tänze I-X

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 17.11.2007, 13:57

Erläuterung:

Bezugnehmend auf die Diskussion 'Bewusstseinsstromtechnik' in der Schreibwerkstatt bringe ich hier eine Reihe von Schnellskizzen, die aus meinem Notizbuch eingescannt, vergrößert und geringfügig nachgearbeitet wurden.

Entstanden bei einer Dark-Wave-Night, in einem kleinen Club, ohrenbetäubend, auf DIN A-6 mit Tuschestift.
Zeit je Skizze max. 2 Minuten.

In der zeitlichen Abfolge nimmt der Grad der Abstraktion, des Fließenlassens, des Unbewussten zu.
Die letzten Skizzen wurden angefertigt, ohne hinzusehen.
Zuletzt geändert von Thomas Milser am 17.11.2007, 15:48, insgesamt 5-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 18.11.2007, 17:12

Ach, du schreibst Gedichte, Max? Kann man die mal irgendwo lesen? :o))))

Also die Herren scheinen ja doch vorwiegend nach erotischen Spuren zu suchen, was?

Einige der Zeichnungen hatte ich seinerzeit Titel untergekritzelt:

tanz I: der fuchtler
tanz V: der dreher
tanz VI: ein samurei (absichtlich falsch geschrieben)
tanz II: drei samureier
tanz X: luftposer

tanz VII hieß ein bisschen langweilig: erotisches paar
Postum würde ich das mal in 'stehfick in meiderich' umbenennen

Aber die Titel möchte ich da nicht drunterschreiben. Sie waren mehr so ein Ausdruck dafür, wie lächerlich ich damals dieses ebenso hüftsteife wie arhythmische Herumgehoppse fand. Erstaunlich, wie wenig Leute - besonders diejenigen, die es kaum aushalten bis zum nächsten 'Abzappeln' und dieses als das Schönste überhaupt empfinden - auch nur den Hauch von Rhythmusgefühl und Takt in sich haben. Naja, 'zappeln' passt schon. Aber im Sinne von 'Krampfen'.
'Tanzen' ist es in den seltesten Fällen. Aber irgendwo muss man ja seine Sexualpartner aufgabeln, nö?
Ich meine: die anderen! Ich selbst bin ja bei solcherlei Veranstaltungen rein beruflich unterwegs, und ergo viiiiel zu beschäftigt.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Max

Beitragvon Max » 18.11.2007, 17:14

Tom, Du bekommst gleich ein gedicht - ich suche nur noch etwas, das sich auf Blödmann reimt ...

Liebe Grüße
max

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 18.11.2007, 17:19

Hör auf, noch nen Lachkrampf überlebe ich heute nicht ...


Bild
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Maija

Beitragvon Maija » 19.11.2007, 08:24

Wäre aber interessant von Max die Tanzschritte und die Stufen zu verfolgen. :mrgreen:

Hallo Tom,

was dich hat schmunzeln lassen


Ich stellte mir vor, wieviel Promille wohl in deinem Körper floss, als Bild für Bild entstand.

Das 'und vieles mehr'


Darüber könnte man sich auch unterhalten, meinst du nicht? Ernsthaft gesprochen, es muss mehrere Tiefen ins Unbewusste geben, dies erkennt man deutlich an deinen Bildern. Herr Freud wäre vor Begeisterung geplatzt. :lachen0023:
Ich hatte nur eine Erfahrung mit dem Unbewussten - Tiefe und ich habe kein Verlangen mehr, diese Tiefe nocheinmal zu erfahren. Dann sind mir die Tiefen des Herrn Freud tausendmal lieber!
Hätte ich in dieser Zeit ein Bild gemalt, wäre dies sicherlich mit einem EEG Bild versehen. ;-)

Gruß, Maija

Maija

Beitragvon Maija » 27.11.2007, 20:14

Hallo Tom,

Hatte die Begriffe: horizontal und vertikal verdreht, deswegen meine Korrektur.(s. 18.11.07)

Ich interessiere mich jetzt noch für den sogenannten "olympischen Erzählerstandort"! :a045: ;-)

Gruß, Maija

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 28.11.2007, 17:54

He Maija,

wenn du damit meine Betrachterperspektive 'Dabeisein ist alles' meinst, dann passt 'olympisch' :o)

An die komischen Blicke in Kneipen und einschlägigen Haschschuppen - die einen ob des regelwidrigen Verhaltens wie "In-kleine-Bücher-was-Reinkritzeln-während-alle-anderen-Hopsen" etwas desorientiert treffen - gewöhnt man sich mit den Jahren.

