Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Nicht wie
der Lehrer,
der sagt,
Christian
solle es
ruhiger angehn.
Es gibt
Lernhilfen
im Buchhandel,
gleich der Stoff
vom nächsten Jahr,
und Tropfen gibt es.
Wie man liest
und weiß.
Nicht wie
die Psychologin,
die sagt,
er habe
Schwierigkeiten
mit Gleichaltrigen.
Christian
ist ein braver Junge,
die Anderen,
alles Problemkinder,
Patchworkfamilien, Konsolenspiele,
Gewalt auf Schulhöfen.
Wie man sieht
und weiß
Nicht wie
der Arzt,
der sagt,
Christian habe
zu wenig Bewegung.
Man kann Kinder
heutzutage
nicht alleine
raus lassen,
zu gefährlich,
Vitaminpräparate helfen.
Wie man hört
und weiß.
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Christians Mama weiß was,
Christians Mama weiß alles.
Christians Mama
Lieber Jürgen,
der Text provoziert - soll er wahrscheinlich.
Mich so sehr, dass ich dich frage, haben alle Ärtzte, Psychologen und Lehrer immer Recht?
Ich fürchte, dieses Thema ist zu umfangreich, um es in Versen abzuhandeln, zu vielschichtig, als dass es schwarz/weiß gezeichnet werden könnte.
Die unvernünftige Mutter, die aber auch die gesamte Bandbreite betriebsblind "falsch" macht, gibt es nicht.
Was glaubst du, was was Lehrer + Psychologen an Schülern anrichten können. ...
Dass heutzutage die meisten Kinder zu wenig Bewegung haben, ist ein großes Problem, richtig, aber in deinem Gedicht greifst du nicht nur eines der brisanten sozialen Probleme der Kindererziehung im 21. Jh. auf, sondern kippst dem Leser gleich die ganze Palette vor die Augen. (Hyperaktivität, Leistungsdruck, Medikamenteneinnahme, Vitamingaben, dazu noch die sich ausschließlich sich um Christian drehende Mutter).
Mir kommt es ein wenig so vor, als habest, du jenen Politikern auf den Mund geschaut, die nur allzu gern, besonders die Mütter für die rebellischen wenig pflegeleichten Kinder heutzutage verantwortlioch machen möchten.
Aus den vorgenannten Gründen, kann ich mich mit diesem Text nicht anfreunden, deshalb auch nicht formal und stilistisch auseinandersetzen.
Liebe Grüße
Gerda
der Text provoziert - soll er wahrscheinlich.
Mich so sehr, dass ich dich frage, haben alle Ärtzte, Psychologen und Lehrer immer Recht?
Ich fürchte, dieses Thema ist zu umfangreich, um es in Versen abzuhandeln, zu vielschichtig, als dass es schwarz/weiß gezeichnet werden könnte.
Die unvernünftige Mutter, die aber auch die gesamte Bandbreite betriebsblind "falsch" macht, gibt es nicht.
Was glaubst du, was was Lehrer + Psychologen an Schülern anrichten können. ...
Dass heutzutage die meisten Kinder zu wenig Bewegung haben, ist ein großes Problem, richtig, aber in deinem Gedicht greifst du nicht nur eines der brisanten sozialen Probleme der Kindererziehung im 21. Jh. auf, sondern kippst dem Leser gleich die ganze Palette vor die Augen. (Hyperaktivität, Leistungsdruck, Medikamenteneinnahme, Vitamingaben, dazu noch die sich ausschließlich sich um Christian drehende Mutter).
Mir kommt es ein wenig so vor, als habest, du jenen Politikern auf den Mund geschaut, die nur allzu gern, besonders die Mütter für die rebellischen wenig pflegeleichten Kinder heutzutage verantwortlioch machen möchten.
