So werden wir alle einmal enden:

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
Louisa

Beitragvon Louisa » 26.05.2006, 19:26

Hallo liebe Kunstexperten,
ich weiß: Dieses Bild kennt jeder, aber es fehlte mir noch in diesem lyrischen Forum...

Sehen eure Zimmer genauso aus? Wer wohnt hier (außer mir) noch auf dem Dachboden?

Geheizte Grüße, louisa

Bild

Herby

Beitragvon Herby » 26.05.2006, 21:01

Liebe Louisa,

ja, das Bild kennt wohl wirklich jeder, aber gut, dass du es trotzdem eingestellt hast! Ich seh es immer wieder gerne!

Ich hätte gerne so eine Dachkammer als Klause zum Schreiben. Was mich an der Szenerie und an der Vorstellung besonders fasziniert: kein Telefon, kein TV, kein Radio! Als einzige Reminiszenz an die heutige Zeit lägen bei mir allerdings wohl ein Discman und etliche Mozart CDs neben dem Bett. ;-)

Danke für den armen Poeten!

Liebe Grüße
Herby

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 26.05.2006, 21:48

Liebe Louisa,

so ähnlich lebe ich, und ich habe es auch nicht anders gewollt. Allerdings, als es neulich stark regnete, da lief ein ganzer Sturzbach durch das undichte Dach in meine Wohnung. Glücklicherweise war es aber nur das Badezimmer. Zwei Meter weiter rechts und ich hätte wieder Platz in meinen Regalen gehabt, um neue Bücher hineinzustellen.

Aber seit ich einmal im zweiten Stock einer finsteren Berliner Hinterhauswohnung leben musste, ist es mir ein Hauptbedürfnis, von meinem Schreibtisch aus den Himmel sehen zu können. Was ich an meinem jetzigen Blick so mag, ist, dass die Schwalben und Mauersegler sich im Sommer gerne über das Hausdach werfen, vor meinem Fenster hinabstürzen und sich dann erst ein paar Meter tiefer wieder in die Höhe schwingen. Das ist ein erhebender Anblick.

Grüße

Paul Ost

Louisa

Beitragvon Louisa » 26.05.2006, 22:22

Hallo ihr beiden.
es ist ja sehr interessant wie die heutigen Dichter hausen... Es scheint sich auch kaum etwas verändert zu haben.

Paul, ich hoffe es ist alles wieder trocken. Deine akrobatischen Vögel würde ich auch gern mal sehen.

Viel Spaß noch beim Wasser auffangen und Mozart hören!

Grüße vom Dach, louisa

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.05.2006, 22:23

Was hängt da eigentlich für ein rosa Ding an der Wand? Eine Augenbinde?

Ich liebe dieses Blau des Regenschirms...

Inzwischen habe ich ein sehr schönes Zimmer...wohne also nicht so...und trotzdem sieht es ein wenig aus wie das des Poeten. Zum Glück aber wird es (trotz Himmel-Magnoliensicht) nicht so heiß wie auf einem Dachboden...

Louisa, wohnst du denn wirklich auch auf einem Dachboden?

Louisa

Beitragvon Louisa » 28.05.2006, 13:52

Hallo Lisa!

das "rosa Ding" könnte auch die erotische Unterwäsche einer seiner Musen sein (die er sich als Inspiration an die Wand gehangen hat?).

-Dichtern sagt man ja enormen Erfolg bei den reizenden Damen nach...

Hast Du auch einen Regenschirm an der Decke, Lisa? Es freut mich zu lesen, dass Du ein festes Dach über dem Kopf und eine klimatisierte Stube hast.

-Ja, ich wohne wirklich auf dem Dachboden...aber man darf sich das nicht als eine Art verstaubte Abstellkammer vorstellen. Es ist ein "normales" Zimmer.

Nur stößt man sich alle zwei Minuten den Kopf, weil fast alle Wände schräg sind (ich krieche deshalb meistens auf dem Teppich).

Im Sommer steigt dann die volle Hitze (ich meine zuweilen die "Hitze der Welt") in dieses Zimmer. Man fühlt sich selbst in Badekleidung noch wie auf den Schultern der Sonne.

-Außerdem wirkt es noch befremdlicher, wenn man im Bikini auf dem Boden kriechend nach frischer Luft sucht.

(weinend): Ich habe noch nicht mal Jalousien.

Ich danke, dass ich meine Leidensgeschichte offenbaren durfte. Schließlich ist der Sommer (Oh Graus) nicht mehr weit.

Dies richte ich noch versöhnlich an mein Zimmer: Zimmer, Du bist trotzdem wunderschön und man kann herrlich in Dir spinnen.

