NOCH OHNE SALZ
Zuflucht finde ich im Zenit eines Julimorgens
In der Jugend meiner Verse,
Die ich noch ohne Salz schrieb
Ohne Leid
Bevor mich mein Puls verriet
Ich sammelte Röte gleich den Korallen
Wunden gleich der Gischt
Ließ die Gedanken sich gen Rauschen neigen
Erträumte meiner Heillosigkeit einen schattigen Schoß
Einen in der Ferne
Doch fern von Exil,
Das mir Ödnis ist
Doch fern von dem Bewusstsein,
Das mir des Herzens Neugier schmälert,
Dass Leben eine Enttäuschung ist
Und Nüchternheit bedeutet
Mich durchdringt fahle Erkenntnis:
Meine Seiten sind mir Grab,
Nachdem der Schmerz mich übermannte
Der Heimat fremd geworden zu sein
Den dunklen Augen und fruchtvollen Händen
Dem großblütigen Gruß
Dem Adlerholz
Meine Seiten kündigen noch vom Frühling,
Einstmals mir die Braue lichtend
Nunmehr satt vom Dunkel beschwert
Schwer von Durstigkeit betroffen
Für gewöhnlich falle ich
Zu zweifeln ist mein Kult
Verliere mich in Widerhall und Wogen
Weltverlorener Erinnerung
Illusionen reizen mir Stunden und Tinte
Ich eile meinem Sehnen nach
Zwischen Firat und Maghreb…abermals
Dem Paradies bin ich kein Ebenbild, nein
Dem Himmel wahrlich Kontrahent
-
WITHOUT SALT
I find refuge within the zenith of a July’s morning
Within the youth of my lines
That I had written without salt
Without misery
Before my pulse was deceiving me
I collected redness like the corals
Wounds like the sea spray
Let my thoughts tilt towards the soughing
Pictured an umbrageous lap to my irremediableness
Far from here
But far from exile
Meaning barrenness to me
But far from the awareness
Disparaging my heart’s naivety
That life is disappointment
Meaning sobriety
Fallow realisation pervades me:
My pages are sepulchral
After the pain had overwhelmed me
That I became strange to home
To the dark eyes and fruitful hands
To the large-blossomed greeting
To the agarwood
My pages announce spring
That used to shed light on my brow
By now richly weighted down by darkness
Weightily afflicted by thirstiness
Usually I fall
To doubt is my cult
I lose myself in repercussion and billowing
Of unworldly memories
Illusions tease my hours and ink
I rush the way behind of my yearning
Between Firat and Maghreb anew
I am no likeness to Jannah, no
Heaven is my opponent, in sooth
-
VFM
Noch ohne Salz
Hallo Zafar,
ich habe das Gedicht immer wieder gelesen und auch zu Kommentaren angesetzt, aber sie wieder verworfen. Ich denke, du hast einen sehr eigenen Stil gefunden, der jedoch sowohl inhaltlich, als auch sprachlich so weit von meinem Lesen und Schreiben abweicht, dass ich dir sicher keine in deinen Augen sinnvolle Anregungen geben kann. Die englische Fassung entzieht sich mir diesmal noch mehr, als die Deutsche. Sie halten sich aber beide für mich in zu großen und benennenden Worten auf. Es wir mir zu vieles Explizit ins Gesicht gesagt, ohne, dass es mir Freiraum lassen würde, mich selbst oder meine Vorstellung vom LIch darin zu finden, selbst etwas entdecken zu können, oder ein eigenes Gefühl für das LIch und seine Welt, sein Verstehen zu entwickeln, und so finde ich leider auch keinen Bezug, der mich über den pathetischen Pinselstrich hinwegschauen lassen könnte.
Wenn ich es rein klanglich betrachte (und du hast ja geschrieben, dass dir das sehr wichtig sei), so empfinde ich es bis zu dieser Zeile als ziehend, verführerisch, schön, mächtig, nach dieser Zeile entsteht jedoch für mich ein Bruch. Für mich würde dort eine neue Strophe beginnen.
Dieser Abschnitt holpert für mich klanglich ziemlich, als wäre das Gedicht selbst mit sich im Streit oder etwas müsste begründet, gerechtfertigt, erklärt werden. Vielleicht muss es das ja auch, aber er erschließt sich mir auch darüber nicht inhaltlich. Ich muss mir das erst mühsam auseinanderdröseln, was den Lesefluss ausbremst, sofern ich es verstehen möchte. Auch hier wieder das „Exil“, dessen emotionale Bedeutung für mich noch immer unklar ist.
In dieser Zeile bräuchte ich ein „die“.
Nach Adlerholz kommt für mich ein erneuter Bruch.