Aus den vorgenannten Gründen, kann ich mich mit diesem Text nicht anfreunden, deshalb auch nicht formal und stilistisch auseinandersetzen.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda
Ich wollte keine Lobhuldigung an Lehrer, Psychologen und Ärzte schreiben. Ich stimme Dir zu, dass einige Protagonisten dieser Berufsgruppen vielen Kindern Probleme erschaffen, die sie ohne diese gar nicht hätten. Schon gar nicht wollte ich Mütter als generellen Grund für rebellische und wenig pflegeleichte Kinder darstellen, allerdings steht ja auch nicht im Text, dass Christian so ist. Ich dachte eher an ein Kind, das das genaue Gegenteil ist. Aber Christians Verhalten wird kaum erwähnt und das bewußt. Es geht um die Mutter, es könnte auch der Vater oder vielleicht ein übereifriger Lehrer, Psychologe oder Arzt sein. Da es aber eine reale Vorlage gab, ist es hier die Mutter, auch auf die Gefahr hin, dass es dadurch klischeehaft wird.
Wenn der Text so ankommt, wie Du ihn liest, ist er falsch geschrieben. Es geht mir um die Überfürsorge und Überängstlichkeit im Umgang mit Kindern, die ich bei manchen Menschen beobachte, und die Überforderung von Kindern. Ich hoffe, ich konnte Dir den Text mit diesen Worten wieder etwas näher bringen.
Schönen Abend
Jürgen
Ich wollte keine Lobhuldigung an Lehrer, Psychologen und Ärzte schreiben. Ich stimme Dir zu, dass einige Protagonisten dieser Berufsgruppen vielen Kindern Probleme erschaffen, die sie ohne diese gar nicht hätten. Schon gar nicht wollte ich Mütter als generellen Grund für rebellische und wenig pflegeleichte Kinder darstellen, allerdings steht ja auch nicht im Text, dass Christian so ist. Ich dachte eher an ein Kind, das das genaue Gegenteil ist. Aber Christians Verhalten wird kaum erwähnt und das bewußt. Es geht um die Mutter, es könnte auch der Vater oder vielleicht ein übereifriger Lehrer, Psychologe oder Arzt sein. Da es aber eine reale Vorlage gab, ist es hier die Mutter, auch auf die Gefahr hin, dass es dadurch klischeehaft wird.
Wenn der Text so ankommt, wie Du ihn liest, ist er falsch geschrieben. Es geht mir um die Überfürsorge und Überängstlichkeit im Umgang mit Kindern, die ich bei manchen Menschen beobachte, und die Überforderung von Kindern. Ich hoffe, ich konnte Dir den Text mit diesen Worten wieder etwas näher bringen.
Schönen Abend
Jürgen
Lieber Jürgen,
dadurch, dass Du dem Jungen einen Namen gibst, komme ich nicht in die Versuchung, den Text zu generalisieren. Ich lese nicht heraus, dass den Müttern prinzipiell die Schuld gegeben wird, sondern ich lese einen speziellen Fall, in dem die Mutter vermutlich eigene Unsicherheiten auf ihr Kind überträgt.
Gerda, ich denke nicht, dass Jürgen hier ein Thema umfassend abhandeln will, ich sehe es vielmehr als Schlaglicht - und muss zustimmend nicken.
Jürgen, mir gefällt der Stil. Die Wiederholung "Mama weiß" bildet den Typus der überfürsorglichen Mutter für mich gut ab und karrikiert das selbstaffirmative Zwiegespräch mit einem kleinen Kind.
Grüße, annette
dadurch, dass Du dem Jungen einen Namen gibst, komme ich nicht in die Versuchung, den Text zu generalisieren. Ich lese nicht heraus, dass den Müttern prinzipiell die Schuld gegeben wird, sondern ich lese einen speziellen Fall, in dem die Mutter vermutlich eigene Unsicherheiten auf ihr Kind überträgt.
Gerda, ich denke nicht, dass Jürgen hier ein Thema umfassend abhandeln will, ich sehe es vielmehr als Schlaglicht - und muss zustimmend nicken.
Jürgen, mir gefällt der Stil. Die Wiederholung "Mama weiß" bildet den Typus der überfürsorglichen Mutter für mich gut ab und karrikiert das selbstaffirmative Zwiegespräch mit einem kleinen Kind.
Grüße, annette
Lieber Jürgen,
Ich lese das Gedicht ganz anders. Eine drängende Mutter, die ihrem Schätzchen viel zu viel abverlangt.
Die ihn dazu verdammt, den Stoff fürs nächste Schulkahr vorab zu lernen, ihm Pillen reinzustopfen, damit er aufnahmefähiger wird u.s.w.
