst: 20.09.2008, 12:22
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Nach einem Spaziergang am linken Seineufer steht Helene am Pont Neuf. Die Sonne geht unter. Helene winkelt die Ellenbogen an und bedeckt die Augen mit den Händen. So macht sie sich auf den Weg über die Brücke. Menschen eilen heimwärts. Manche rammen ihre Arme, schimpfen: „Imbécile!“
Doch Helene läuft blind weiter bis zum Brückenende. Sie überquert die Fahrbahn, wird nicht überfahren und geht sehend zurück. Auf der Höhe der Ile de la Cité sitzt ein Clochard und streckt ihr seine Schale entgegen, in der ein paar Cent liegen.
„Wollen Sie mit mir essen gehen?“, fragt Helene ihn.
Er lacht, sie kann bis zu den faulenden Backenzähnen sehen, dabei ist er sicher nicht älter als sie. Dann deutet er auf die Fetzen, in die er gekleidet ist.
„Und ich bin nicht Juliette Binoche, ich weiß“, sagt Helene, legt fünf Euro in die Schale und geht weiter.
Auf dem Heimweg kehrt Helene ins Deux Magot ein, bestellt Absinth und erstickt an der Frage, warum sie nicht lieben kann.
by ELsa
Nach einem Spaziergang am linken Seineufer steht Helene am Pont Neuf. Die Sonne geht unter. Helene winkelt die Ellenbogen an und bedeckt die Augen mit den Händen. So macht sie sich auf den Weg über die Brücke. Menschen eilen heimwärts. Manche rammen ihre Arme, schimpfen: „Imbécile!“
Doch Helene läuft blind weiter bis zum Brückenende. Sie überquert die Fahrbahn, wird nicht überfahren und geht sehend zurück. Auf der Höhe der Ile de la Cité sitzt ein Clochard und streckt ihr seine Schale entgegen, in der ein paar Cent liegen.
„Wollen Sie mit mir essen gehen?“, fragt Helene ihn.
Er lacht, sie kann bis zu den faulenden Backenzähnen sehen, dabei ist er sicher nicht älter als sie. Dann deutet er auf die Fetzen, in die er gekleidet ist.
„Und ich bin nicht Juliette Binoche, ich weiß“, sagt Helene, legt fünf Euro in die Schale und geht weiter.
Auf dem Heimweg kehrt Helene ins Deux Magot ein, bestellt Absinth und erstickt an der Frage, warum sie nicht lieben kann.
by ELsa