Nochmals vielen Dank! louisa

Trixie

Beitragvon Trixie » 28.05.2006, 14:40

Ach, Louisa! Hast du dir schonmal überlegt, eine Kurzgeschichte zu schreiben? Vielleicht autobiographisch? Deine Sprache sprüht nur so vor Lebensenergie und Enthuisiasmus! Dein Bild, ja, das ist wirklich beeindruckend, immer wieder. Aber nein: Ich wohne nicht so. Könnte das auch nicht, denn ich liebe den Sommer und möchte ihn mir nicht durch die Dachboden-Hitze vermiesen lassen. Mein Freund wohnt zum Glück in einer Kellerwohnung, da ist es meisten schön kühl und er hat den Garten direkt vor der Nase, das ist auch sehr schön. Ich selbst habe zwei themengerichtete Zimmer: Ein Karibik-Sommer-Meer-Strand-Muschelketten-Blumen-Zimmer mit Balkon. Da schreibe ich aber nicht, das tue ich meistens im Orient-1001-Nacht-Gold-Roten-Schlafzimmer, wenn ich im Bett liege. Da hab ich wenigistens meine Ruhe, um die Eindrücke, die ich den Tag über gesammelt habe, zu verarbeiten. Also: Soviel zu meinen künstlerischen, wenn auch gar nicht wirklich lyrischen Zimmern! Danke für diese Themeneröffnung, finde ich sehr interessant zu erfahren!! Hier nun auch für dich einmal den KObold, den du doch so gerne magst: §blumen§ ;-)!

lg Trixie

Louisa

Beitragvon Louisa » 28.05.2006, 15:21

Hallo Trixie!
Ich fühle mich geschmeichelt. So ein orientalisches Kämmerlein hätte ich auch gern. Das ist bestimmt schön.

Deinen Liebsten im frischen Keller kann ich nur beneiden.

Danke auch für den Kobold. Ich schenke Dir dafür eine Tasse :coffee: ein.

(Schreibe manchmal Theaterstücke, das ist lebendiger als Kurzgeschichten, glaube ich.)

Liebste Grüße von oben, louisa

Max

Beitragvon Max » 28.05.2006, 18:54

Hey Ihr,

die Idee mit der erotischen Unterwäsche gefällt mir ;-). Das Bild zeigt nämlich eigentlich ein verkleideter Roald Dahl ;-)

Ich habe mal in berlin so gewohnt - keine Ahnung, was mich geritten hat, als ich mir die Wohnung anschaute. Vielleicht habe ich auch nur beschlossen, dass ich nicht zehnmal 400 km hin und zurück fahren würde, um eine Wohnung in Berlin zu finden.

Jedenfalls stellte sich nach meinem Einzug an der Wohnung einiges als Defekt heraus. Der Vermieter war ein 70 jähriger New Yorker Schriftsteller ("Nathan"), der leider weder Gas noch Strom bezahlte (obwohl ich es ihm schon bezahlt habe), so dass ich wöchentlich gegen deren Sperrung kämpfen musste. Er hatte in eine unsanfte Scheidung hinter sich, bei der sich die Trennung der Güter ungünstig entwickelt hatte, beispielsweise hatte er 5 Betten bekommen, so dass einige senkrecht im Bad standen, auch hatte er alle Regalböden abbekommen, aber keine Stützen, also standen auch die Regalböden senkrecht, etc. Und ja, reingeregnet hat es auch, wie ich eines nachts im Halbschlaf feststellte. Glücklicherweise nur über Toilettenschüssel und Waschbecken - jedenfalls erklärte es mit einem Schlag den Regenschirm neben der Toilette ("Nathan, did you know that the roof is leaking" - "Oh yes, I forgot to tell you").

Grüße, inzwischen aus dem Trockenen
Max

Louisa

Beitragvon Louisa » 28.05.2006, 22:40

Hallo Max,
deshalb schreibst Du so gute Gedichte! Das ist eine sehr amüsante Geschichte.

Es lässt mich ruhig einschlafen, dass Du jetzt nicht mehr mit den Fluten kämpfen musst.

Grüßlein, louisa

Orit

Beitragvon Orit » 02.06.2006, 15:50

Hallo Louisa!

Wir enden nicht so, es ist erst der Anfang (unseres Künstlerlebens).
Und es gibt da noch ein paar kleine Unterschiede. Unter einem
Flachdach zu wohnen, bietet den enormen Vorteil, daß man sich nicht so oft stößt. O:)
Die Regenschirme hängen zusammengeklappt an der Flurgaderobe.
Nur wenn der Regen mit Ostwind niederprasselt, regnet es auch innen,
aber nur in der Kammer. Für einen eventuellen, im allgemeinen recht
kurzen Aufenthalt in der Kammer lohnt es sich nicht, den Schirm
aufzuspannen.
Auch die Geräusche weichen manchmal erheblich von der Welt des Spitzweg ab, so gerade unsere beiden Drucker. Der eine hat seit ner
halben Stunde unentwegt Dünnpfiff (Kostprobe 0==ÖÖÖÄ=***++Ä))(/AÄ usw.), der andere staut mal wieder Papier, was doch zum Glück sehr
geräuscharm ist.
TV und Stereoanlage sind auf dem neusten Stand der Entwicklung,
d.h. sie sind mit einem Ausschaltknopf ausgestattet. Und das Telefon
hat: Stecker aus Wand.
So können wir, wenn dann endlich die Drucker wieder schweigen,
ungestört dem Telefongespräch einer Nachbarin zuhören ... :coffee: :mrgreen: :razz:

Nachbarschaftliche Grüße von einem anderen Kontinent
Orit


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