Lieber reimerle,
eine passende Idee zum Monatsthema.
Ich bin nicht ganz überzeugt.mir entgleitet der Sinn deines Textes beim Lesen.
Damit meine ich, dass ich den Bezug letztlich am ende zu Nicks nicht merh recht herstellen kann.
dass Namen Schall und Rauch sind, nun ja, ist bekannt und sehr abgenutzt.
Zum Reim und Metrum.
Z1 würde ich ändern auf 9 Silben, ich finde das "ich seh!" überflüssig. Meinst du wirklich wie "soviele Puppen" oder meinst eher, "häufig tanzen die Nicks wie Puppen
Z2
Denen wird auf der ersten Silben betont, was den Übergang von Z1 zu Z2 schwierig gestaltet aber auch den Übergang zur betonten Silbe bei
Spieler. Das klappt wieder nur, wenn
denen auf der zweiten (sprachmelodisch falschen) Silbe betont wird.
Ich suche allerdings hier auch sofort, das passende Bild zum Sinn.
Wenn du von (Puppen)spielern schreibst, drängen sich geradezu die Fäden ins Bild, oder? (Das fremdgesteuerste von Marionetten). Jedenfalls nicht
Malen, da Puppen von Spielern eher selten bemalt werden. Deswegen wirkt hier auf mich das Malen auch fremd., obwohl du die geschriebenen Nicks meinst. Für mich zerfällt, der Text da ein wenig, weil das Bild sich für mich als nicht schlüssig erweist.
Ich kann dir keine Änderungvorschlagäe machen, denn dann wäre dein Reim
malen/stahlen dahin.
Z3, haut auch nicht hin 2x
die hintereeinander, fällt wieder raus aus dem Klangschema.
"Da sind jene, die..." ginge, aber dann sind es der Silben zu viele.
Z4
Alleine/oder geht auch nicht. Die Betonung bei alleine auf
a und
e am Ende, Betonung bei
Oder auf dem
O es folgen also zwei betonte Silben, die der Sprachmelodie abträglich sind.
Mir kommt es so vor, als ob du an dem Punkt unbetonte/ betonte Silbe scheiterst.
Ich will jetzt nicht die anderen Zeilen auch noch auseinanderreißen, ich denke du solltest den Text einmal laut sprechen, und zwar so wie "normal" gesprochen wird, nicht entgegen der üblichen Silbenbetonung, dem Reim zuliebe.
.gif)
Wenn du magst, können wir ja grundsätzlich an solchen Dingen in der schreibwerkstatt weiter dran arbeiten.
(Vorausgesetzt, du möchtest das, denn ein "Spaziergang" wird das nicht, du müsstest bereit sein, alles auf den Kopf zu stellen, wenn du verstehst, was ich meine).
Ich muss aber auch sagen, dass mir deine Übersetzung des Sonetts von Delmira Agustini vom Klang her viel besser gefallen hat. (Auch wenn die Übersetzung vielleicht noch nicht einmal intuitiv genug ist, ich habe die Diskussion um die Wahrhaftigkeit am Rande verfolgt).
Ich weiß ja nicht worin sich dieser, in meinen Augen gravierende (Qualitäts)unterschied begründet.
Vielleicht schlicht und einfach an der für das Schreibenaufgewendeten Zeit? das müsstest du selbst wissen/herausfinden.
Gut, dass du mir geschrieben hast, dass du harte Kritik abkannst, sonst hätte ich mich sicher nicht so ausführlich und klar gäußert.
Möglicherweise hätte ich geschwiegen.
Liebe Grüße
Gerda