Die Lehrer und Psychologen haben natürlich auch nicht immer recht, aber so wie sie in deinem Text vorkommen, scheinen sie für Christian zu sein, ihm helfen zu wollen gegen die Übermutter, die ihr Kind nach ihren Wünschen auf Biegen und Brechen unterdrückt.
Lieben Gruß
Elsa
Ich lese das Gedicht ganz anders. Eine drängende Mutter, die ihrem Schätzchen viel zu viel abverlangt.
Die ihn dazu verdammt, den Stoff fürs nächste Schulkahr vorab zu lernen, ihm Pillen reinzustopfen, damit er aufnahmefähiger wird u.s.w.
Die Lehrer und Psychologen haben natürlich auch nicht immer recht, aber so wie sie in deinem Text vorkommen, scheinen sie für Christian zu sein, ihm helfen zu wollen gegen die Übermutter, die ihr Kind nach ihren Wünschen auf Biegen und Brechen unterdrückt.
Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen
Lieber Jürgen,
danke für deine Erläuterungen. Entschuldige bitte, dass ich mit der Tür ins Haus gefallen bin, annettes Kritik hat zumindest dazu geführt, dass mein (erfahrungsgetrübter) Blick sich etwas objektiver auf deinen Text ausrichten kann.
... und liebe annette,
Vers 3 und 7 stellen für Probleme in diesem Text dar.
Dort wird generalisiert
"Es gibt ..."
und
"Man kann ..."
Das Kind hat zwar einen Namen, aber dieser Text stellt allgemeinen Bezug her. Nach Jürgens Erläuterungen dann wohl ungewollt und vielleicht auch nur bei mir.
Ich finde, dass in den bennanten V 3 und 7 konsequent geschrieben werden sollte:
Christians Mama
kauft Lernhilfen etc. (V3)
Christians Mama
gibt ihm usw. (V7)
An diesen Stellen ist verallgemeinert , was mich abschreckt.
Liebe Nachtgrüße
an euch
Gerda
danke für deine Erläuterungen. Entschuldige bitte, dass ich mit der Tür ins Haus gefallen bin, annettes Kritik hat zumindest dazu geführt, dass mein (erfahrungsgetrübter) Blick sich etwas objektiver auf deinen Text ausrichten kann.

... und liebe annette,
Vers 3 und 7 stellen für Probleme in diesem Text dar.
Dort wird generalisiert
"Es gibt ..."
und
"Man kann ..."
Das Kind hat zwar einen Namen, aber dieser Text stellt allgemeinen Bezug her. Nach Jürgens Erläuterungen dann wohl ungewollt und vielleicht auch nur bei mir.
Ich finde, dass in den bennanten V 3 und 7 konsequent geschrieben werden sollte:
Christians Mama
kauft Lernhilfen etc. (V3)
Christians Mama
gibt ihm usw. (V7)
An diesen Stellen ist verallgemeinert , was mich abschreckt.
Liebe Nachtgrüße
an euch
Gerda
Hallo annette
Danke für Deinen Kommentar. Schön, dass das "Mama weiß" ankommt.
Hallo Elsa
Dank auch Dir. Du hast Recht. Sie verlangt ihrem Sohn zu viel ab. Das macht sie in Strophe drei.
Hallo Gerda
Danke für die Rückmeldung. Ich verstehe Deine Einwände. Es war so gedacht, dass Strophe drei, fünf und sieben eine Form von indirekter Rede darstellen sollten. Christians Mama spricht hier zwar nicht, daher auch keine Anführungszeichen, sie wird eher zitiert. Vielleicht wäre es besser die drei Strophen kursiv zu setzen, um sie auch optisch abzusetzen?
Schönes Wochenende
Jürgen
Danke für Deinen Kommentar. Schön, dass das "Mama weiß" ankommt.
Hallo Elsa
Dank auch Dir. Du hast Recht. Sie verlangt ihrem Sohn zu viel ab. Das macht sie in Strophe drei.
Hallo Gerda
Danke für die Rückmeldung. Ich verstehe Deine Einwände. Es war so gedacht, dass Strophe drei, fünf und sieben eine Form von indirekter Rede darstellen sollten. Christians Mama spricht hier zwar nicht, daher auch keine Anführungszeichen, sie wird eher zitiert. Vielleicht wäre es besser die drei Strophen kursiv zu setzen, um sie auch optisch abzusetzen?
