Neufassung:
Zwischen Sonne und Mond
unter der Kastanie
hüten Stacheln
einen glänzenden Kern.
Öffnen sich zwei Fenster -
Im Passepartout vertieft sich
der Blick zum Fluss.
Mit dir aus dem Rahmen fallen
sich wiegen im Spiegel
des ganzen Mondes.
Bevor die Erde wieder
Fahrt aufnimmt
und uns die Bilder verschwimmen.
Zwischenfassung:
Zwischen Sonne und Mond
unter der Kastanie
hüten Stacheln
einen glänzenden Kern.
Öffnen sich zwei Fenster -
zerschnitten vertieft sich
der Blick zum Fluss.
Aus dem Rahmen fallen
sich verfließen im Spiegel
des ganzen Mondes.
Bevor die Erde wieder
Fahrt aufnimmt
und uns die Bilder
verschwimmen.
Erstfassung:
Zwischen Sonne und Mond
unter der Kastanie
hüten Stacheln
einen glänzenden Kern.
Zwei Fenster öffnen
zerschneiden
den Blick zum Fluss.
Aus dem Rahmen fallen,
sich verfließen im Spiegel
des ganzen Mondes.
Bevor die Erde
wieder Fahrt aufnimmt
und uns die Bilder
verschwimmen.
Zwischen Sonne und Mond
ich mag dieses gedicht. schöne bilder, sanfter klang und zum schluss kommt dieser schubs, das passt sehr fein. nur ein problem habe ich, die zweite strophe: ich versteh die fenster nicht, das öffnen, die den blick zerschneiden. das steh ich auf der leitung und weil ich es nicht verstehe, den rest aber schon, wirft es mich raus
Liebe Leonie,
ich mag jede einzelen Strophe dieses Gedichts, weil sie schön poetisch ist.
Ich habe etwas Probleme mit ihrem Zusammenklang, weil sie ein Bild beschreiben wollen, das sich bei mir nich einstellt. Beispielsweise in
Mein Gefühl sagt, dass die fenster den Blick zerschneiden, dass ein Öffnen, den Blick 'unzerschnitten' macht.
spielt natürlich mit dem Fensterrahmen, aber will nicht einfallen, wie ich es lesen kann, wenn es kein Spiel ist.
Die letzte Strophe
hingegen kann mich mit allem versöhnen, was ich zuvor kritisiert habe.
Gern gelesen
max
ich mag jede einzelen Strophe dieses Gedichts, weil sie schön poetisch ist.
Ich habe etwas Probleme mit ihrem Zusammenklang, weil sie ein Bild beschreiben wollen, das sich bei mir nich einstellt. Beispielsweise in
Zwei Fenster öffnen
zerschneiden
den Blick zum Fluss.
Mein Gefühl sagt, dass die fenster den Blick zerschneiden, dass ein Öffnen, den Blick 'unzerschnitten' macht.
Aus dem Rahmen fallen,
spielt natürlich mit dem Fensterrahmen, aber will nicht einfallen, wie ich es lesen kann, wenn es kein Spiel ist.
Die letzte Strophe
Bevor die Erde
wieder Fahrt aufnimmt
und uns die Bilder
verschwimmen.
hingegen kann mich mit allem versöhnen, was ich zuvor kritisiert habe.
Gern gelesen
max
Lieber Max,
schön, Dich zu lesen! Ich habe Dich schon vermisst!
Danke für Deinen Kommentar. Ja, die Fenster-Strophe, ich überlege schon die ganze Zeit, ich selber habe das Bild natürlich vor Augen, aber das nützt ja den Lesern nichts
. Streichen geht auch nicht, ich muss versuchen, andere Worte zu finden.
Vielleicht fällt mir ja über Nacht etwas ein.
Liebe Grüße
leonie
schön, Dich zu lesen! Ich habe Dich schon vermisst!
Danke für Deinen Kommentar. Ja, die Fenster-Strophe, ich überlege schon die ganze Zeit, ich selber habe das Bild natürlich vor Augen, aber das nützt ja den Lesern nichts

Vielleicht fällt mir ja über Nacht etwas ein.
Liebe Grüße
leonie
Lieber Max,
am Sinn soll sich ja nichts ändern, aber die Bilder sollen etwas nachvollziehbarer werden.
. Ich denke weiter nach.
Danke Dir, nein, insistieren ist gut!
Liebe Grüße
leonie
Würde statt "zerschnitten" etwas wie "im Bildausschnitt" weiter helfen? Ich brauche die Fenster halt...
am Sinn soll sich ja nichts ändern, aber die Bilder sollen etwas nachvollziehbarer werden.

Danke Dir, nein, insistieren ist gut!
