Regen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 24.06.2009, 15:32

Vollgesogenes Dickicht,
Regenfluten,
dumpfes Trommeln.
Geisterregen pulst über glanzlose Wälder.
Nebelregen außerhalb der Welt.
Ein Gehöft glänzt kurz auf,
versinkt im eintönigen Trommeln.
Braunes Wasser staut sich, läuft über ins Gras.
Vieh wartet mit schwarz glänzenden Rücken.
Dreckwasser spritzt.
Nachmittägliche Dämmerung
Sickert ins triefende Gras.
Vögel kreischen vorüber.
Ein Rabe zieht rasch vorbei,
verschwindet im Nebel.

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 24.06.2009, 21:35

Hallo, Fux,

der unaufhörlich herunterprasselnde Regen wird gut eingefangen in diesem atemlosen, dichten Text! Ich sehe alles vor mir, höre das Trommeln, spüre die schwere Feuchtigkeit.

Vielleicht würde ich an den Wiederholungen noch etwas feilen (Regen, Gras): Regenfluten in Z2 könnte vielleicht entfallen, es wird dann ja im Zusammenhang klar. "Braunes Wasser staut sich", läuft in die Wiese, könntest du schreiben, dann schließt sich das Vieh inhaltlich und lautmalerisch auch noch besser an. Das Verschwinden des Raben im Nebel ist ein leises Bild. Ist der Regen vorbei? Oder kümmert sich der Rabe nicht darum? Oft sieht man die Vögel ja gegen solche Wetterunbilden ankämpfen und verrückte Flugmanöver vollführen.

Hier scheint die Sonne. ;)
Viele Grüße
fenestra

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 25.06.2009, 12:25

hallo fenestra,

danke für deinen Kommentar,

ich denke auch, dass ich an den vielfältigen Wasserworten noch feilen werde,

viele Grüße

Fux

DonKju

Beitragvon DonKju » 25.06.2009, 17:14

... das mit dem vielen Wasser scheint mir auch überdenkenswert; Eine konkretere Idee hätte ich für die, im übrigen sonst starke, Schlusspassage:

"...
Nachmittägliche Dämmerung
sickert ins triefende Gras.
Vögel kreischen vorüber.
Und ein Rabe verschwindet
rasch im Nebel."

Mit lieben Grüßen an den wüsten-nassen Fux von :hut0007:-Hannes

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leonie
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Beitragvon leonie » 25.06.2009, 17:34

Lieber Fux,

ich denke, es wäre gut, nochmal die Wiederholungen anzuschauen: Trommeln, Regen, Nebel, etc.
Für mein Empfinden schwächen sie sich gegenseitig und dadurch auch den Text. Die Bilder an sich gefallen mir gut und sind genau in ihrer Beobachtung. Das mag ich.

Liebe Grüße

leonie

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 26.06.2009, 11:52

Hallo Bilbo und Leonie,

ich wollte die erdrückenden Wassermassen darstellen, war wohl zuviel des Guten,

wede mir den Text noch einmal vornehmen.

Viele Grüße
Fux

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.06.2009, 13:20

Hi Ben,

ja, in deinem Regen-Text regnet es zu viel *lach*
Und vergiss auch die Wiederholungen von "glänzt" nicht.

Saludos
Mucki

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 04.07.2009, 14:13

als gefrorener moment gefällt mir das gedicht schon gut. ja, vielleicht wäre es gut andere worte für das wasser zu finden. oder es noch mehr in bilder zu übersetzen. vielleicht.


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