So gern
hätte ich Deine Stimme
noch gehört und
(ich gebe es zu)
ein Dankeschön,
ein Abschiedswort.
Du schliefst
als ich
zum letzten Mal
Dein Zimmer betrat.
Dich zu berühren
wagte ich nicht,
Du hattest es mir
zu selten gestattet
und meine Haut
brannte noch.
Nur die Geschichte
ließ ich da
-Du hattest mich ja darum gebeten-
von dem Engel,
der die Müden stärkt
und der
(wie vermessen)
ich wohl gerne
gewesen wäre.
Als ich wiederkam,
warst Du schon fort.
Hattest Dich davon gemacht,
ganz leise,
als solle keiner merken,
dass Du den Kampf
trotz des Allmächtigen
an Deiner Seite
verloren hattest.
Erstfassung:
So gern
hätte ich Deine Stimme
noch gehört und
(ich gebe es zu)
ein Dankeschön,
ein Abschiedswort.
Du schliefst
als ich
zum letzten Mal
Dein Zimmer betrat.
Dich zu berühren
wagte ich nicht,
Du hattest es mir
zu selten gestattet
und meine Haut
brannte noch.
Nur die Geschichte
ließ ich da
-Du hattest mich ja darum gebeten-
von dem Engel,
der die Müden stärkt
und der –wie vermessen –
ich wohl gerne
gewesen wäre.
Als ich wiederkam,
warst Du schon fort.
Hattest Dich davon gemacht,
ganz leise,
als solle keiner merken,
dass Du den Kampf
trotz des Allmächtigen
an Deiner Seite
verloren hattest.
Nach Jahren
Liebe leonie,
wir haben hier ja "heimlich"
etwas hin und her geschrieben und ich wollte mich noch mal zum Schluss melden, der dir nicht ganz rund erschien - für mich ist er es aber! Es ist eben ein Erzählgedicht...
- ich finde das Gedicht gehört so, wie es jetzt ist.
Liebe Grüße,
Lisa
wir haben hier ja "heimlich"
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- ich finde das Gedicht gehört so, wie es jetzt ist.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Leonie,
da ich selten, zu selten in den Erzählgedichten wandele (wer erzählen will, muss ja keine Lyrik schreiben, denkt es falsch in mir), ahbe ich dieses Gedicht von Dir erst jetzt entdeckt. Spät, aber nicht zu spät.
Du weißt, dass ich Deine Gedichte in der Regel sehr mag, Dein Tonfall gefällt mir. Dieses aber finde ich ganz besonders, es erzählt so ehrlich offen von einer eindringlichen Begebenheit, dass sie mir vor Augen steht. Ich finde es sehr bemerkenswert wie schlicht und zugleich intensiv Deine bilder daher kommen.
Solche Gedichte gehören gedurckt, denn sie haben etwas zu erzählen (vielleicht sind es ja auch deshlab Erzählgedichte
)
Ganz Klasse
Liebe Grüße
max
da ich selten, zu selten in den Erzählgedichten wandele (wer erzählen will, muss ja keine Lyrik schreiben, denkt es falsch in mir), ahbe ich dieses Gedicht von Dir erst jetzt entdeckt. Spät, aber nicht zu spät.
Du weißt, dass ich Deine Gedichte in der Regel sehr mag, Dein Tonfall gefällt mir. Dieses aber finde ich ganz besonders, es erzählt so ehrlich offen von einer eindringlichen Begebenheit, dass sie mir vor Augen steht. Ich finde es sehr bemerkenswert wie schlicht und zugleich intensiv Deine bilder daher kommen.
Solche Gedichte gehören gedurckt, denn sie haben etwas zu erzählen (vielleicht sind es ja auch deshlab Erzählgedichte

Ganz Klasse
Liebe Grüße
max
Hallo,
ich finde es tief berührend.
Die Ursprungsfassung gefällt mir besser (und berührt direkter) als die danach: fließt mehr.
Nur die letzte Strophe empfinde ich als ungeschickt im Zeitengebrauch (da soll, glaube ich, zuviel auf einmal rüberkommen) und inhaltlich unlogisch, denn natürlich merkt es dann jemand, wenn man tot ist. Ein Lebendiger. Als Noch-Lebender sollte es keiner merken, oder? Dass er verlieren WÜRDE. Oder? Verstehe ich das richtig?
Bis dahin ist es klasse.
Den Allmächtigen würde ich rausnehmen, er ist eh da. Braucht nicht erwähnt zu werden, finde ich.
Und schließen:
Verlorst.
Mit den Zeiten bin ich ir nicht sicher: Müsste es "sollte keiner merken" heißen im Konjunktiv Plusquamperfekt? Ich glaube, der von mir vorgeschlagene einfache Imperfekt am Ende wäre inhaltlich und grammatisch möglich. Was sagen die Linguisten/Grammatisten?