Macht aber einsam und schrullig. :o) Außen vor statt mittendrin.

Aber ist es nicht gerade die Suhle der Einsamkeit, die uns Dichter in höchste Sphären schraubt?
*schnüff*

Tom.
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 29.11.2007, 04:17

Moin Tom,

um mal den Blick umzudrehen, wie muss man sich den "Zeichner mit dem Büchlein" da vorstellen? Sitzt er da mit seinem Büchlein auf dem Schoß, ein Bein auf das andere überschlagen, neutral akademisch, wie ein Psychiater nebe'm Sofa? (Es soll ja Psychiater geben, die machen sich von ihrem auf dem Sofa stundenlang liegenden Patienten keine Notizen, sondern Karikaturen.)

Oder sitzst Du eher da wie Heidegger, mit dem Büchlein auf dem Tisch, die Nase nah am Blatt?


Salvus

Pjotr

Maija

Beitragvon Maija » 29.11.2007, 08:29

'Dabeisein ist alles' Ja, ja so war mein Gedanke! ;-)

Aber ist es nicht gerade die Suhle der Einsamkeit, die uns Dichter in höchste Sphären schraubt?


Wirklich schön formuliert! (Ich lese aber gerne von Nietzsche dieses Gedicht: "Nur Narr! Nur Dichter!" Ach dann gerade ich immer ins schwärmen, was für ein listiges Raubtier er war.

wie muss man sich den "Zeichner mit dem Büchlein" da vorstellen?


Beides Pjotr und noch viel mehr!
Mein erstes Buch was ich vollgekritzelt habe ist zum größten Teil mit Philosophie und Psychologie ausgefüllt. Außerdem sehr viel über meine Gedanken und Gefühle aus dieser Zeit. Für einen Psychiater eine wahre Fundgrube!

Oder sitzst Du eher da wie Heidegger, mit dem Büchlein auf dem Tisch, die Nase nah am Blatt?


Nach dem X ten Buch-, Ja!

Gruß, Maija

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 29.11.2007, 11:16

Moin Pjotr,
na, es ist so von jedem etwas.
Inner Kneipe bevorzuge ich den Tresen, jedenfalls, wenn es um handschriftliche Aufzeichnungen (meist Lyrik) geht. Hat auch mit der Beleuchtung zu tun, aber auch mit dem geschäftigen Treiben um mich herum. Da darf man aber dann nicht pingelig sein, was diverse unbeabsichtigte Verzierungen des Notizbuches angeht, wie Spritzer vom Waschbecken, Bierlachen, Zigarettenasche usw.
Wenn ich mit Mini-Laptop an Prosa arbeite, bevorzuge ich eine ruhige Ecke am Tisch.

Lustig sind teils die Reaktionen der anderen Gäste: Anfangs wird man, wenn man neu in der Kneipe ist, ungefähr so betrachtet, als sei man ein metallicfarbener, russisch sprechender Beo. Aber die Menschen sind einfach zu neugierig, und kaum einer kann sich länger als 10 Minuten die Frage verkneifen, was ich denn da schröbe. Danach erntet man anerkennendes Nicken. Oder auch nicht.
Bei Arbeiten am PC sogar Mitleid, ob dass man ja tatsächlich noch abends in der Kneipe arbeiten müsse. Dann tue ich immer ganz gequält, und bekomme nen Kurzen ausgegeben.

Bei der oben genannten Tanzveranstaltung muss man sich den Ort so vorstellen, dass der Raum bis auf ein paar Stehtische mit Barhockern (müssen die dann Hockertische genannt werden?) am Rand unmöbliert ist. Sonst könnte ja keiner mittendrin hoppsen, logisch.
Ich erscheine grundsätzlich früh zu solchen Veranstaltungen, um erstens einen guten Platz zu ergattern, zweitens, um zeitig mit der Druckbetankung beginnen zu können. Ich bin gerne gut vorbereitet :o)

Nachdem ich mehrfach diese regelmäßig stattfindende Hoppserei für Schwatte besucht hatte, begab es sich rührenderweise, dass von der Thekenmannschaft jemand kam und mir zwei Teelichter auf den Tisch stellte, damit ich besser sehen konnte. Ist das nicht lieb?

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)


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