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All die Wege (Fragment)

Verfasst: 24.06.2009, 14:50
von FawzZalum
ALL DIE WEGE (Fragment)

Du säumst mit mir das Gras am Rand
All die Wege,
Die ich noch nicht als solche erkannt
Die gen Zukunft führen
Sich vor mir noch als Wagnis türmen
All die Wege,
Die ich scheuen Fußes nicht betrete
Angstvollen Auges nicht erwäge
Dort, wo Süße prangt
Sich das Granatrot fern der Wangen findet
Eher dicht der Lippen Quell
Wo ich noch zu wählen vermag
Zwischen Ekstase und Erlösung
Mich leicht an deine Augen schmiege
Mit meiner Feder schon an dein Herz

-

VFM

Re: All die Wege (Fragment)

Verfasst: 27.06.2009, 20:00
von noel
ZafarFaraj hat geschrieben:ALL DIE WEGE (Fragment)

Du säumst mit mir das Gras am Rand
All die Wege,
Die ich noch nicht als solche erkannt
Die gen Zukunft führen
Sich vor mir noch als Wagnis türmen
All die Wege,
Die ich scheuen Fußes nicht betrete
Angstvollen Auges nicht erwäge
Dort, wo Süße prangt
Sich das Granatrot fern der Wangen findet
Eher dicht der Lippen Quell
Wo ich noch zu wählen vermag
Zwischen Ekstase und Erlösung
Mich leicht an deine Augen schmiege
Mit meiner Feder schon an dein Herz

-

VFM


die letzten beiden zeilen
Mich leicht an deine Augen schmiege
Mit meiner Feder schon an dein Herz


passt mir nicht

Verfasst: 27.06.2009, 21:50
von FawzZalum
Äh, das ist ja mal ein prägnanter Kommentar...gibt es Gründe?

Herzlichst in den Abend

Zafar

Verfasst: 27.06.2009, 22:04
von noel
es reiszt mich aus dem text
dem in
_halt des textes
denn es ist die erklärung eines bildes
das du nur anrissest
...
mir zu deutlich im aus
_druck

Verfasst: 27.06.2009, 23:16
von Herby
Liebe Zafar,

lass mich dir kurz zwei Punkte schreiben, die mir beim Lesen auffielen. Zum einen empfinde ich einen stetig ansteigenden Spannungsbogen, der durch die Häufung von Nebensätzen sowie Satzverkürzungen getragen wird. Er löst sich jedoch am Ende nicht auf, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass es sich um ein Fragment handelt. Lässt mich diese schwebende Spannung am Schluss als Leser auch in gewissem Sinne unzufrieden zurück, macht sie mich zugleich neugierig darauf, wie der Bogen weitergeführt und wie er beendet wird.

Zum anderen verleiht den folgenden Versen...

Die ich scheuen Fußes nicht betrete
Angstvollen Auges nicht erwäge
Dort, wo Süße prangt
Sich das Granatrot fern der Wangen findet
Eher dicht der Lippen Quell


...die vierfache Reihung des Genitivs in Kombination mit der Wortwahl "wo Süße prangt" ein Maß an Pathos (ist das der richtige Ausdruck?), das mir auf diesem engen Raum zuviel vorkommt. Aber auch hier mag sich der Eindruck ändern, wenn sich das Fragment in einen größeren Kontext einfügt.

Soweit zwei Gedanken zu deinem Text.

Herzliche Wochenendgrüße
Herby

Verfasst: 27.06.2009, 23:41
von Mucki
Hallo Zafar,

bei deinem Gedicht möchtest du, nach meiner Lesart, eine zweifache Klimax erzeugen, die Hand in Hand geht. Einerseits die Angst des LIs den Weg zum LyrDu zu gehen, sprich zur Bekennung der Gefühle, andererseits die stärker werdenden Emotionen (oder die Vorstellung des LIs dessen) zum LyrDu.
Die erste Klimax finde ich gelungen:
Die ich noch nicht als solche erkannt