Die erste Zeile verstehe ich nicht im Präsens, müsste es nicht in die Vergangenheit? Die Zeile „Meine Seiten sind mir Grab“ finde ich stark, diese Frühlingszeile nimmt ihr aus meiner Sicht die ganze Wirkung. Aber auch bei diesen Zeilen habe ich Verständnisschwierigkeiten und empfinde sie als zu dick (oder die sich konkurrierenden Worte zu dicht beieinander) oder schwer aufgetragen.
Das ist wunderbar! Da atme ich richtig auf, um dann leider gleich wieder eingefangen zu werden. .-)
Rein klanglich bräuchte ich in der zweiten Zeile ein „Ich“ am Anfang und in der letzten Zeile einen Artikel für den Himmel. Aber ganz ehrlich das ist mir wirklich viel zu große Worte geschwungen, das erreicht mich überhaupt nicht mehr.
Hier mal, was für mich hängenbleibt, (und das finde ich dann auch sehr eindrucksvoll und "schön") was über die kulturellen, bildlichen und sprachlichen Hürden hinweg auf mich wirkt. Wobei ich da vieles sicher ausblende, oder schlicht nicht verstehe, was dir wichtig ist. Vielleicht ist es trotzdem interessant für dich zu sehen.
Liebe Grüße
Flora
OHNE SALZ
Zuflucht finde ich eines Julimorgens
In der Jugend meiner Verse,
Die ich noch schrieb ohne Salz
Bevor mich mein Puls verriet
Ich sammelte Röte gleich den Korallen
Ließ die Gedanken sich gen Rauschen neigen
Erträumte meiner Heillosigkeit einen schattigen Schoß
Meine Seiten sind mir Grab,
Der Heimat fremd geworden
Den dunklen Augen und fruchtvollen Händen
Dem großblütigen Gruß
Dem Adlerholz
Für gewöhnlich falle ich
ich habe das Gedicht immer wieder gelesen und auch zu Kommentaren angesetzt, aber sie wieder verworfen. Ich denke, du hast einen sehr eigenen Stil gefunden, der jedoch sowohl inhaltlich, als auch sprachlich so weit von meinem Lesen und Schreiben abweicht, dass ich dir sicher keine in deinen Augen sinnvolle Anregungen geben kann. Die englische Fassung entzieht sich mir diesmal noch mehr, als die Deutsche. Sie halten sich aber beide für mich in zu großen und benennenden Worten auf. Es wir mir zu vieles Explizit ins Gesicht gesagt, ohne, dass es mir Freiraum lassen würde, mich selbst oder meine Vorstellung vom LIch darin zu finden, selbst etwas entdecken zu können, oder ein eigenes Gefühl für das LIch und seine Welt, sein Verstehen zu entwickeln, und so finde ich leider auch keinen Bezug, der mich über den pathetischen Pinselstrich hinwegschauen lassen könnte.
Erträumte meiner Heillosigkeit einen schattigen Schoß
Wenn ich es rein klanglich betrachte (und du hast ja geschrieben, dass dir das sehr wichtig sei), so empfinde ich es bis zu dieser Zeile als ziehend, verführerisch, schön, mächtig, nach dieser Zeile entsteht jedoch für mich ein Bruch. Für mich würde dort eine neue Strophe beginnen.
Einen in der Ferne
Doch fern von Exil,
Das mir Ödnis ist
Doch fern von dem Bewusstsein,
Das mir des Herzens Neugier schmälert,
Dass Leben eine Enttäuschung ist
Und Nüchternheit bedeutet
Dieser Abschnitt holpert für mich klanglich ziemlich, als wäre das Gedicht selbst mit sich im Streit oder etwas müsste begründet, gerechtfertigt, erklärt werden. Vielleicht muss es das ja auch, aber er erschließt sich mir auch darüber nicht inhaltlich. Ich muss mir das erst mühsam auseinanderdröseln, was den Lesefluss ausbremst, sofern ich es verstehen möchte. Auch hier wieder das „Exil“, dessen emotionale Bedeutung für mich noch immer unklar ist.
Mich durchdringt fahle Erkenntnis:
In dieser Zeile bräuchte ich ein „die“.
Nach Adlerholz kommt für mich ein erneuter Bruch.
Meine Seiten kündigen noch vom Frühling,
Einstmals mir die Braue lichtend
Nunmehr satt vom Dunkel beschwert
Schwer von Durstigkeit betroffen
Die erste Zeile verstehe ich nicht im Präsens, müsste es nicht in die Vergangenheit? Die Zeile „Meine Seiten sind mir Grab“ finde ich stark, diese Frühlingszeile nimmt ihr aus meiner Sicht die ganze Wirkung. Aber auch bei diesen Zeilen habe ich Verständnisschwierigkeiten und empfinde sie als zu dick (oder die sich konkurrierenden Worte zu dicht beieinander) oder schwer aufgetragen.