Liebe Grüße
leonie
Würde statt "zerschnitten" etwas wie "im Bildausschnitt" weiter helfen? Ich brauche die Fenster halt...
Huhu leo,
das gefällt mir sehr gut, sehr poetisch und ein typischer "leo" :). Mir gefällt, dass das "Liebesgedöns" sehr subtil daher kommt und gar nicht aufdringlich ist. Was ich besonders schön finde ist gleich der Anfang/Titel:
Zwischen Sonne und Mond hört sich an wie ein Ort, nicht wie ein zeitlicher Zustand. Wie bekommst du diese Assoziation hin??
Als ich das mit den Fenstern las, hatte ich so ein Bild vor Augen: http://tischlerei-sommerauer.at/assets/ ... enster.jpg - man sieht nicht so, als stünde man davor, sondern durch einen Rahmen, ein begrenztes Stück des eigentlich Sichtbaren. Hattest du das so intendiert? Wobei mir da die zweite Version das verdeutlich, die alte hört sich da etwas holprig an.
Am Schluss gefällt mir, dass das "Fahrt aufnehmen" mich aus dieser ruhigen Stimmung ein wenig heraushievt und mich in eine andere hineinbefördert, die ich nicht ganz empfinden kann, weil es ja dann schon wieder vorbei ist, das Gedicht.
Von daher: 1A nix zu meckern, ein im Gedächtnis bleibendes Gedicht!
Liebe Grüßlein
die Trixie
das gefällt mir sehr gut, sehr poetisch und ein typischer "leo" :). Mir gefällt, dass das "Liebesgedöns" sehr subtil daher kommt und gar nicht aufdringlich ist. Was ich besonders schön finde ist gleich der Anfang/Titel:
Zwischen Sonne und Mond hört sich an wie ein Ort, nicht wie ein zeitlicher Zustand. Wie bekommst du diese Assoziation hin??
Als ich das mit den Fenstern las, hatte ich so ein Bild vor Augen: http://tischlerei-sommerauer.at/assets/ ... enster.jpg - man sieht nicht so, als stünde man davor, sondern durch einen Rahmen, ein begrenztes Stück des eigentlich Sichtbaren. Hattest du das so intendiert? Wobei mir da die zweite Version das verdeutlich, die alte hört sich da etwas holprig an.
Am Schluss gefällt mir, dass das "Fahrt aufnehmen" mich aus dieser ruhigen Stimmung ein wenig heraushievt und mich in eine andere hineinbefördert, die ich nicht ganz empfinden kann, weil es ja dann schon wieder vorbei ist, das Gedicht.
Von daher: 1A nix zu meckern, ein im Gedächtnis bleibendes Gedicht!
Liebe Grüßlein
die Trixie
Liebe Trixie,
danke für Deine Rückmeldung, die mich sehr freut. Der Ort: vielleicht, weil ich es als Ort empfungden habe? Keine Ahnung. Oder durch das Folgende "unter der Kastanie". Jedenfalls freut mich, dass Du es so wahrgenommen hast!
Ja, mit den Fenstern, das meine ich so. Nur, dass es eben keine "echten" Fenster sind, sondern durch die Natur gebildete.
Ich freue mich wirklich total, dass der Text so bei Dir ankommt....
Liebe Grüße
leonie
danke für Deine Rückmeldung, die mich sehr freut. Der Ort: vielleicht, weil ich es als Ort empfungden habe? Keine Ahnung. Oder durch das Folgende "unter der Kastanie". Jedenfalls freut mich, dass Du es so wahrgenommen hast!
Ja, mit den Fenstern, das meine ich so. Nur, dass es eben keine "echten" Fenster sind, sondern durch die Natur gebildete.
Ich freue mich wirklich total, dass der Text so bei Dir ankommt....
Liebe Grüße
leonie
Hallo Leonie,
es sind zum Einstieg mal wieder die unterschiedlichen Blickrichtungen, die ich irritierend finde, oder die eine Unruhe für mich reinbringen. Zwischen – unter – in. Ich würde daher die zweite Zeile streichen, die Kastanie ergibt sich aus den stacheligen Früchten, oder?
Ich lese es so, dass die erste Strophe der Blick des LIch von außen ist, eine (Natur)Beobachtung, Betrachtung. Dann wechselt die Perspektive ins Innere, das betrachtete Bild wird zur Metapher, LIch wird selbst zu diesem Kern, man sieht, wohin die Sehnsucht geht.
Die Kastanie steht an einem Fluss.
Dass sich etwas „zerschnitten vertieft“ bekomme ich nicht so recht zusammen. Ich hätte etwas erwartet wie:
durch den Spalt/Riss/Ausschnitt vertieft sich
der Blick in den Fluss
Sich „zu“ etwas zu vertiefen hört sich schräg an, oder meintest du das Vertiefen nicht auch im übertragenen Sinn?
