Herby hat geschrieben:es ist etwas Seltsames um diese vier Verse. Obwohl ich glaube, die Bilder, die du mit Worten zeichnest, zu kennen, sie schon mal gelesen zu haben, stört mich das bei deinem Text nicht. Ich finde ihn mit eben diesen Bildern in seiner Ambivalenz rund.
Ja sicher, die Bilder sind nicht neu...aber mir persönlich gefällt dieser Vierzeiler sehr...auch weil ich mich noch immer genau daran erinnern, wann, aus welchem Anlass und an wen ich die Worte schrieb. Das ist bei mir nicht immer so...oft habe ich Gedichte, die ich die Nacht zuvor schrieb, den Tag darauf schon wieder vergessen. Das hat etwas Gutes, denn das heißt, dass sie "abgeschlossen" sind, sofern ein Gedicht denn abgeschlossen sein kann. Diese vier Zeilen entstanden eher eruptiv, würde ich mal sagen, quasi sofort aus der Situation heraus, während ich sonst Geschehnisse erst eine Weile verarbeite, die Gefühle sich stauen lasse, bis sie hervorbrechen. In dem Moment, da ich das Gedicht schrieb, gab es allerdings keine Mauern mehr, die etwas hätten stauen können. Es war ein absoluter Schnellschuss, und gar kein schlechter, wie ich meine.
Interessant auch das "Spiel" zwischen dem Titel und dem dritten Vers: "Doch kopflos - kopflos doch" mit seinen unterschiedlichen Bedeutungsnuancen. Sieger ist für mich eindeutig der dritte Vers.
Ja, der Titel entsand später eigentlich aus der Not heraus, denn eigentlich sind meine Gedichte meist ursprünglich titellos, oder werden einfach nach dem ersten Vers benannt. Naja, und bei vier Zeilen einen sinnvollen, den Inhalt raffenden Titel zu wählen, ist nicht gerade einfach. Eigentlich sollte es im dritten Vers ja "dennoch" (also eher im Sinne von "trotzdem") heißen, aber das erschien mir wohl zu lang (von der Melodik her), weswegen ich "doch" wählte.
Vielen Dank für deinen Kommentar, lieber Herby
Herzlichst
Zafar