Schönes Wochenende
Jürgen
Hallo Jürgen,
dein Prosatext gefällt mir, auch wenn er mir nichts neues bietet. Ein Gedicht soll es doch sicher nicht sein, denn da fehlt Verdichtung sowie entsprechende Stilmittel.
Man könnte auch sagen: Kunst ist das was man weg lässt.
Weißt du wie ich deinen Text richtig stark finden würde?
So:
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Christians Mama weiß was,
Christians Mama weiß alles.
Aber das bleibt mir als Leser selbst überlassen, was ich zulasse und was ich abfilter. Die Filterrückstände haben mir gut geschmeckt.
Gruß
Woitek
dein Prosatext gefällt mir, auch wenn er mir nichts neues bietet. Ein Gedicht soll es doch sicher nicht sein, denn da fehlt Verdichtung sowie entsprechende Stilmittel.
Man könnte auch sagen: Kunst ist das was man weg lässt.
Weißt du wie ich deinen Text richtig stark finden würde?
So:
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Christians Mama weiß was,
Christians Mama weiß alles.
Aber das bleibt mir als Leser selbst überlassen, was ich zulasse und was ich abfilter. Die Filterrückstände haben mir gut geschmeckt.
Gruß
Woitek
Hallo woitek, hallo Jürgen,
woiteks Idee, (weg von der Erzähllyrik) gefällt mir sehr.
Sie enthält tatsächlich genau das auf den Punkt gebracht, lieber Jürgen worum es dir eigentlich geht, wenn ich deine Antworten richtig gelesen habe.
Einen konkrete Mutter ein konkreter Sohn, die Mutter steht für total überzogene falsche Fürsorge, die genau das beim Sohn provoziert, was sie zu verhindern glaubt, weil alle anderen ja keine Ahnung haben.
Woiteks Kürzungsvorschlag (der natürlich heftig ist)
gibt dem Text die klare Aussage und dennoch dem Leser den Freiraum den er selbst mit Gedanken füllen kann.
Liebe Grüße
an euch Beide
Gerda
woiteks Idee, (weg von der Erzähllyrik) gefällt mir sehr.
Sie enthält tatsächlich genau das auf den Punkt gebracht, lieber Jürgen worum es dir eigentlich geht, wenn ich deine Antworten richtig gelesen habe.
Einen konkrete Mutter ein konkreter Sohn, die Mutter steht für total überzogene falsche Fürsorge, die genau das beim Sohn provoziert, was sie zu verhindern glaubt, weil alle anderen ja keine Ahnung haben.
Woiteks Kürzungsvorschlag (der natürlich heftig ist)
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Liebe Grüße
an euch Beide
Gerda
Lieber Jürgen,
da gehst Du ja mein Kerngeschäft an. Solche Mütter gibt es eben auch, und gar nicht zu knapp.
In der Arbeit mit Kindern sollte es aber weniger darum gehen, wer Recht hat. Oft geht es eben auch um das Beste für das einzelne Kind.
Hinter Deinem Text steckt aber auch noch etwas anderes. In unserer Klassengesellschaft gibt es eben bestimmte Schultypen, deren Schüler schon von Anfang an als Verlierer abgestempelt sind. Natürlich wissen das die Eltern. Daher werden sie ihre Kinder mit allen Mitteln auf dem nächsthöheren Schultyp halten.
Wer in einer Buchhandlung arbeitet, wird das ebenfalls regelmäßig miterleben, wenn Mütter nach Lernhilfen suchen.
Übrigens: An die Frauen hier. Wenn es um Kinder geht, muss man ja immer von Frauen schreiben, die sich um ihre Kinder bemühen. Wo sind eigentlich die Väter, ihr lieben Emanzen? Egal ob in Sozideutschland oder im schwärzesten Schwarz der Provinz, immer sind die Mütter für ihre Kinder verantwortlich. Bei Elternsprechtagen, würde ich sagen, kümmern sich zu 95% die Mütter um die Belange ihrer Kinder. Ausnahme sind natürlich die alleinerziehenden Väter, von denen es mittlerweile auch immer mehr gibt.
Schickt eure Männer doch endlich in die Schulen, auf Elternsprechtage, in die Elternpflegschaft.
