Klare Worte will ich finden
Verfasst: 21.07.2006, 09:09
von Cornelia
Klare Worte will ich finden
Klare Worte will ich finden
Wahrheit sei in jedem Ton
packen wollt ich´s, immer schon
anzukommen unter Linden
Zwischentöne, frei von Hohn
Wohlgefühl sei unser Lohn
klare Worte will ich finden
Sollen Tag mit Nacht verbinden
aus zwei Herzen Kränze winden
Ufer schaffen, wo ich wohn
Wahrheit sei in jedem Ton
klare Worte will ich finden
Verfasst: 29.07.2006, 12:50
von aram
liebe cornelia!
der text liest sich für mich wie eine 'beschwörung' - immer wieder wird das gewollte projiziert, die forderung wiederholt. das klingt etwas anstrengend, und macht auch misstrauisch.
worum geht's überhaupt, warum dieser anspruch, dieses insistieren?
Wahrheit sei in jedem Ton - eine 'hohe' anforderung, die sich schnell ad absurdum führen kann - zu 'deklarierter wahrheit' fällt mir die zeitung "prawda" ein
packen wollt ich´s, immer schon - also ein weit zurückreichendes projekt, das sich offensichtlich bisher nicht verwirklichen ließ -? hier wird die anstrengung deutlich und bei mir entsteht die frage, ob die nicht kontraproduktiv sein könnte.
anzukommen unter Linden - erschließt sich mir nicht - die 'linden' scheinen mehr um des reimes willen da zu stehen?
Wohlgefühl sei unser Lohn - auch das klingt sehr beschwörend - ich kann mir gut vorstellen, dass hinter dem anspruch ein sehnen steht, finde das jedoch nicht thematisiert.
Sollen Tag mit Nacht verbinden - mit diesem bild kann ich was anfangen
aus zwei Herzen Kränze winden - damit wieder nicht, bzw. es wirkt eher abstoßend, 'verstrickend' auf mich
Ufer schaffen, wo ich wohn - das ist für mich das schönste und berührendste bild des gedichtes.
liebe grüße,
aram