Für gewöhnlich falle ich
Das ist wunderbar! Da atme ich richtig auf, um dann leider gleich wieder eingefangen zu werden. .-)
Zu zweifeln ist mein Kult
Verliere mich in Widerhall und Wogen
Weltverlorener Erinnerung
Illusionen reizen mir Stunden und Tinte
Ich eile meinem Sehnen nach
Zwischen Firat und Maghreb…abermals
Dem Paradies bin ich kein Ebenbild, nein
Himmel ist mir Kontrahent, wahrlich
Rein klanglich bräuchte ich in der zweiten Zeile ein „Ich“ am Anfang und in der letzten Zeile einen Artikel für den Himmel. Aber ganz ehrlich das ist mir wirklich viel zu große Worte geschwungen, das erreicht mich überhaupt nicht mehr.
Hier mal, was für mich hängenbleibt, (und das finde ich dann auch sehr eindrucksvoll und "schön") was über die kulturellen, bildlichen und sprachlichen Hürden hinweg auf mich wirkt. Wobei ich da vieles sicher ausblende, oder schlicht nicht verstehe, was dir wichtig ist. Vielleicht ist es trotzdem interessant für dich zu sehen.
Liebe Grüße
Flora
OHNE SALZ
Zuflucht finde ich eines Julimorgens
In der Jugend meiner Verse,
Die ich noch schrieb ohne Salz
Bevor mich mein Puls verriet
Ich sammelte Röte gleich den Korallen
Ließ die Gedanken sich gen Rauschen neigen
Erträumte meiner Heillosigkeit einen schattigen Schoß
Meine Seiten sind mir Grab,
Der Heimat fremd geworden
Den dunklen Augen und fruchtvollen Händen
Dem großblütigen Gruß
Dem Adlerholz
Für gewöhnlich falle ich
Flora hat geschrieben:Hallo Zafar,
ich habe das Gedicht immer wieder gelesen und auch zu Kommentaren angesetzt, aber sie wieder verworfen. Ich denke, du hast einen sehr eigenen Stil gefunden, der jedoch sowohl inhaltlich, als auch sprachlich so weit von meinem Lesen und Schreiben abweicht, dass ich dir sicher keine in deinen Augen sinnvolle Anregungen geben kann.
Liebe Flora,
es ist einerseits natürlich schön zu lesen, dass einem ein "eigener Stil" zugeschrieben wird, dennoch aber schade, dass er dir so fremd erscheint...naja

Die englische Fassung entzieht sich mir diesmal noch mehr, als die Deutsche.
Ach ja? Das kann ich nicht nachvollziehen? Jetzt von der Wortwahl her? Vielleicht muss ich da nochmals ran...
Sie halten sich aber beide für mich in zu großen und benennenden Worten auf. Es wir mir zu vieles Explizit ins Gesicht gesagt, ohne, dass es mir Freiraum lassen würde, mich selbst oder meine Vorstellung vom LIch darin zu finden, selbst etwas entdecken zu können, oder ein eigenes Gefühl für das LIch und seine Welt, sein Verstehen zu entwickeln, und so finde ich leider auch keinen Bezug, der mich über den pathetischen Pinselstrich hinwegschauen lassen könnte.
Seltsam, ich (ok, als Autorin) empfinde die Zeilen eigentlich als gar nicht so direkt, sondern eher sehr metaphorisch, sehr schweifend. Aber vielleicht erschließen sich die Bilder einfach sehr schnell für dich, das ist ja dann auch etwas Gutes, oder?
Einerseits kann ich dir aber auch Recht geben, wenn du sagst, es sei vieles zu explizit gesagt, was aber irgendwie auch gewollt ist. Naja und irgendwie auch wieder nicht. Vielleicht hilft es zu sagen, dass ich dieses Gedicht zwecks einer Schreibaufgabe zu einem Bild schrieb (siehe Anhang)
Das Gedicht an sich ist natürlich sehr sinnierend angelegt (oder sollte es zumindest sein). Die Stimmung ist reflexiv und nachdenklich, vielleicht verzweifelt...
Erträumte meiner Heillosigkeit einen schattigen Schoß
Wenn ich es rein klanglich betrachte (und du hast ja geschrieben, dass dir das sehr wichtig sei), so empfinde ich es bis zu dieser Zeile als ziehend, verführerisch, schön, mächtig, nach dieser Zeile entsteht jedoch für mich ein Bruch. Für mich würde dort eine neue Strophe beginnen.