LG
Klara
ich finde es tief berührend.
Die Ursprungsfassung gefällt mir besser (und berührt direkter) als die danach: fließt mehr.
Nur die letzte Strophe empfinde ich als ungeschickt im Zeitengebrauch (da soll, glaube ich, zuviel auf einmal rüberkommen) und inhaltlich unlogisch, denn natürlich merkt es dann jemand, wenn man tot ist. Ein Lebendiger. Als Noch-Lebender sollte es keiner merken, oder? Dass er verlieren WÜRDE. Oder? Verstehe ich das richtig?
Als ich wiederkam
warst du schon fort.
Hattest Dich davon gemacht,
ganz leise,
als solle keiner merken
dass Du den Kampf
Bis dahin ist es klasse.
Den Allmächtigen würde ich rausnehmen, er ist eh da. Braucht nicht erwähnt zu werden, finde ich.
Und schließen:
Verlorst.
Mit den Zeiten bin ich ir nicht sicher: Müsste es "sollte keiner merken" heißen im Konjunktiv Plusquamperfekt? Ich glaube, der von mir vorgeschlagene einfache Imperfekt am Ende wäre inhaltlich und grammatisch möglich. Was sagen die Linguisten/Grammatisten?
LG
Klara
Lieber Max,
danke, darüber freue ich mich sehr.
Liebe Klara,
auch vielen Dank. Ich freue mich, dass Du Dich so damit auseinander setzt! Ich kann aber den Vorschlägen in diesem Fall nicht folgen. Das hängt damit zusammen, dass es etwas wirklich Erlebtes ist, und für diesen Menschen damals hat „der Allmächtige“ eine große Rolle gespielt, weil er der festen Überzeugung war, er werde ihn wieder gesund machen. Der Text impliziert für mich eine Auseinandersetzung mit Gottesbildern.
Und der Kampf war so langwierig und schwierig, dass „verlorst“ an dieser Stelle für mich zu schwach erscheint. Es war ein Prozess, kein Moment.
Deshalb möchte ich es so lassen, wie es ist, um es in die endgültige Form zu bringen, brauche ich ein wenig Abstand.
Liebe Grüße
leonie
danke, darüber freue ich mich sehr.
Liebe Klara,
auch vielen Dank. Ich freue mich, dass Du Dich so damit auseinander setzt! Ich kann aber den Vorschlägen in diesem Fall nicht folgen. Das hängt damit zusammen, dass es etwas wirklich Erlebtes ist, und für diesen Menschen damals hat „der Allmächtige“ eine große Rolle gespielt, weil er der festen Überzeugung war, er werde ihn wieder gesund machen. Der Text impliziert für mich eine Auseinandersetzung mit Gottesbildern.
Und der Kampf war so langwierig und schwierig, dass „verlorst“ an dieser Stelle für mich zu schwach erscheint. Es war ein Prozess, kein Moment.
Deshalb möchte ich es so lassen, wie es ist, um es in die endgültige Form zu bringen, brauche ich ein wenig Abstand.
Liebe Grüße
leonie
liebe leonie,
ich schleiche nun schon eine ganze weile um dein gedicht herum.
eigentlich wollte ich nur schreiben, dass es mich berührt, tief berührt, aber eigentlich muss ich noch anfügen, dass es auch ein wenig zu mahnen scheint. zum einen dazu, verbleibende zeit zu nutzen. zum anderen, und da spielen zumindest bei mir momentan ganz persönliche erfahrungen eine rolle, scheint es auch daran zu erinnern, dass mensch zum vergeben in der lage sein sollte.
lg
p.
ich schleiche nun schon eine ganze weile um dein gedicht herum.
eigentlich wollte ich nur schreiben, dass es mich berührt, tief berührt, aber eigentlich muss ich noch anfügen, dass es auch ein wenig zu mahnen scheint. zum einen dazu, verbleibende zeit zu nutzen. zum anderen, und da spielen zumindest bei mir momentan ganz persönliche erfahrungen eine rolle, scheint es auch daran zu erinnern, dass mensch zum vergeben in der lage sein sollte.
lg
p.
Liebe pandora,
danke für Deine Rückmeldung. Ich freue mich sehr, dass das Gedicht Dich berührt. Ich hatte es nicht mahnend gemeint, ich denke, dass hängt mit dem Thema Tod zusammen. Wenn man sich darauf einlässt, kommt man ins Nachdenken über das eigene Leben.
Liebe Grüße
leonie
danke für Deine Rückmeldung. Ich freue mich sehr, dass das Gedicht Dich berührt. Ich hatte es nicht mahnend gemeint, ich denke, dass hängt mit dem Thema Tod zusammen. Wenn man sich darauf einlässt, kommt man ins Nachdenken über das eigene Leben.
Liebe Grüße
leonie
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