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exposition

Verfasst: 15.08.2009, 21:21
von noel
ich habe dich nicht
gebeten
platz zu nehmen. stand da nicht
besetzt. du warst
ungeniert im ausdruck, ich
hatte nicht die chuzpe
deine dramatik vor zuführen, du
warst schon so mit verve da
_bei. ich stand
retardiert & gedachte
der kommenden kataStrophe, über
_ließ dir die ex
_position als wäre es
nicht mein stuhl, den du in fläziger stellung
besetzTest.

die maskerade war
zuwider mir & doch
war es mein
stuhl dem die stimme
entstieg. von fernher
war es sonderartig zu sehen,
wessen man gedachte, doch nie
gemachte & doch
war es wahr, was geschah

ich habe dich nicht
gebeten zu agieren ,
doch musste ich sehenderweise kapieren,
das der verstand mich nicht final verband,
mit dem was mein platz im leben eben
aus&machte

Das klingt irgendwie sehr bitter ...

Verfasst: 16.08.2009, 16:50
von DonKju
Hallo noel,

das ist denn aus meiner Sicht der zweite Text, den ich heute von Dir lese - und beide klingen für mich sehr ähnlich, nämlich nach einer recht unbarmherzigen Abrechnung eines LyrICHs mit dem LyrDU, dem keine Chance bleibt. Ungelogen sind aber beide sehr beindruckend und eindringlich formuliert und ich wüßte nichts daran zu verbessern.

Liebe Sonntagsgrüße dazu von :hut0047:-Hannes

Verfasst: 16.08.2009, 17:04
von noel
unbarmherzig klingt bleischwer...
:)
ich bin jetzt unter dem rot des seesonnentages noch einmal errötet
danke dir

EXposition

Verfasst: 16.08.2009, 17:31
von DonKju
Hallo noel,

so stellt sich nur die frage : steigt in der seeabendRÖTE nun leichte freudesRÖTE - ob des lobes - oder schamesRÖTE - o je, ertappt - dir ins gesicht ?

Zum Schluß als :12:-Hannes grüßend

Verfasst: 16.08.2009, 17:35
von noel
beethovens neunte bittschön

Verfasst: 16.08.2009, 17:35
von Mucki
Hola noel,

klar, man hat dein "dummselig" noch im Kopf, doch dieses hier gestaltet sich nach meiner Lesart sehr viel dramatischer (dem Titel entsprechend), anklagender und demgemäß vorwurfsvoller an das DU. Auch tritt hier das DU in den Vordergrund und das LI mehr in den Hintergrund. Beim "dummselig" war es genau andersherum. Dort sprach das LI mit ästhetischeren Bildern, fast hymnengleich. Dort brodelte es sozusagen. Hier hingegen kommt die volle Wucht und Wut/Ohmacht des LIs heraus.
Wieder sehr ausdrucksstark!

Saludos
Mucki

Verfasst: 16.08.2009, 17:40
von noel
wut & ohnmacht... das ist sehr treffEnd

lieben dank dir.
ich sollte mir ein wenig fado anhören

the lady asked for ...

Verfasst: 16.08.2009, 19:21
von DonKju
als dann :

freude SCHÖNEr GÖTTERfunke
TOCHTER aus elysium
wir betreten FREUDEtrunken
HIMMLISCHe dein HEILIGtum
DEINE ZAUBER binden wieder
was die mode streng geteilt
alle menschen werden brüder
wo dein sanfter flügel weilt

Wobei man sich fragen muss: Was ist eigentlich mit den SCHWESTERN, Herr Schiller ???

mit lieben grüszen an noel von hannes

Verfasst: 16.08.2009, 19:25
von noel
ooooo ich liebe diesen chorus...
danke dir für die expression die zur impression führte

Verfasst: 17.08.2009, 21:23
von fenestra
Hi, noel,

an diesem Text, der sehr fein eine angemessene Reaktion auf eine Unverschämtheit transportiert, mag ich besonders die Vokabeln, die man eher selten in Lyrik findet: Verve, Exposition, retardiert, Chuzpe, agieren

Dadurch wird die Empörung wieder etwas relativiert, weil diese Worte vernunftsgelenkt wirkt. Mein absolutes Lieblingswort ist aber besetzTest! Ein genialer Fund!

Unklar ist für mich dies hier:
wessen man gedachte, doch nie
gemachte


Leitest du "GEMACHte" von Gemach ab? Ansonsten wartet man auf ein Objekt (z.B. gemachte Leute, gemachte Betten).

Insgesamt sonst ein runder Text, der Spaß macht!

Liebe Grüße
fenestra

Verfasst: 17.08.2009, 21:46
von noel
ola fensterchen.. ich lasse & wollte lassen warten
bzw. das objekt offen lassen.
denn das, auf das wir du , ich warten
ist INdiviDUELL