Naja gut, der Wechsel von Üppigkeit und Schlichtheit kann ja auch Stilelement sein. Freut mich aber, dass dir gerade diese Zeile gefällt. Sie gehört zu den Favoriten all meiner Gedichte

Einen in der Ferne
Doch fern von Exil,
Das mir Ödnis ist
Doch fern von dem Bewusstsein,
Das mir des Herzens Neugier schmälert,
Dass Leben eine Enttäuschung ist
Und Nüchternheit bedeutet
Dieser Abschnitt holpert für mich klanglich ziemlich, als wäre das Gedicht selbst mit sich im Streit oder etwas müsste begründet, gerechtfertigt, erklärt werden. Vielleicht muss es das ja auch, aber er erschließt sich mir auch darüber nicht inhaltlich. Ich muss mir das erst mühsam auseinanderdröseln, was den Lesefluss ausbremst, sofern ich es verstehen möchte. Auch hier wieder das „Exil“, dessen emotionale Bedeutung für mich noch immer unklar ist.
Naja, im Prinzip ist es ja einfach eine nähere Erläuterung des schattigen Schoßes. Dieser sollte fern vomExil sein und fern der Enttäuschung über ein all zu nüchternes Leben.
Mich durchdringt fahle Erkenntnis:
In dieser Zeile bräuchte ich ein „die“.
Spezifizieren wollte ich das an dieser Stelle eigentlich nicht...
Nach Adlerholz kommt für mich ein erneuter Bruch
Meine Seiten kündigen noch vom Frühling,
Einstmals mir die Braue lichtend
Nunmehr satt vom Dunkel beschwert
Schwer von Durstigkeit betroffen
Die erste Zeile verstehe ich nicht im Präsens, müsste es nicht in die Vergangenheit?
Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Zudem möchte ich jetzt doch keine repetitio (meine Seiten) verwenden. Vielleicht werde ich es durch "meine Worte" ersetzen...
Die Zeile „Meine Seiten sind mir Grab“ finde ich stark, diese Frühlingszeile nimmt ihr aus meiner Sicht die ganze Wirkung. Aber auch bei diesen Zeilen habe ich Verständnisschwierigkeiten und empfinde sie als zu dick (oder die sich konkurrierenden Worte zu dicht beieinander) oder schwer aufgetragen.
Vielleicht wäre es tatsächlich besser hier zwei Strophen draus zu machen, damit die Wirkung des Grab-Verses bleibt.
Für gewöhnlich falle ich
Das ist wunderbar! Da atme ich richtig auf, um dann leider gleich wieder eingefangen zu werden. .-)
Ja, es ist ein wenig wie die Feststellung über das Leben des LI: geprägt vom Fallen, im ständigen Disput mit sich und der Welt, doch nicht im negativen Sinne sondern eher dahingehend sich mit sich selbst auseinander zu setzten...
Zu zweifeln ist mein Kult
Verliere mich in Widerhall und Wogen
Weltverlorener Erinnerung
Illusionen reizen mir Stunden und Tinte
Ich eile meinem Sehnen nach
Zwischen Firat und Maghreb…abermals
Dem Paradies bin ich kein Ebenbild, nein
Himmel ist mir Kontrahent, wahrlich
Rein klanglich bräuchte ich in der zweiten Zeile ein „Ich“ am Anfang und in der letzten Zeile einen Artikel für den Himmel. Aber ganz ehrlich das ist mir wirklich viel zu große Worte geschwungen, das erreicht mich überhaupt nicht mehr.
Denke gerade auch daran lieber "zu zweifeln ist mir Kult" zu schreiben...habe ich erwähnt, dass ich eine kleine Abneigung gegen Artikel und das Personalpronomen "ich" habe. Habe immer die Befürchtung, dass ein Gedicht mit zu viel von beidem eher wie ein Tagebucheintrag wirkt...
Und wuchtig soll es ja auch sein...ja, ich gebe es zu: ich habe einen kleinen Hang zu Theatralik, Dramatik und Pathos

Hier mal, was für mich hängenbleibt, (und das finde ich dann auch sehr eindrucksvoll und "schön") was über die kulturellen, bildlichen und sprachlichen Hürden hinweg auf mich wirkt. Wobei ich da vieles sicher ausblende, oder schlicht nicht verstehe, was dir wichtig ist. Vielleicht ist es trotzdem interessant für dich zu sehen.
