Blauer Salon

ein paar ältere arbeiten als kleine vorstellung in poly-rubrik...

...

Hallo pjesma!

Erstmal schön, dass Du auch künstlerisch aktiv bist.
Die Ästhetik erinnert mich ein wenig an die 50er Jahre - was nicht schlecht sein muss, man kann sich einfach von ihr anregen lassen. Du bist m. E. aber etwas unentschieden: Die "geometrischen" Stellen sind oft etwas husch-husch gemalt (also oft keine exakt geraden Linien etc.), und vor allem bei den "Grünen" setzt Du eine ganz andere Malweise, eine eher expressive, nicht-abstrahierende, dagegen. Dieses Prinzip erschlösse sich mir, wenn Du das Wesentliche der einen Figur in die angedeutete diagonale Fläche gesetzt hättest (wie eine Art Heranzoomen). So aber ist ab der Schulter so ein geometrisiertes "Niemandsland", das für mich den Körper ohne den Kopf über Gebühr herausstellt. Als Aktstudie kann man das machen - hier stört es mich.
In dieser Reihe gefällt mir, wenn Deine "Geometrie" organisch aufgefasst wird, so wie vor allem in dem ersten Bild. Da werden für mich die Linien "lebendig", da sind nicht mehr exakt-seinwollende Flächen, die um der Konsequenz willen ausgemalt werden müssen. Ich meine zu sehen, dass das Exakte, Geometrische eigentlich auch gar nicht so "Dein Ding" ist (ich beziehe mich jetzt auch auf die Lebhaftigkeit Deiner Texte :), ich würde Dir tatsächlich eher etwas Expressives zuordnen; so finde ich den besagten grünen Körper auch gar nicht so schlecht. Oder eben, wenn Du das Expressive zähmen willst, dann die vitalen Flächen und Linien wie im ersten Bild. Wobei ich dabei anmerken würde: Entweder sollte die menschliche Gestalt von den Strukturen aufgenommen werden - so fast "chamäleonartig" - oder aber deutlich herausgestellt. So stören mich z. B. die Diagonalen durch den Kopf und über den Arm.

...

Spannend eine Beurteilung von einer Fachfrau dazu zu lesen, die mir, obwohl ich gar keine Ahnung habe, einleuchtet. Auch ich mag übrigens die grünen Frauen, aufgrund der Farbwahl, die anderen Bilder sagen mir nicht so zu.
(aber ich bin nur neidisch, weil ich gar nicht malen kann
Xanthi

hallo ihr lieben, danke fürs anschauen und komms

liebe gabriella: ich bin ein technikdummie und kanns nicht versprechen dass ich es schnell größer kriege---aber ich versuche es. meistens ist das dann so groß dass es die datei überspringt...ich versuch morgen mein junior anzuspannen dass er mir das vergrößert. ok? aber struktur gibts da nicht zu entdecken , es ist recht lasur, plakativ gearbeitet (struktur gefällt mir so sehr bei deinen pfönixen!).

amanita, vielen dank für die ausführliche beschäftigung---ist mir viel wert!
vorab muss ich schicken dass ich gar nicht richtig malen kann---ich liebe die linie und bin eher eine zeichnerin, in dem berreich hatte ich gar vor vielen jahren auch gutes unterricht erhalten...aber malen- ist für mich schwer zu knackender nuss...

ich tue mir unheimlich schwer mit der fläche, und mit dem fließendem übergang eine fläche in die andere--oder, das gegenteil: mutigen voneinanderabgrenzen der flächen (und bewundere neidlos und aus vollem herzen manche die das können). dennoch liebe ich die farbe, farben und formlehre sind teil meines berufes (floristik). und so hab ich bei diesen meinen "gemälden" versucht aus der not eine tugend zu machen...farbe und linie zusamen zu bringen, flächenverlauf unterordnend, weniger beachtend. du hast den unterschied sehr richtig erkannt, amanita, in erstem bild gehe ich noch großteils mit dem form mit, in späteren bilder sprenge ich das und mache mir ein kaleidoskopwelt aus teilen, oder gewehre ein anderer blick (bei grünen frauen realistisch gemalte schräge, bei einem anderem bild ein refletorstrahl, oder fensterblick... usw.) ich versuche da eine zusammengepuzzelte welt zu erschafen, dem man gleich sieht, dass er ausgedacht ist...und dann auch noch ein guckloch mit dem anderen sehen, das aber auch nur künstlich ist...schwer zu erklären meine absicht...meine welt als zerbrochener neuverklebtes krug

ich stell zur veranschulichung noch ein bild hinein in dem ich die reflektorenklichter eingebaut habe, als zweitblick. allerdings, sind bilder 2-3 jahre alt...und mit dieser art bin ich zur zeit etwas übersätigt, ich versuche mich zur zeit neu zu erfinden und das bringt recht viel frust mit sich ))

lg

hier das versprochenes bildchen...

...

hallo gabriella,
leider habe ich wenige erwähnenswerte akte...es ist so, dass ich zeichnen nicht aus dem kopf mag und auch nach dem bild ist es nicht dasselbe wie nach einem model, und keine(r) will sich mir nackischmachn!!! ))
scherz bei seite, ich hatte aus diese fase (1987-1990) mehrere akts ,großformatig,kohle und bleistift, dennoch ist es dort in kroatien geblieben und durch kriegsturbulenzen abhanden gekommen...bzw. meine tante schmiss es beim wohnungausräumen weg (huch! die nackten!!?abartig!), und behielt ein einziger zeichnung,den sie mir später gab (den stell ich rein) und das auch nur weil nicht nackt und weil es meine mutti bzw.ihre schwester darstellt.
es gibt hier in ffm in städelschule etwas was sich akt am freitag nennt, wo man aktmodele hat...und ich kämpfe schon einiger zeit mit meinem innerem schweinehund (und auch mit meiner kasse) ob ich hin gehe oder nicht, um wieder bisschen schwung zu bekommen...mal sehen.
zeichnung von der mutti ist untypisch auch für damals, weil eben flächen ausgemalt...sonst benutzte ich nur linie...aber seis drum...
hast du dich schon mit modelieren versucht? würde ich auch gerne...mag matsch

lg

aus 1987......

und hier neulich kleiner zeichnung marktfrau (ziemlich verrostet meine linie, finde ich (nr 2)
und nr 1 eine mini skizze für akrylbild...der NOCH nicht fertig ist und mich vorwurfsvoll guckt!

chapeau

...

Ich finde Deine Zeichnungen auch super, pjesma! Mach unbedingt weiter!

Was nicht bedeutet, dass Du nicht auch weiter malen solltest - aber orientiere Dich irgendwie, wie auch immer, an Deinen Zeichnungen! Du könntest, wenn Du Lust hast, z. B. Pinselzeichnungen versuchen und Dich so langsam an die Malerei herantasten. Aber Du "bist" eine Zeichnerin, und das würde ich unbedingt weiter verfolgen.