für einen vater

pandora

Beitragvon pandora » 08.11.2006, 15:19

fels

sprengt grat

birst

schmerzgeädert

im baumschatten

sucht

geröllwunden

in erde

zu bergen



auge

steinert

beschämt

Max

Beitragvon Max » 08.11.2006, 19:12

Liebe Pandora,

dieser Vater muss dem lyr. Ich ein wahrhafter Fels gewesen sein, dass es das ganze Gedicht versteinert hat. Ich finde es großartig, dass Du nicht nur in den Bildern konsistent bist, sondern sich auch in der sprachlichen Kargheit ein Bild transportierst. Einzig am "beschämt" bin ich etwas hängegngeblieben, ich vermute aber das dieser Bruch in den bildern gewollt ist.

Liebe Grüße
max

pandora

Beitragvon pandora » 09.11.2006, 11:24

lieber max,

eigentlich ist das ein gedicht der sprachlosigkeit bzw der mühsam errungenen worte.
danke, dass du dennoch versucht hast es zu verstehen.

lg
p.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 09.11.2006, 13:28

Liebe pandora,

ein schwieriges Gedicht. Der Zugang fällt mir schwer. Was ich herauslese ist, schon durch den Titel "für einen Vater" und auch die Zeilen, dass LI mit dem Vater große Konflikte hatte bzw. es keinen emotionalen Kontakt gab, von beiden Seiten nicht. LI stellt unterschwellig die Frage, ob es wirklich der Vater war, stellt für sich postmortem des Vaters fest, dass der Vater viele Wunden erzeugt hat, versucht, diese zu "begraben". Die letzten drei Zeilen deute ich so, dass LI versteinert bleibt (im Inneren), dem "Vater" keine Träne nachweint und dies das LI beschämt. Vielleicht liege ich völlig daneben, doch so lese ich deine Zeilen.
Saludos
Gabriella


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