Grüße
Paul
da gehst Du ja mein Kerngeschäft an. Solche Mütter gibt es eben auch, und gar nicht zu knapp.
In der Arbeit mit Kindern sollte es aber weniger darum gehen, wer Recht hat. Oft geht es eben auch um das Beste für das einzelne Kind.
Hinter Deinem Text steckt aber auch noch etwas anderes. In unserer Klassengesellschaft gibt es eben bestimmte Schultypen, deren Schüler schon von Anfang an als Verlierer abgestempelt sind. Natürlich wissen das die Eltern. Daher werden sie ihre Kinder mit allen Mitteln auf dem nächsthöheren Schultyp halten.
Wer in einer Buchhandlung arbeitet, wird das ebenfalls regelmäßig miterleben, wenn Mütter nach Lernhilfen suchen.
Übrigens: An die Frauen hier. Wenn es um Kinder geht, muss man ja immer von Frauen schreiben, die sich um ihre Kinder bemühen. Wo sind eigentlich die Väter, ihr lieben Emanzen? Egal ob in Sozideutschland oder im schwärzesten Schwarz der Provinz, immer sind die Mütter für ihre Kinder verantwortlich. Bei Elternsprechtagen, würde ich sagen, kümmern sich zu 95% die Mütter um die Belange ihrer Kinder. Ausnahme sind natürlich die alleinerziehenden Väter, von denen es mittlerweile auch immer mehr gibt.
Schickt eure Männer doch endlich in die Schulen, auf Elternsprechtage, in die Elternpflegschaft.
Grüße
Paul
Lieber Jürgen,
ich finde die Idee gut, hatte aber Mühe, das, wwas Du beschreibst einer Mutter und einem Kind zuzuordnen. Ich schreibe mal die ersten Assoziationen von mir dazu, dann versteht man vielleicht warum:
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Nicht wie
der Lehrer,
der sagt,
Christian
solle es
ruhiger angehn.
Es gibt
Lernhilfen
im Buchhandel,
gleich der Stoff
vom nächsten Jahr,
und Tropfen gibt es.
Wie man liest
und weiß.
(hier denke ich zuerst an Hyperaktivität, Ritalin, etc)
Nicht wie
die Psychologin,
die sagt,
er habe
Schwierigkeiten
mit Gleichaltrigen.
(hier denke ich im ersten Moment an ein hochbegabtes Kind)
Christian
ist ein braver Junge,
die Anderen,
alles Problemkinder,
Patchworkfamilien, Konsolenspiele,
Gewalt auf Schulhöfen.
Wie man sieht
und weiß
Nicht wie
der Arzt,
der sagt,
Christian habe
zu wenig Bewegung.
(hier denke ich zuerst an ein Kind aus einer eher sozial schwachen Familie)
Man kann Kinder
heutzutage
nicht alleine
raus lassen,
zu gefährlich,
Vitaminpräparate helfen.
Wie man hört
und weiß.
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Christians Mama weiß was,
Christians Mama weiß alles.
Ich weiß, dass das alles auch Klischees sind. Sind auch nur erste-Moment-Gedanken, bevor sich das komplexerere Bild einstellt.
Trotzdem passt das für mich schwer zu einem Bild zusammen. Du willst eine ehrgeizige Mutter beschreiben, die ihrem Kind diesen Ehrgeiz aufdrückt. Das gibt es leider zuhauf. Lernhilfen, Medikamente, Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen, das passt für mich da rein. Zu wenig Bewegung passt für mich gar nicht, da ich sicher bin, jede ehrgeizige Mutter hat inzwischen gehört, dass Bewegung leistungsfördernd ist. Sie wird das Kind nötigen, Sport zu machen. Einen weiteren Termin, der verhindert, dass es sich verabreden und in Freiheit spielen kann...
Ich könnte zu diesem Thema stundenlang schreiben, weil ich es unfassbar finde, Kinder nur noch unter diesem Leistungsaspekt wahrzunehmen...
Liebe Grüße
leonie
ich finde die Idee gut, hatte aber Mühe, das, wwas Du beschreibst einer Mutter und einem Kind zuzuordnen. Ich schreibe mal die ersten Assoziationen von mir dazu, dann versteht man vielleicht warum:
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Nicht wie
der Lehrer,
der sagt,
Christian
solle es
ruhiger angehn.
Es gibt
Lernhilfen
im Buchhandel,
gleich der Stoff
vom nächsten Jahr,
und Tropfen gibt es.
Wie man liest
und weiß.
(hier denke ich zuerst an Hyperaktivität, Ritalin, etc)
Nicht wie
die Psychologin,
die sagt,
er habe
Schwierigkeiten
mit Gleichaltrigen.
(hier denke ich im ersten Moment an ein hochbegabtes Kind)
Christian
ist ein braver Junge,
die Anderen,
alles Problemkinder,
Patchworkfamilien, Konsolenspiele,
Gewalt auf Schulhöfen.
Wie man sieht
und weiß
Nicht wie
der Arzt,
der sagt,
Christian habe
zu wenig Bewegung.
(hier denke ich zuerst an ein Kind aus einer eher sozial schwachen Familie)
Man kann Kinder
heutzutage
nicht alleine
raus lassen,
zu gefährlich,
Vitaminpräparate helfen.
Wie man hört
und weiß.
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Christians Mama weiß was,
Christians Mama weiß alles.
Ich weiß, dass das alles auch Klischees sind. Sind auch nur erste-Moment-Gedanken, bevor sich das komplexerere Bild einstellt.
Trotzdem passt das für mich schwer zu einem Bild zusammen. Du willst eine ehrgeizige Mutter beschreiben, die ihrem Kind diesen Ehrgeiz aufdrückt. Das gibt es leider zuhauf. Lernhilfen, Medikamente, Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen, das passt für mich da rein. Zu wenig Bewegung passt für mich gar nicht, da ich sicher bin, jede ehrgeizige Mutter hat inzwischen gehört, dass Bewegung leistungsfördernd ist. Sie wird das Kind nötigen, Sport zu machen. Einen weiteren Termin, der verhindert, dass es sich verabreden und in Freiheit spielen kann...
Ich könnte zu diesem Thema stundenlang schreiben, weil ich es unfassbar finde, Kinder nur noch unter diesem Leistungsaspekt wahrzunehmen...
Liebe Grüße
leonie
Hallo ihr Lieben,
Danke für Eure zahlreichen Antworten.
"Hinter Deinem Text steckt aber auch noch etwas anderes. In unserer Klassengesellschaft gibt es eben bestimmte Schultypen, deren Schüler schon von Anfang an als Verlierer abgestempelt sind. Natürlich wissen das die Eltern. Daher werden sie ihre Kinder mit allen Mitteln auf dem nächsthöheren Schultyp halten. "
Schön, Paul, dass Du das schreibst. Ich sehe es genauso. Und wir in Deutschland sind meines Wissens in Europa die Einzigen, die meinen schon bei zehnjährigen Kindern zu wissen, für welchen Schultyp sie geeignet sind.
Woiteks Vorschlag ist sehr gut. Vielleicht habe ich zuviel drumrum erzählt und erläutert, da ich eine bestimmte Person vor Augen hatte. Allerdings ist besagter (inzwischen erwachsener) Sohn nicht übergewichtig. Da hat Leonie wohl Recht. Das passt nicht. Es ging mir darum, dass besagtes Kind keinen Schritt alleine tun durfte, nie raus gehen durfte zum Toben etc.
Eure Beiträge beschäftigen mich noch.
MfG
Jürgen
Danke für Eure zahlreichen Antworten.
"Hinter Deinem Text steckt aber auch noch etwas anderes. In unserer Klassengesellschaft gibt es eben bestimmte Schultypen, deren Schüler schon von Anfang an als Verlierer abgestempelt sind. Natürlich wissen das die Eltern. Daher werden sie ihre Kinder mit allen Mitteln auf dem nächsthöheren Schultyp halten. "
Schön, Paul, dass Du das schreibst. Ich sehe es genauso. Und wir in Deutschland sind meines Wissens in Europa die Einzigen, die meinen schon bei zehnjährigen Kindern zu wissen, für welchen Schultyp sie geeignet sind.
Woiteks Vorschlag ist sehr gut. Vielleicht habe ich zuviel drumrum erzählt und erläutert, da ich eine bestimmte Person vor Augen hatte. Allerdings ist besagter (inzwischen erwachsener) Sohn nicht übergewichtig. Da hat Leonie wohl Recht. Das passt nicht. Es ging mir darum, dass besagtes Kind keinen Schritt alleine tun durfte, nie raus gehen durfte zum Toben etc.
