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o.T.

Verfasst: 04.08.2009, 17:18
von leonie
sonnenblumen
ihr weicher atem
der immer noch
deinen namen trägt


Erstfassung:

Die Sonnenblumen.
Ihr weicher Atem.
Der immer noch
Deinen Namen trägt.

Total spontan

Verfasst: 04.08.2009, 21:59
von DonKju
Hallo Leonie,

aus dem Urlaub zurück mit einem hübschen Stück Kurzlyrik, daß den Sommer klingen läßt. Wie wäre es in der letzten Zeile denn mit

"... Deinen Namen haucht." ?

Liebe Grüße dazu von Hannes

Verfasst: 04.08.2009, 22:48
von leonie
Lieber Hannes,

danke für die Rückmeldung. Ich hatte genau das mit dem "haucht" überlegt. Aber es schien mir zu nah am weichen Atem. Und dann auch insgesamt zu soft. Tragen hat mehrere Konnotationen, denke ich.

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 05.08.2009, 00:08
von Herby
Liebe leonie,

ohne die anderen Rubriken und ihre Texte abwerten zu wollen - manchmal erscheint mir die Kurzlyrik durch die Notwendigkeit der Verdichtung als eine Art Königsdisziplin.
Was ich hier lese, bestätigt mich darin - kurz, treffend in der Ausssage, aber dennoch dem Leser Raum lassend. Gefällt mir sehr gut!

Was den "Hauch" betrifft, stimme ich dir zu. Ich frage mich jedoch, ob es des bestimmten Artikels gleich zu Beginn bedarf. Warum im ersten Vers nicht einfach "Sonnenblumen"? Oder meinst du ganz bestimmte?

Gerade im Zusammenhang mit den Sonnenblumen finde ich die beiden Worte "immer noch" wegen ihrer Ambivalenz gelungen.

Etwas anderes beschäftigt mich noch. Könntest du dir diesen Text ohne Zeichensetzung und Großbuchstaben am Versbeginn bzw. mit durchgehender Kleinschreibung vorstellen? Beides hat mich bei Gedichten hier im Salon lange nicht mehr gestört, aber hier empfinde es als hemmend. Vor allem die drei Punkte, die ja eine Zäsur darstellen und für mich irgendwie im Gegensatz zu der Weichheit des Atems stehen. Hinzu kommt, dass sich mir der Punkt vor

Der immer noch
Deinen Namen trägt.


verschließt, da der folgende Satz ein Relativsatz ist und ich immer ein Komma lesen will. Ich weiß nicht, ob das Sperrige der Zeichensetzung nötig bzw. von dir intendiert ist.

Aber das waren jetzt nur Kleinigkeiten, die nichts daran ändern, dass mich dieser Text sehr anspricht.

Liebe Grüße
Herby

Verfasst: 05.08.2009, 00:23
von Mucki
Liebe leonie,

mit wenigen Worten ein großes und weiches Bild. Schön!
Die von Herby angeregte Kleinschreibung und das Weglassen der Punkte halte ich auch für überdenkenswert.

Saludos
Mucki

Verfasst: 05.08.2009, 07:56
von scarlett
Hallo leonie,

und wieder stelle ich mit großem Erstaunen fest, dass uns ähnliche Bilder fast zeitgleich beschäftigen, ohne dass wir das im Vorfeld voneinander wissen ...
Dein Sonnenblumengedicht - ein GEdicht übrigens! - geht zwar in eine andere Richtung als meines und dennoch ...

Ich würde allerdings hier auch überlegen, den Artikel in der ersten Verszeile wegzulassen.

Wunderbar!

LG,
scarlett

Verfasst: 05.08.2009, 12:52
von leonie
Lieber Herby,

danke für Deine Rückmeldung. Ich werde Deine Anregungen ausprobieren. Ich hatte natürlich etwas intendiert, aber vielleicht unterschätze ich den Leser durch meine Vorgaben in der Zeichensetzung auch und ich sollte es offener gestalten.
Der Artikel: ja, für mich waren es bestimmte Sonnenblumen. Trotzdem kann ich es ja auch allgemeiner fassen. Ich probiere es mal.

Liebe Gaby, liebe Monika,

ich danke Euch, zur Kritik: siehe unter "Herby".

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 05.08.2009, 14:37
von Mucki
Liebe leonie,

die neue Fassung finde ich sehr gelungen. So ist es offener, ja, und es fließt mehr.

Saludos
Mucki

Verfasst: 05.08.2009, 15:02
von leonie
Liebe Mucki,

dankeschön!

leonie