In meiner (konkreten) Leseart stellt sich LIch jetzt vor, wie die Kastanie ohne stachelige Hülle im Fluss im Spiegelbild des Mondes schwimmt. Wobei ich das „verfließen“ dann nicht verstehe, das verwirrt mich auch in Bezug auf das „verschwimmen“. Ginge nicht auch schwimmen/schweben/treiben lassen?
Bei der letzten Strophe hänge ich dann. Es ist wieder die Außensicht, was ich spannend finde, weil es den Bogen zum Anfang schlägt, LIch wird wieder auf sich (ins Reale) zurückgeworfen, es hat seine stachelige Hülle nie verlassen.
Und dann taucht da ein „uns“ auf, das ich nicht zuordnen kann.
Ich frage mich, auch wenn ich die letzte Strophe alleine betrachtet wunderbar finde, wenn da der Fluss ist, der doch immer in Bewegung ist, wozu braucht es dann noch die Erde, die Fahrt aufnimmt, um die Bilder zum verschwimmen zu bringen? Logisch (*lach* ich höre schon die empörten Rufe) wäre für mich etwas wie:
Bevor er Fahrt aufnimmt (Oder: Bevor zum Grund er sinkt? Dann wäre er nämlich nicht wurmstichig :o) )
und (mir) die Bilder
verschwimmen.
Vielleicht liege ich mit meiner Kernsicht auch völlig daneben, dann kannst du den Rest (edit: *g* meines Kommentares -natürlich nicht dein Gedicht!) auch in die Tonne werfen.
liebe Grüße
Flora
es sind zum Einstieg mal wieder die unterschiedlichen Blickrichtungen, die ich irritierend finde, oder die eine Unruhe für mich reinbringen. Zwischen – unter – in. Ich würde daher die zweite Zeile streichen, die Kastanie ergibt sich aus den stacheligen Früchten, oder?
Ich lese es so, dass die erste Strophe der Blick des LIch von außen ist, eine (Natur)Beobachtung, Betrachtung. Dann wechselt die Perspektive ins Innere, das betrachtete Bild wird zur Metapher, LIch wird selbst zu diesem Kern, man sieht, wohin die Sehnsucht geht.
Die Kastanie steht an einem Fluss.
Dass sich etwas „zerschnitten vertieft“ bekomme ich nicht so recht zusammen. Ich hätte etwas erwartet wie:
durch den Spalt/Riss/Ausschnitt vertieft sich
der Blick in den Fluss
Sich „zu“ etwas zu vertiefen hört sich schräg an, oder meintest du das Vertiefen nicht auch im übertragenen Sinn?
Aus dem Rahmen fallen
sich verfließen im Spiegel
des ganzen Mondes.
In meiner (konkreten) Leseart stellt sich LIch jetzt vor, wie die Kastanie ohne stachelige Hülle im Fluss im Spiegelbild des Mondes schwimmt. Wobei ich das „verfließen“ dann nicht verstehe, das verwirrt mich auch in Bezug auf das „verschwimmen“. Ginge nicht auch schwimmen/schweben/treiben lassen?
Bei der letzten Strophe hänge ich dann. Es ist wieder die Außensicht, was ich spannend finde, weil es den Bogen zum Anfang schlägt, LIch wird wieder auf sich (ins Reale) zurückgeworfen, es hat seine stachelige Hülle nie verlassen.
Und dann taucht da ein „uns“ auf, das ich nicht zuordnen kann.
Ich frage mich, auch wenn ich die letzte Strophe alleine betrachtet wunderbar finde, wenn da der Fluss ist, der doch immer in Bewegung ist, wozu braucht es dann noch die Erde, die Fahrt aufnimmt, um die Bilder zum verschwimmen zu bringen? Logisch (*lach* ich höre schon die empörten Rufe) wäre für mich etwas wie:
Bevor er Fahrt aufnimmt (Oder: Bevor zum Grund er sinkt? Dann wäre er nämlich nicht wurmstichig :o) )
und (mir) die Bilder
verschwimmen.
Vielleicht liege ich mit meiner Kernsicht auch völlig daneben, dann kannst du den Rest (edit: *g* meines Kommentares -natürlich nicht dein Gedicht!) auch in die Tonne werfen.
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liebe Grüße
Flora
Zuletzt geändert von Ylvi am 09.07.2009, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
Hi Leonie,
zunächst: gefällt mir wirklich sehr gut!
Hi Flora:
"zerschnitten vertieft": das Gesamtbild wird zerschnitten, durch die Fenster ähnliche Begrenzung wird das Bild focussiert, also schärfer, intensiver, vertieft. Klingt für zum einen gut, zum anderen stimmig.