OHNE SALZ
Zuflucht finde ich eines Julimorgens
In der Jugend meiner Verse,
Die ich noch schrieb ohne Salz
Bevor mich mein Puls verriet
Ich sammelte Röte gleich den Korallen
Ließ die Gedanken sich gen Rauschen neigen
Erträumte meiner Heillosigkeit einen schattigen Schoß
Meine Seiten sind mir Grab,
Der Heimat fremd geworden
Den dunklen Augen und fruchtvollen Händen
Dem großblütigen Gruß
Dem Adlerholz
Für gewöhnlich falle ich
Das finde ich gut, ist gegenüber meiner Version aber doch recht "leer", wenn du verstehst was ich meine (nachdem ich meine Pathos-Schwäche offenlegte

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass du dich trotz der Distanz zwischen deiner und meiner "Sprache" damit auseinander gesetzt hast...
Herzlichst
Zafar
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Hallo Zafar,
*lach* nachdem ich von der Schreibaufgabe gelesen hatte, habe ich ein orientalisch kunterbuntes Bild aus 1001 Nacht erwartet und finde dieses herrlich stille und offene Photo. Umso mehr erstaunt es mich, dass du dann darüber zu diesen Versen gekommen bist.
Ich finde meine "leere" Version passt da ziemlich gut.
Und danke, dass du dich auf meinen Kommentar eingelassen hast, das freut mich.
liebe Grüße
Flora
*lach* nachdem ich von der Schreibaufgabe gelesen hatte, habe ich ein orientalisch kunterbuntes Bild aus 1001 Nacht erwartet und finde dieses herrlich stille und offene Photo. Umso mehr erstaunt es mich, dass du dann darüber zu diesen Versen gekommen bist.
Ich finde meine "leere" Version passt da ziemlich gut.

Und danke, dass du dich auf meinen Kommentar eingelassen hast, das freut mich.
liebe Grüße
Flora
Flora hat geschrieben:*lach* nachdem ich von der Schreibaufgabe gelesen hatte, habe ich ein orientalisch kunterbuntes Bild aus 1001 Nacht erwartet und finde dieses herrlich stille und offene Photo. Umso mehr erstaunt es mich, dass du dann darüber zu diesen Versen gekommen bist.
Ich finde meine "leere" Version passt da ziemlich gut.![]()
Und danke, dass du dich auf meinen Kommentar eingelassen hast, das freut mich.
Warum? Was ist an dem Gedicht jetzt so tausend-und-eine-Nacht-mäßig?



Ich wollte mit dem Gedicht eher die nachdenkliche Stimmung des Bildes einfangen...das war für mich das vordergründigste, als ich das Gedicht schrieb. Die Sepia-Farben ließen es mir etwas trüb und hoffnungslos erscheinen. Die Weite und Freiheit des Ozeans wurde zur Weite der Gedanken, die sich letztendlich in einem Punkt bündelten: dem Klagen über die Situation - in Exil oder Heimat, vielleicht beides hier einerlei? - das Leben, die eigenen Möglichkeiten.
Ja, an anderer Stelle wurde mir zu diesem Gedicht und Bild auch schon geschrieben, wie erstaunlich es ist, auf welche Weise mich das Bild inspirierte. Es wurde irgendetwas von unglaublich seltsamen Gehirnwindungen erzählt...naja

Herzlichst
Zafar
Liebe Zafar,
das nur ein Vorschlag für das Ende kam, liegt auch daran, daß ich den Rest des Textes so rund finde, daß ich daran nichts ändern würde - und es gibt wohl immer unterschiedliche Ansichten, je nach Lesergeschmack; Zur Variation mit "Dem Himmel ..." sei angemerkt, daß ich hierin einen ein wenig anderen Ansatz als den bisher von mir herausgelesenen sehen würde, aber gehen täte es ...
Freundlich-Fröhliche Grüße dazu von Hannes
P. S. Entstehen Deine Texte im Original eigentlich auf Deutsch, Englisch oder Arabisch (O, du blumenreichste der Dichersprachen ... ) ?
das nur ein Vorschlag für das Ende kam, liegt auch daran, daß ich den Rest des Textes so rund finde, daß ich daran nichts ändern würde - und es gibt wohl immer unterschiedliche Ansichten, je nach Lesergeschmack; Zur Variation mit "Dem Himmel ..." sei angemerkt, daß ich hierin einen ein wenig anderen Ansatz als den bisher von mir herausgelesenen sehen würde, aber gehen täte es ...
Freundlich-Fröhliche Grüße dazu von Hannes
P. S. Entstehen Deine Texte im Original eigentlich auf Deutsch, Englisch oder Arabisch (O, du blumenreichste der Dichersprachen ... ) ?
Liebe Zafar,
ich kann nur unterstreichen, dass Du einen sehr eigenen Stil hast, der den salon bereichert.
Schon allein die Stellung der Worte der ersten Strophe
hat eine große Kraft. Dazu kommt eine in meinen Augen beinahe verschwenderische Bildfülle, die einen dank ihrer Ideenkraft ganz von allein weiterträgt.
