Mit Schlagsahne!
Verfasst: 11.06.2009, 21:16
zu schlecht
Ich will sie schlecken
wie ein zu scharfes Schwert
Und stehe meiner
Einsamkeit
Im Weg
Auch
Zitat:
Und stehe meiner
Einsamkeit
Im Weg
finde ich als Einzelbild sehr schön, nur bedeutet es meines Erachtens, dass das lyr. Ich nicht einsam ist, weil ja die Einsamkeit nicht an ihm vorbei kommt - na gut, oder eben einsam bleibt (das wäre wohl die richtige Interpetation ... manchmal kann ich ganz schön blöd sein), zum anderen aber geht es wieder auf eine neue Bildebene (die herumstehende Einsamkeit, hat nichts mit schlecken, schleppen oder scharfen Schwerten zu tun).
Ähnlich verhält es sich m.E. in Strophe 2 mit dem Glas und dem darauf folgenden Schaf. (Klingt wie moderne Kunst 'Schaf hinter Glas') Dann zitierst Du zwischendurch und ihn Klammern falsch aus den Psalmen (eigentlich - wnen ich mich recht entsinne - mangelt es ja dem Schaf an nichts, weil es den Hirten hat) und auch das bleibt für mich etwas im raum stehen.
Strophe 3 hat dann zu Beginn wieder eine neue Ebene, eine theoretische - das Abstraktum 'Kontakt' heißt nun auch so, Sehnen heißt Sehnen, bevor das gedicht dann wieder in die Bilderebene geht und im heidekraut landet - hierbei sehe ich zumindeste das Schafmotiv wieder ...
Wie gesagt, ich glaube, dass ich da etwas fundamental nicht verstehe, aber vielleicht ergeht es ja anderen besser ...
Es geht mir ein wenig wie Max, ich würde mir ein stringenteres Bild wünschen, und eines, in dem auch Einsamkeit und Traurigkeit nicht benannt werden müssen.
Aber es hat inspirierende, ganz eigene Gedankenbilder darin.
Die Schafsidee finde ich gelungen, auch die Sahne und der verdrehte Psalmbezug. (Ich denke, das passt gut zur Außenwahrnehmung und dem Ich-Welt-Gefühl des LIchs.)
Das „Ritzen“ ist mir zu sehr Klischee und auch in Verbindung mit dem „zu scharfen Schwert“ ein bisschen arg theatralisch.