Liebe leonie,
ohne die anderen Rubriken und ihre Texte abwerten zu wollen - manchmal erscheint
mir die Kurzlyrik durch die Notwendigkeit der Verdichtung als eine Art Königsdisziplin.
Was ich hier lese, bestätigt mich darin - kurz, treffend in der Ausssage, aber dennoch dem Leser Raum lassend. Gefällt mir sehr gut!
Was den "Hauch" betrifft, stimme ich dir zu. Ich frage mich jedoch, ob es des bestimmten Artikels gleich zu Beginn bedarf. Warum im ersten Vers nicht einfach "Sonnenblumen"? Oder meinst du ganz bestimmte?
Gerade im Zusammenhang mit den Sonnenblumen finde ich die beiden Worte "immer noch" wegen ihrer Ambivalenz gelungen.
Etwas anderes beschäftigt mich noch. Könntest du dir diesen Text ohne Zeichensetzung und Großbuchstaben am Versbeginn bzw. mit durchgehender Kleinschreibung vorstellen? Beides hat mich bei Gedichten hier im Salon lange nicht mehr gestört, aber hier empfinde es als hemmend. Vor allem die drei Punkte, die ja eine Zäsur darstellen und für mich irgendwie im Gegensatz zu der Weichheit des Atems stehen. Hinzu kommt, dass sich
mir der Punkt vor
Der immer noch
Deinen Namen trägt.
verschließt, da der folgende Satz ein Relativsatz ist und ich immer ein Komma lesen will. Ich weiß nicht, ob das Sperrige der Zeichensetzung nötig bzw. von dir intendiert ist.
Aber das waren jetzt nur Kleinigkeiten, die nichts daran ändern, dass mich dieser Text sehr anspricht.
Liebe Grüße
Herby