Gefällt mir sehr
max
ich kann nur unterstreichen, dass Du einen sehr eigenen Stil hast, der den salon bereichert.
Schon allein die Stellung der Worte der ersten Strophe
Zuflucht finde ich im Zenit eines Julimorgens
In der Jugend meiner Verse,
Die ich noch ohne Salz schrieb
hat eine große Kraft. Dazu kommt eine in meinen Augen beinahe verschwenderische Bildfülle, die einen dank ihrer Ideenkraft ganz von allein weiterträgt.
Gefällt mir sehr
max
Bilbo hat geschrieben:P. S. Entstehen Deine Texte im Original eigentlich auf Deutsch, Englisch oder Arabisch (O, du blumenreichste der Dichersprachen ... ) ?
Mal so mal so kann ich nur sagen...zur Zeit wieder häufiger auf Deutsch, da ich viel deutsche Dichtung lese, besonders Rilke und Trakl. Manchmal habe ich aber auch einzelne Verse im Kopf, dann in Arabisch oder Englisch, die ich dann ausarbeite, manchmal auch in der jeweils anderen Sprache...das ist so eine Empfindungssache.
Bei vielen Gedichten, die schon etwas älter sind, kann ich oft gar nicht sagen, ob ein Gedicht gänzlich in Englisch oder Deutsch entstand, oder ob es nicht teils teils war. Es ist eigenartig...
Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich das Gefühl habe, dass alle drei Sprachen so ihre Vorteile habe. Das Arabische etwa in seiner Metaphorik, dem Vokabelreichtum, dem Klang...einige Sachen klingen in Deutsch aber viel schöner als etwa in Englisch, zB Wipfelrauschen zu tree tops susurration...es ist etwas Faszinierendes...
Herzlichst
Zafar
Herzlichst
Zafar
zB Wipfelrauschen zu tree tops susurration...
Erst recht für uns im Deutschland der 70er großgewordenen - für die ist "Tri Top" nämlich ein Markenname, und das damit bezeichnete Produkt passt so gar nicht zu "Wipfelrauschen"
Äh, Verzeihung. Ich gebe verschämt zurück zur ernsthaften Textarbeit
Ferdigruß!
Erst recht für uns im Deutschland der 70er großgewordenen - für die ist "Tri Top" nämlich ein Markenname, und das damit bezeichnete Produkt passt so gar nicht zu "Wipfelrauschen"

Äh, Verzeihung. Ich gebe verschämt zurück zur ernsthaften Textarbeit

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Max hat geschrieben:Dazu kommt eine in meinen Augen beinahe verschwenderische Bildfülle, die einen dank ihrer Ideenkraft ganz von allein weiterträgt.
Ja schlimm wird es mit der Pompösität erst, wenn einem irgendwann nichts mehr einfällt...keine großen Bilder...aber im Moment sprudelt mir die Quelle noch

Herzlichst
und vielen Dank für deinen Kommentar, lieber Max
Zafar
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Liebe Zafar,
seit deinem Eintritt in den Salon (Hallo übrigens!) schleiche ich um deine Texte wie die Miezekatze und die Märklinbahn. Zum einen deswegen, weil wir aus unterschiedlicheren Ecken des Schreibens wohl nicht kommen könnten und ich kaum Gemeinsames finde, zum anderen, weil ich mich ob deiner 'Großen Bilder' und des fast religiös/spirituell anmutenden Pathos' immer wieder mundtot - ich hätte auch 'erschlagen' sagen können - wiederfinde. Die Worte stehen da dogmengleich, wie in Stein gemeißelt, fühlen sich für mich unantastbar an, wie (d)ein Bild mit Schleier. Trotz eines Höchstmaßes an Poesie irgendwie hart, unbeugsam, wie ein Schutzschild, oder wie ein Schorf auf einer Wunde, und deswegen kann ich nichtmal das Wort "schön" gebrauchen, obwohl ich es eigentlich so empfinde.
Mir fehlt das Verletzliche, das Weiche, das Zugang Gewährende, obwohl es sich in deinen Worten Bahn zu brechen scheint, für mich aber im Hintergrund nicht vorhanden ist, nicht schwingt, nicht trägt. Wenn etwas sich so groß aufbaut, so kosmisch sich gebärdet, dann suche ich unbewusst immer sofort nach dem Verletzten, dem Unsicheren, was dahinterstehen mag. Wie ist die Autorin wirklich, wo ihre verletzte Stelle, ihre Schwäche, ihre (fehlende?) Erdung? Welche Wahrheit transportieren diese Worte ? Und da sehe ich - verzeih - eine große Unerfülltheit, eine ganz große Sehnsucht nach etwas, was (noch) nicht deins ist.
Das bloße textliche Sich-Kleinmachen im universalen Ganzen liefert das für mich nicht, da muss es etwas Profanes geben. Man traut dir irgendwie kein Loch im Socken zu, keine Hautunreinheit, keine Marotte, keine Currywurst; man wähnt sich fast einer Lichtgestalt gegenüber, und das ist mir unheimlich.
Ich fände deine Texte phantastisch, wenn da nicht dieses Unwohlsein, dieser Argwohn wäre ... und mein Zweifel daran, dass es einen so großen Spagat von Mensch zum LyrIch wirklich gibt, und wenn er noch so oft herbeizitiert wird. Ich weigere mich schlicht, diesen gedachten Trennstrich anzuerkennen.
Das ist vielleicht der blödeste Kommentar, den ich je geschrieben habe, weil er (deine Texte) verallgemeinert, keinen direkten Bezug hat (am allerwenigsten zu diesem hier), sich nicht sprachlich auseinandersetzt, aber anders kann ich mich dir nicht nähern. Ich hoffe, du verzeihst ...
Profane (und deswegen herzliche) Grüße,
Tom
seit deinem Eintritt in den Salon (Hallo übrigens!) schleiche ich um deine Texte wie die Miezekatze und die Märklinbahn. Zum einen deswegen, weil wir aus unterschiedlicheren Ecken des Schreibens wohl nicht kommen könnten und ich kaum Gemeinsames finde, zum anderen, weil ich mich ob deiner 'Großen Bilder' und des fast religiös/spirituell anmutenden Pathos' immer wieder mundtot - ich hätte auch 'erschlagen' sagen können - wiederfinde. Die Worte stehen da dogmengleich, wie in Stein gemeißelt, fühlen sich für mich unantastbar an, wie (d)ein Bild mit Schleier. Trotz eines Höchstmaßes an Poesie irgendwie hart, unbeugsam, wie ein Schutzschild, oder wie ein Schorf auf einer Wunde, und deswegen kann ich nichtmal das Wort "schön" gebrauchen, obwohl ich es eigentlich so empfinde.
Mir fehlt das Verletzliche, das Weiche, das Zugang Gewährende, obwohl es sich in deinen Worten Bahn zu brechen scheint, für mich aber im Hintergrund nicht vorhanden ist, nicht schwingt, nicht trägt. Wenn etwas sich so groß aufbaut, so kosmisch sich gebärdet, dann suche ich unbewusst immer sofort nach dem Verletzten, dem Unsicheren, was dahinterstehen mag. Wie ist die Autorin wirklich, wo ihre verletzte Stelle, ihre Schwäche, ihre (fehlende?) Erdung? Welche Wahrheit transportieren diese Worte ? Und da sehe ich - verzeih - eine große Unerfülltheit, eine ganz große Sehnsucht nach etwas, was (noch) nicht deins ist.
Das bloße textliche Sich-Kleinmachen im universalen Ganzen liefert das für mich nicht, da muss es etwas Profanes geben. Man traut dir irgendwie kein Loch im Socken zu, keine Hautunreinheit, keine Marotte, keine Currywurst; man wähnt sich fast einer Lichtgestalt gegenüber, und das ist mir unheimlich.
Ich fände deine Texte phantastisch, wenn da nicht dieses Unwohlsein, dieser Argwohn wäre ... und mein Zweifel daran, dass es einen so großen Spagat von Mensch zum LyrIch wirklich gibt, und wenn er noch so oft herbeizitiert wird. Ich weigere mich schlicht, diesen gedachten Trennstrich anzuerkennen.
Das ist vielleicht der blödeste Kommentar, den ich je geschrieben habe, weil er (deine Texte) verallgemeinert, keinen direkten Bezug hat (am allerwenigsten zu diesem hier), sich nicht sprachlich auseinandersetzt, aber anders kann ich mich dir nicht nähern. Ich hoffe, du verzeihst ...
Profane (und deswegen herzliche) Grüße,
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Thomas,
ich muss zugeben, dass ich beim Lesen deines Kommentares leicht schmunzeln musste...was soll ich jetzt sagen...mal schaun
Das finde ich interessant...schön, dass du doch noch einen Weg gefunden hast auf eine gewisse Art und Weise zu kommentieren...
Das nehme ich jetzt mal als Kompliment, obwohl ich selbst jedoch keinerlei Religiösität in meinen Texten erkennen kann...auch wenig Spiritualität...eher Nachdenklichkeit...oder?
Dass du dich "erschlagen" fühlst...mh...also in dem Sinne, dass dich die Wucht an Bildern nicht zu einem Kommentar inspiriert?