"zu etwas vertiefen". es vertieft sich nichts zu etwas, sondern der Blick vertieft sich ZUM Fluß. Das "zu" gehört zum Blick, nicht zum Wort "vertieft".
Der Fluß fließt... das Bild zeigt sich also auf dem fließenden Gewässer, die Konturen werden weicher, verfließen... Ich finde das "fließen" unheimlich passend, gut gefallen würde mir gegebenenfalls noch "zerfließen im Spiegel"...
In "magischen Momenten" hat man oft das Gefühl (das ja auch durchaus lyrisch ausgelutscht ist) das die Zeit stehen bleibt - die Erde stehen geblieben ist. Dreht sich die Erde also weiter, ist der Moment rum und diese (r) Moment (aufnahme) ist vorbei...
Gruß, Nicole
zunächst: gefällt mir wirklich sehr gut!
Hi Flora:
Dass sich etwas „zerschnitten vertieft“ bekomme ich nicht so recht zusammen. Ich hätte etwas erwartet wie:
durch den Spalt/Riss/Ausschnitt vertieft sich
der Blick in den Fluss
Sich „zu“ etwas zu vertiefen hört sich schräg an, oder meintest du das Vertiefen nicht auch im übertragenen Sinn?
"zerschnitten vertieft": das Gesamtbild wird zerschnitten, durch die Fenster ähnliche Begrenzung wird das Bild focussiert, also schärfer, intensiver, vertieft. Klingt für zum einen gut, zum anderen stimmig.
"zu etwas vertiefen". es vertieft sich nichts zu etwas, sondern der Blick vertieft sich ZUM Fluß. Das "zu" gehört zum Blick, nicht zum Wort "vertieft".
Wobei ich das „verfließen“ dann nicht verstehe, das verwirrt mich auch in Bezug auf das „verschwimmen“. Ginge nicht auch schwimmen/schweben/treiben lassen?
Der Fluß fließt... das Bild zeigt sich also auf dem fließenden Gewässer, die Konturen werden weicher, verfließen... Ich finde das "fließen" unheimlich passend, gut gefallen würde mir gegebenenfalls noch "zerfließen im Spiegel"...
wenn da der Fluss ist, der doch immer in Bewegung ist, wozu braucht es dann noch die Erde, die Fahrt aufnimmt, um die Bilder zum verschwimmen zu bringen?
In "magischen Momenten" hat man oft das Gefühl (das ja auch durchaus lyrisch ausgelutscht ist) das die Zeit stehen bleibt - die Erde stehen geblieben ist. Dreht sich die Erde also weiter, ist der Moment rum und diese (r) Moment (aufnahme) ist vorbei...
Gruß, Nicole
Hallo Nicole,
Mich würde interessieren wie du im Konkreten, Bildhaften die Fenster liest, wo befindet sich LIch, was sieht es? Und was ist für dich der magische Moment darin?
Und von welchem „Bild“ sprichst du hier?
Wenn das Bild schon im Fluss verfließt, braucht es doch eine Strophe weiter nicht auch noch verschwimmen, oder? Für mich sind diese Begriffe zu ähnlich, um zwei gegensätzliche Gefühlszustände damit zu beschreiben. Außerdem steht doch da „sich verfließen“?
Und um alles nur im übertragenen Sinn zu lesen, oder einen reinen magischen Naturbetrachtungsmoment darin zu sehen, sind mir die Kastanien zu konkret, fokussiert und deutlich gezeigt, als dass sie dann keine Rolle mehr spielen, dieser Gedanke nicht auch auf Bildebene weitergeführt wird.
liebe Grüße
Flora
Mich würde interessieren wie du im Konkreten, Bildhaften die Fenster liest, wo befindet sich LIch, was sieht es? Und was ist für dich der magische Moment darin?
Der Fluß fließt... das Bild zeigt sich also auf dem fließenden Gewässer, die Konturen werden weicher, verfließen... Ich finde das \"fließen\" unheimlich passen, gut gefallen würde mir gegebenenfalls noch \"zerfließen im Spiegel\"...
Und von welchem „Bild“ sprichst du hier?
Wenn das Bild schon im Fluss verfließt, braucht es doch eine Strophe weiter nicht auch noch verschwimmen, oder? Für mich sind diese Begriffe zu ähnlich, um zwei gegensätzliche Gefühlszustände damit zu beschreiben. Außerdem steht doch da „sich verfließen“?
Und um alles nur im übertragenen Sinn zu lesen, oder einen reinen magischen Naturbetrachtungsmoment darin zu sehen, sind mir die Kastanien zu konkret, fokussiert und deutlich gezeigt, als dass sie dann keine Rolle mehr spielen, dieser Gedanke nicht auch auf Bildebene weitergeführt wird.
liebe Grüße
Flora
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