Sich vor mir noch als Wagnis türmen

Die ich scheuen Fußes nicht betrete

Angstvollen Auges nicht erwäge

Die zweite Klimax jedoch:
Dort, wo Süße prangt
Sich das Granatrot fern der Wangen findet
Eher dicht der Lippen Quell
Wo ich noch zu wählen vermag
Zwischen Ekstase und Erlösung
Mich leicht an deine Augen schmiege
Mit meiner Feder schon an dein Herz

finde ich nicht so gut. Sie ist mir zu süß, der Kontrast zwischen beiden zu groß. Ich fände es bei diesem Gedicht spannend, die beiden verschiedenen Aspekte abwechselnd in Szene zu setzen, so dass es ingesamt quasi ein Weg Hand in Hand wird, so, wie du ihn in der ersten Zeile begonnen hast. Das würde ich fortsetzen.
Ok, es ist ein Fragment, aber ich kann ja nur das kommentieren, was ich lese. Und das sind meine Gedanken dazu.

Saludos
Gabriella

Verfasst: 28.06.2009, 09:30
von FawzZalum
noel hat geschrieben:es reiszt mich aus dem text [...] zu deutlich im aus_druck


Mh ja, das kann ich verstehen...es ist ja immer noch ein Fragment, von daher wird da sicher noch etwas geschehen...nicht umsonst habe ich wohl bei:

Mich leicht an deine Augen schmiege
Mit meiner Feder schon an dein Herz


abgebrochen

Herzlichst

Zafar

Verfasst: 28.06.2009, 09:34
von FawzZalum
Herby hat geschrieben: Zum einen empfinde ich einen stetig ansteigenden Spannungsbogen, der durch die Häufung von Nebensätzen sowie Satzverkürzungen getragen wird. Er löst sich jedoch am Ende nicht auf, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass es sich um ein Fragment handelt. Lässt mich diese schwebende Spannung am Schluss als Leser auch in gewissem Sinne unzufrieden zurück, macht sie mich zugleich neugierig darauf, wie der Bogen weitergeführt und wie er beendet wird.


Lieber Herby,

es mag schon daran liegen, dass es (noch) kein vollständiges Gedicht ist...mal sehen, was noch daraus wird

Zum anderen verleiht den folgenden Versen...

Die ich scheuen Fußes nicht betrete
Angstvollen Auges nicht erwäge
Dort, wo Süße prangt
Sich das Granatrot fern der Wangen findet
Eher dicht der Lippen Quell


...die vierfache Reihung des Genitivs in Kombination mit der Wortwahl "wo Süße prangt" ein Maß an Pathos (ist das der richtige Ausdruck?), das mir auf diesem engen Raum zuviel vorkommt. Aber auch hier mag sich der Eindruck ändern, wenn sich das Fragment in einen größeren Kontext einfügt.


Ach, der Genitiv...ja, das wirkt wohl immer sehr schwülstig und pathetisch (ich denke schon, dass Pathos hier das richtige Wort ist). Ich werde mich bemühen, diesem Pathos ein Bisschen mir Raum zu schaffen, da es jetzt wohl tatsächlich sehr gedrungen scheint.

Vielen Dank für deinen Kommentar

Herzlichst

Zafar

Verfasst: 28.06.2009, 09:39
von FawzZalum
Gabriella hat geschrieben:bei deinem Gedicht möchtest du, nach meiner Lesart, eine zweifache Klimax erzeugen, die Hand in Hand geht. Einerseits die Angst des LIs den Weg zum LyrDu zu gehen, sprich zur Bekennung der Gefühle, andererseits die stärker werdenden Emotionen (oder die Vorstellung des LIs dessen) zum LyrDu.


Mh, also eine Doppelklimax sehe ich hier eigentlich nicht, zumindest war das von mir sicher nicht bewusst so angelegt...es erscheint sicher eher so, weil ich das Gedicht irgendwann aufgegeben habe...

Die erste Klimax finde ich gelungen...Die zweite Klimax jedoch finde ich nicht so gut. Sie ist mir zu süß, der Kontrast zwischen beiden zu groß. Ich fände es bei diesem Gedicht spannend, die beiden verschiedenen Aspekte abwechselnd in Szene zu setzen, so dass es ingesamt quasi ein Weg Hand in Hand wird, so, wie du ihn in der ersten Zeile begonnen hast. Das würde ich fortsetzen.


Ok, da du das ja als zweifache Klimax betrachtest, sind deine Einwände sicher gerechtfertigt...vielleicht werde ich die Verse sich mehr in einander auflösen lassen...mal schaun

Herzlichst

Zafar