Oh, so viel Rückmeldung ... *freu*
Also, ihr lieben Kommentatoren,
wie es scheint, betrifft die Kritik zwei Punkte:
zum einen den "missglückten" Einstieg und zum anderen das abrupte Ende und damit verbunden der "Schrei nach einem Mehr".
Um sich dem Augenblick voll und ganz widmen zu können, ihn aufnehmen zu können, muss eine Bedingung erfüllt sein; man kann sich nicht auf etwas einlassen, wenn man vorher nicht alles abgelegt hat ...
Zugegeben, das ist in meinem Gedicht ziemlich direkt gesagt, aber mei, so is es halt eben ... Bildhaft bleibt es allemal.
Inwiefern die Formulierung abgegriffen ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, für mich ist sie so stimmig, will heißen, sie stimmt absolut mit dem überein, was ich ausdrücken wollte.
Natürlich kann ich verstehen, dass sich der eine oder andere wünschen würde, das Gedicht ginge weiter ... (d. h. so schlecht ist es ja dann nicht). ABER auch hier gilt: es ist ein bewusstes Beschränken, ein von mir ganz bewusst an dieser Stelle gesetzter (imaginärer) Punkt. (Als Trost: es gibt noch einige Wien-Gedichte

).
Und wenn man das Ende zum Anfang in Beziehung setzt, dann ist es erstrecht stimmig. Wo erfährt man mehr "Fülle", wenn nicht an einem Ort, den man als "daHeim" empfindet?
So wie der Lindenduft, die Süße, ist auch das Auge des DU ein "Zwischen-Sein" - zwischen dem hinter sich Gelassenen und dem, wohin das LI wieder zurückkehren wird - ein Zustand, an einem ganz bestimmten inneren und äußeren Ort.
@ Zafar: also die Linden haben in Wien im Mai definitiv geblüht, das kann ich bestätigen. Ich denke, dass es ein wenig von der Geographie abhängt, wo sie wann genau blühen; auch in Siebenbürgen ist der Mai Lindenblütenzeit.
Und was die "Blauworte" anbelangt - das sind nicht einfach "blaue Worte", aber erklären kann ich das nicht. ABer diese Kombination ist sowieso in manchen Augen unmöglich, das weiß ich schon und lebe gut damit, weil "blau" gehört auch zu den Worten, die nicht mehr verwendet werden dürfen. (Liebe Zafar, das geht nicht an/gegen dich, du hast ja davon nichts geschrieben!)
Es freut mich, dass dir die Schlussverse gefallen. Danke!
Liebe Mucki, Noel, Elsa ... und lieber Ben,
euch allen auch ein dickes Dankeschön!
LG,
scarlett