Eure Beiträge beschäftigen mich noch.
MfG
Jürgen
Hallo,
finde ich gut gesehen, gut ausgedrückt (so dass jeder kapiert) - und würde ich auf keinen Fall so kurz machen wie Woitek vorschlägt!
Mama redet nämlich eine Menge. Mama liest eine Menge (unter Anderem auch Mist). Mama lässt sich nichts erzählen. Deshalb muss man Mama unbedingt was erzählen (lassen)!
Das Thema ist ziemlich grässlich, und man könnte es möglicherweise noch zuspitzender (aber nicht sehr viel kürzer!) machen.
Im Übrigen ist es mir - hier - ziemlich egal, ob Prosa oder Lyrik und wer darüber richten sollte. Das betrifft weder Text noch Thema, oder? Die kurzen Satzsprengsel sind genau richtig. Ich würde ein paar redundante "wie man liest" streichen, zum Beispiel hier:
Hier würde ich überlegen, ob ich es "psychologischer" ausdrücke - spricht sie so, die Psychologin? So - destruktiv? Oder sagt sie es "fachpsychologischer"? bemühter? christian-bezogener?
Hier würde ich eher noch mehr ausführen, denn er hat ja nicht nur zu wenig Bewegung, sondern bekommt auch zu viele Medikamente, zu wenig frische Luft - und vor allem zu wenig unkontrollierten Kontakt zu anderen Leuten (außer der gutwilligen, aber dennoch/gerade deshalb) zerstörerischen Mutter.
Hier würd ich wieder "wie man hört udn weiß" streichen:
Und am SChluss würde ich die vorletzte Zeile streichen:
(Ich glaube, dieser scheinbar sachlich-trockene Text istgerade durch das Trockene liebevoller und zugewandter als alles, was Lehrer und Psychologin zusammen sagen könnten...)
lg
klara
finde ich gut gesehen, gut ausgedrückt (so dass jeder kapiert) - und würde ich auf keinen Fall so kurz machen wie Woitek vorschlägt!
Mama redet nämlich eine Menge. Mama liest eine Menge (unter Anderem auch Mist). Mama lässt sich nichts erzählen. Deshalb muss man Mama unbedingt was erzählen (lassen)!
Das Thema ist ziemlich grässlich, und man könnte es möglicherweise noch zuspitzender (aber nicht sehr viel kürzer!) machen.
Im Übrigen ist es mir - hier - ziemlich egal, ob Prosa oder Lyrik und wer darüber richten sollte. Das betrifft weder Text noch Thema, oder? Die kurzen Satzsprengsel sind genau richtig. Ich würde ein paar redundante "wie man liest" streichen, zum Beispiel hier:
Es gibt
Lernhilfen
im Buchhandel,
gleich der Stoff
vom nächsten Jahr,
und Tropfen gibt es.
Nicht wie
die Psychologin,
die sagt,
er habe
Schwierigkeiten
mit Gleichaltrigen.
Hier würde ich überlegen, ob ich es "psychologischer" ausdrücke - spricht sie so, die Psychologin? So - destruktiv? Oder sagt sie es "fachpsychologischer"? bemühter? christian-bezogener?
Nicht wie
der Arzt,
der sagt,
Christian habe
zu wenig Bewegung.
Hier würde ich eher noch mehr ausführen, denn er hat ja nicht nur zu wenig Bewegung, sondern bekommt auch zu viele Medikamente, zu wenig frische Luft - und vor allem zu wenig unkontrollierten Kontakt zu anderen Leuten (außer der gutwilligen, aber dennoch/gerade deshalb) zerstörerischen Mutter.
Hier würd ich wieder "wie man hört udn weiß" streichen:
Man kann Kinder
heutzutage
nicht alleine
raus lassen,
zu gefährlich,
Vitaminpräparate helfen.
Und am SChluss würde ich die vorletzte Zeile streichen:
Mama weiß,
was alles
in Christian
steckt.
Christians Mama weiß alles.
(Ich glaube, dieser scheinbar sachlich-trockene Text istgerade durch das Trockene liebevoller und zugewandter als alles, was Lehrer und Psychologin zusammen sagen könnten...)
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klara
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