
Nun, Louisa...jetzt hast du ja sehr viele Vorschläge. Ich werd mal versuchen dir zu folgen:
Wolltest das Ich vor oder zu diesem Jemand sprechen? Das irritiert mich etwas.
Nein, vor als Präposition...LI steht vor LD
Der Jasmin beschreibt hier natürlich eine ganz persönliche Note des Lyrischen Du. Ich empfinde den Jasmin auch ehrlich gesagt nicht als Kitschmetapher; lese ihn selbst in arabischer Dichtung eher selten.

Oder überlese ich ihn? Jedenfalls empfinde ich es nicht so, dass nun der Jasmin DIE typische Pflanze orientalisch-angehauchter Dichtung ist. Hat aber einen hohen Symbolcharakter. Naja, aber die Auswahl an Pflanzen ist geografisch bedingt in der arabischen Welt auch eher gering.
Es ist hier eben tatsächlich ein Jasminbündel in den Händen. Ein Bild, das mir sehr klar im Gedächtnis ist, und zwar in seiner Einfachheit. Für mich braucht es hier nichts Besonderes.
Eigentlich kann man hier
Als du mit dem Neumond kamst
Dann gab ich Tee und Zwinkern
Du lächeltest, und es trieb mich
In ein Gewisper
Zwischen deinen Fingernnicht beginnen, da es in dem Gedicht ja ein Zuvor und Später gibt. Der Neumond ist also später, vom Ablauf her, als die Jasminszene...was auch immer "später" heißt, ne?
Mmm.... Wieso schaut sie/er denn "IN die Gipfel" ? Ich würde eher "zu" oder "hinauf zu" den Gipfeln schauen. Abgesehen davon hat das Wort "Gipfel" schon etwas Fernes an sich, glaube ich. Da ist das "ferne" mir zu viel.
Mh, irgendwie hast du schon recht mit der Ferne und den Gipfeln. Jedenfalls verstehe ich diesen Einspruch. Aber wenn ich so mehr darüber nachdenke, finde ich agr nicht, dass Gipfel automatisch Ferne bedeutet. Mir fiel da gerade ein, man sagt doch auch "Gipfel erklimmen", aber wenn man einen Gipfel erklimmt, ist man doch auch nah, oder nicht?
Zudem war meine Idee eigentlich auch gar nicht so sehr die Gipfel hier tatsächlich als Gebirge zu sehen. darauf hast du mich jetzt erst gebracht, liebe Louisa. Für mich sind die Gipfel hier auch Symbol, für eine Situation, einen Moment vielleicht. Oder Träume.
"in die Gipfel schauen" ist natürlich recht untypisch, du hast recht. Hab das wohl unbewusst so gewählt, um etwas weg vom Geografischen zu kommen.
Finde aber auch, dass das Adjektiv "fern" in diesem Vers den Klang, eine gewisse Melodik unterstützt, die ich so hier
Ich schaute zu den Gipfeln
im Libanon und hoch zu dirnicht lese.
Vielleicht habe ich etwas missverständlich geschrieben. Aber es ist hier nicht ein zweifaches Schauen, einerseits zu den Gipfeln (meinteswegen des Libanongebirges) und andererseits zum Lyrischen Du. Hört sich so nach Aussichtspunkt an.
Es ist EINE Sicht: Libanon-Gipfel und doch Du. Du, die Gipfel im Libanon.
In dieser Weise schrieb ich die Zeilen. Aber offensichtlich kommt es anders an.
Könnte mir das mit deiner Version aber so vorstellen:
Ich schaute in die fernen Gipfel
im Libanon, hoch zu dirwomit dann diese gewisse Erhöhung des Anderen doch noch ausgedrückt wäre. Aber so recht mag ich mich mit dieser Doppelerhöhung (Gipfel und hoch...aus meiner Sicht) nicht anfreunden.
Zum Heimatlichen:
ich schrieb ja schon zuvor: eigentlich hatte ich ja ein sich Überschneiden dieser beiden Verse im Sinn:
Dachte an Heimatliches
Du, und was mich sonst noch wärmte So könnte es hier ein "heimatliches Du" sein. Das Lyrische Du ist dem Lyrischen Ich also heimatlich. Es muss nicht unbedingt etwas besonders persönlich-heimatliches sein, wie du es beschreibst. Es ist natürlich der Begriff "Heimat" an sich, der hier betont wird. das wird wahrscheinlich nicht ganz klar, da dies hier ja Vers 5 einer Reihe ist. Vielleicht auch deshalb diese "Schwierigkeiten" im verständnis, da natürlich irgendwo ein Zusammenhang fehlt.
Tja
Vielen Dank Louisa für deine Mühe. Finde aber den Ton, der mir in diesem Kommentar von dir entgegenschlägt schon etwas anmaßend.
"Darüber würde ich mir vielleicht Gedanken machen"
"Solche Adjektve oder Substantivierungen würde ich dringendst vermeiden"
Das hat so etwas Lehrerinnenartiges, sorry, so auf Anpassung drängend.
Naja
Herzlichst
Zafar