Asche zu Asche

Herby

Beitragvon Herby » 21.11.2006, 23:54

Asche zu Asche

Ihr Staub
nährt die Erde
in den Gärten der Erinnerung.

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 22.11.2006, 22:52

Lieber herby,

das finde ich sehr realistisch (ihr Staub, daran denkt man ja nicht so gern, dass die verstorbenen und auch man selbst das wird) und zugleich zart. Du wendest die Härte ins Liebevolle. Gärten der Erinnerung finde ich ein wunderschönes Bild (trotz Genitiv!!!!).

Liebe Grüße
leonie

Gast

Beitragvon Gast » 24.11.2006, 03:13

Lieber Herby

dieses Kurzgedicht hat mich gestern schon ziemlich beschäftigt. bis hin zum Wälzen der liturgischen Formeln bei Begräbnissen: Staub zu Staub, Erde zu Erde, Asche zu Asche...
Für mich steht hinter deinem Text ein friedvoller Gedanke, der vermitteln will, nichts ist beständig, ein ewiger Kreislauf ist in Bewegung, das einzig beständige ist der Wechsel.

Letztlich gehen auch die Gärten der Erinnerung wieder in diesen Kreislauf ein.
Diese schöne Metapher für Friedhöfe, hat viel tröstliches. Ich denke aber die "sichersten" Gärten der Erinnerung befinden sich in uns selbst.

Zum Text selbst:
Mir will das Asche zu Asche nicht gefallen.
1. Weil zu oft schon gelesen und gehört
2. Weil dann in der ersten Zeile gleich der Staub kommt.

Für den Titel, fände ich so etwas, Kreislauf, ewiger Wechsel sehr passend.
Die erste Zeile würde ich ohne persönliches Fürwort beginnen, da klar ist wessen Staub gemeint ist, es sei denn das lyrich will sich ganz bewusst distanzieren, quasi der"Fingerzeig" auf die Anderen, deren Staub...
Ja, dann nur zweizeilig setzen.

Titel

Staub nährt die Erde
in den Gärten der Erinnerung



nochmals Nachtgrüße und liebe GeRdanken

Herby

Beitragvon Herby » 24.11.2006, 23:46

Liebe leonie,

ich habe mich sehr über Dein Lesen und Dein Lob gefreut. Danke!

Liebe Gerda,

ich danke dir herzlich für Dein Beschäftigen und Wälzen ;-) . Ich weiß nicht, ob die die von Dir geschriebene Reihenfolge Staub – Erde – Asche auch der Abfolge in der Liturgie entspricht. Aber ich hatte natürlich diese Worte beim Schreiben vor Augen und habe versucht, sie umzusetzen. Du schreibst:

Mir will das Asche zu Asche nicht gefallen.
1. Weil zu oft schon gelesen und gehört
2. Weil dann in der ersten Zeile gleich der Staub kommt.


ad 1) Hier kann ich Dir nicht folgen. Natürlich sind diese Worte weder originell noch unbekannt, aber sie sind m. E. nun auch nicht abgenutzt durch literarische oder mediale Omnipräsenz.

ad 2) Bei deiner zweiten Anmerkung ist mir nicht klar, ob für Dich hier die Reihenfolge nicht stimmt oder ob Deiner Ansicht nach eine Art Überleitung zwischen Asche und Staub fehlt.

Dann schreibst Du:

Für den Titel, fände ich so etwas, Kreislauf, ewiger Wechsel sehr passend.

Ich hatte in meinem Entwurf zunächst auch tatsächlich „Kreislauf“ stehen, bevor ich es dann in den obigen Titel änderte. Darüber werde ich noch mal nachdenken, ebenso wie über Deine Gedanken zum Pronomen vor „Staub“. Eine Distanzierung wollte ich nicht ausdrücken, daher ist mir Dein Einwand einleuchtend.

Liebe Grüße zur Nacht Euch beiden und eine friedliche solche!
Herby

Gast

Beitragvon Gast » 26.11.2006, 02:03

Lieber Herby,

ich Habe über die Reihenfolge nicht so sehr nachgedacht, habe allerdings auch nichts Eindeutiges finden können, was weiterhilft.
Das ist aber auch nicht wesentlich für deinen Text,. wie ich finde.
Verzeih ich schreibe manchmal auch hier Notizen für mich selbst nieder.
Ich dachte nur, dass du vielleicht abweichend von jenen Begriffen eine Titel finden könntest, weil ich denke, ähnlich wie leonie, dass letztlich in deinen Worten sehr viel Positives mitschwingt.
Du verharrst ja nicht bei Asche, Staub und Erde, sondern gehst darüber hinaus.

Liebe Grüße
Gerda


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast