pech gehabt

scarlett

Beitragvon scarlett » 04.04.2007, 22:13

du hast mir
dein wort gegeben
immer und immer wieder

nun bist du
sprachlos und ich reich
dir das wortschatzkästchen

das schlüsselwort
paßt nicht mehr


Gedankenstriche entfernt - Mucki hat aufgepaßt, danke!


scarlett, 2007
Zuletzt geändert von scarlett am 06.04.2007, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 05.04.2007, 21:27

Liebe Scarlett,

das Positive an diesem Gedicht scheint mir das gewitzte Spiel mit der Sprache: dass man vom gegebenen Wort sprachlos wird zum Beispiel auch die Doppelfunktion von "reich" in
sprachlos und ich reich
dir das wortschatzkästchen


Wenn ich aber davon abstrahiere und mich frage, was der Text jenseits dieses Spielerischen sagen möchte, dann finde ich ihn relativ mager, gerade wenn ich ihn mit dem Reichtum am Perspektive vergleiche, den Du ihn "P.S:" anbietest - das scheint der Fluch der guten Tat zu sein. Hat man erstmal einen Hügel erstiegen, so verlangt alle Welt, dass man das immer und immer wieder tut und am liebsten noch hörer Berge erklimmt.

Liebe Grüße
Max

scarlett

Beitragvon scarlett » 05.04.2007, 21:33

Lieber Max,

es sollte nix weiter sein als etwas Spielerisches - als die Zeilen vor mir lagen, mußte ich irgendwie lächeln... und das allein zählte in dem Augenblick.
ABer vielleicht sollte ich lieber doch etwas länger abwarten, bevor ich was poste- und mich nicht von Augenblicken leiten lassen - ;-) -

Ich danke dir fürs Lesen und deinen Kommentar!

Abendgrüße,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 05.04.2007, 21:36

Liebe Scarlett,

ach, nimm meine Kritik nicht zu schwer, ich hadere derzeit mit der eigenen lyrik und daher auch umso leichter mit der anderer.

Liebe Grüße
Max

scarlett

Beitragvon scarlett » 05.04.2007, 21:37

Lieber Max,

aber nein doch... gewiß nicht!

:smile:

scarlett

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Beitragvon leonie » 05.04.2007, 21:53

Liebe scarlett,

in mir ruft dieses Werk eine Menge Ansätze zum Weiterdenken hervor, abgesehen von dem gelungenen Spiel mit den Worten. Deshalb kann ich mich diesmla Max`Meinung nicht anschließen.

Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.04.2007, 22:37

Liebe scarlett,

dein Gedicht ist viel mehr als nur ein Wortspiel. Ich finde es gut, zumal man viele Deutungen einbringen kann. Z.B. kann man das "Pech gehabt" auf das LI beziehen, aber auch auf das LyrDu.
Nur eine Anmerkung: die Bindestriche braucht es m.E. nicht.
Saludos
Mucki

scarlett

Beitragvon scarlett » 06.04.2007, 11:25

Liebe leonie, liebe Mucki

wie schön, daß ihr auch anderes/mehr darin seht - ;-)
Ja, das "Kurze" gefällt mir selbst von Tag zu Tag besser - ich muß immer noch lächeln, wenn ich es lese - nichtsdestotrotz ist es nur die Vorstufe zu was anderem, bei dem u a aus dem "Kästchen" eine "Schatulle" werden soll... aber mehr verrat ich nicht *g*

Ich danke euch herzlich für die Rückmeldung und ja, Mucki, die Gedankenstriche werden entfernt - immer noch schleicht sich diese Marotte heimlich irgendwo rein... wie schön, daß da aufgepaßt wird...

Merci und schönen Tag allen,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 06.04.2007, 13:42

Liebe Leonie,

es freut mich - insbesondere für Scarlett und ihr Gedicht - dass wir hier nicht eineer Meinung sind. Aber vielleicht kannst Du ja mal andeuten, was die Perspektiven sind, die ich anscheinend unfähig bin einzunehmen?

Liebe Grüße
Max

Gast

Beitragvon Gast » 06.04.2007, 23:42

Liebe scarlett,

eine nette Idee - einerseits typisch scarlett, andererseits vermisse ich hier etwas, was du sonst gut mit einflichst in deine Texte, über die Wortbedeutungen hinaus.
Ich bleibe mit dem Text ein wenig so zurück, als wenn er zu schnell zu Ende ist und in mir nichts zurückbleiben mag.. "Wusch, das wars".
Dann hadere ich (aber das kennst du bei mir schon) an dem "Wortschatzkästlein". (Zusammengesetzte Substantive haben es grundsätzlich schwer bei mir, dann auch noch das -lein am Schluss).
Für mich ist das Kitsch. Es trägt mit dazu bei, dass ich denke, nein, scarlatt kann es besser. Es ist wie Märchen, aber Märchen haben keine Wortspiele, es passt einfach nicht hier hinein.
(Du merkst schon nach deinem P.S. und "Aufstand der Worte [hab ich für den Monatstext vorgeschlagen] werden meine Wünsche an deine Texte anspruchsvoller).
Auch wenn sich das auf diesen Text bezogen für dich neagtiv anhört, hoffe ich du empfindest es nicht insgesamt.

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon leonie » 06.04.2007, 23:56

Lieber Max,

also, eigentlich zählst Du diese Dinge oben schon auf, die mir sehr gefallen, ebenso wie der Titel, der nicht eindeutig ist. Mir gefällt dazu der fast lapidare, leichte Ton und das kurze Fazit.
Vielleicht bewerte ich einfach anders als Du bei diesem Text, weil mir auch die Reflexion des Themas "Worte" darin gefällt, das ist zur Zeit auch ein Thema von mir. Und dieser Aspekt, dass die gegebenen Worte sprachlos machen zum Beispiel finde ich stark. Ebenso die Idee, dass der Schlüssel zu einem "Wortschatz (kästchen)" plötzlich nicht mehr passen kann. Das habe ich einfach schon erlebt.

Keinesfalls wollte ich etwas Negatives über Dich und Deine Fähigkeiten, Perspektiven einzunehmen, sagen. Ich denken, da kannst Du eine Menge. Vielleicht haben wir zur Zeit unterschiedliche Blickwinkel auf diesen einen Text.

Liebe Grüße

leonie

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.04.2007, 13:20

Liebe Gerda, lieber Max...

leonies worten kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen - vielleicht ist es ja eines dieser gedichte, zu dem man entweder zugang findet oder nicht, es sagt einem was oder eben nicht.
In meinen augen ist es auch fertig, so wie es dasteht - ich wüßte nicht, was ich dem gedanken noch hinzufügen sollte...

Das worschatzkästchen (sic!) war übrigens der ausgangspunkt für diese zeilen- ich fand den gedanken einfach schön, daß man worte sammelt, sie hütet wie einen schatz... und doch gleitet das gedicht m M nach ab, weil die kurze schlußzeile, das fazit, wie leonie schrieb, eigentlich ziemlich "desillusionierend" wirkt - was nützt der ganze schatz, wenn man ihn nicht mehr "antasten" kann, wenn er nicht mehr zugänglich ist - und das möglicherweise sowohl für das Ich als auch für das du, weil ja nicht gesagt wird, wessen schlüsselwort nicht mehr passt: es heißt ja weder dein noch mein schlüsselwort... sondern das.
Somit kann das ganze als gescheiterte kommunikation in beide richtungen gelten.

Liebe leonie, danke auch dir nochmal für die zeilen, ebenso dir gerda.

Ostergrüße,

scarlett


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