Ich muss sagen, dass mir noch nie gesagt wurde, dass meine Worte dogmengleich anmuten würden...und unnahbar (das auf dem Bild bin übrigens nicht ich
)...ich empfinde das jetzt als etwas seltsam. Ok, zugegeben, schon öfters wurde mir eine Üppigkeit, ja manchmal ein Übermaß an Metaphorik bescheinigt. Das trifft sicher nicht jedermans Geschmack, mag auch mal erschreckend wirken, aber ehrlich gesagt ist das tatsächlich einfach meine Art Gedichte zu schreiben.
Das mit dem Schutzschild...ja...ich denke schon, dass ich eher zu der Art Menschen gehöre, die ihr Innerstes nicht stets nach außen kehren. Zumindest nicht von vornherein. Würde vielleicht sogar sagen, dass viele Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, Kommilitonen oder so, vielleicht gar nicht so viel von mir wissen...davon mag man jetzt halten, was man will...ich bin doch eher vorsichtig und berechnend, mache mir ein genaues Bild von meinem Gegebüber und weiß dann, was ich wann sagen kann, und was nicht. Ich sollte aufhören...das wird hier sonst zu selbstreflektorisch
Naja, wollte ja eigentlich sagen, dass der Vergleich mit dem Schild auf mich selbst wahrscheinlich sehr gut passt, insofern sehe ich hier jetzt kein Problem...
Das Verletzliche zeigt sich sicher in anderen Gedichten, vielleicht aber auch nicht unbedingt auf die Art, die du meinst...ja, vielleicht ist das tatsächlich ein Charakteristikum meiner Dichtung, jetzt mal negativ gesagt, das Zarte mit großer Gestik zu überspielen...
Letztendlich ist es auch so, dass ich in meinen Gedichten natürlich nicht alles offen legen möchte, auch nicht in der mächtigsten Kryptik. Es soll immer etwas verborgen bleiben. Es soll Anhaltspunkte geben, eben etwas, wie du sagst, was sich scheinbar den Weg bricht. Der Rest liegt für mich in der Interpretation des Lesers. Ich gehöre nicht zu den Autorinnen, die dem Leser gleich ihre Intention aufdrängen möchten, bin sicher deswegen in meiner Wortwahl auch oft symbolisch und mytseriös...macht mich das aus?
Du wählst in deinem Kommentar sehr große Worte, um meine Dichtung zu beschreiben...weiß jetzt nicht genau, wie ich das bewerten soll...
Du sagst, wir kämen aus zwei fast gegensätzlichen Ecken der Lyrik...naja, vielleicht braucht es deshalb auch ein wenig mehr, um das Unsichere in meiner Dichtung zu finden...ich weiß es nicht...ich persönlich finde meine Wortwahl uÄ auch gar nicht so sonderlich bombastisch...vielleicht liegt das aber daran, dass ich sonst noch viel gewaltigere Gedichte lese. Arabische Dichter sind in dieser Hinsicht einfach unschlagbar. Mir geht es aber eher so, dass ich hinter so großen Worten, hochmetaphorisch und blendend, etwa von Qabbani oder Darwish, ziemlich gut die Wunde erkennen kann, die Emotion, die zum Schreiben führte...naja, in wie fern dies auch bei meinen Gedichten möglich ist, kann ich natürlich nur schwer sagen...schließlich sieht man als Autor seine Werke immer mit anderen Augen als ein kritischer Leser.
Ach, vielleicht hast du dir aber auch das falscheste meiner Gedichte ausgesucht, um mich als Dichterin darin zu entdecken (ok, ich habe hier jetzt auch noch nicht so viel veröffentlicht...geht es dir bei meinen anderen Werken denn ähnlich, wenn ich fragen darf? Das gäbe mir zu denken...)
Wonach...?
haha, also Löcher in den Socken habe ich tatsächlich nicht...äh, hautunreinheiten nur wenn ich zu viele Produkte mit Milchanteil esse...Marotten...habe ich wahrscheinlich doch ziemlich viele...mein Mann würde das bestätigen...und nein, Currywurst ess ich nicht...ist doch Schweinefleisch, oder gibts die auch in der Rindfleischversion??? Nein Spaß bei Seite...
Das ist mir jetzt aber auch unheimlich...warum einer Lichtgestalt? ich bin sicher nicht vollkommen, weder in der Dichtung noch im Alltag...aber ich bin schon irgendwie, irgendwo Perfektionistin, ja, doch, das kann ich sagen...
Jetzt von deiner Seite aus? Ich meine das Unwohlsein...
Naja, ich denke schon dass es zwischen LI und Autor eine mal mehr mal weniger große Diskrepanz gibt. Aber ich muss sagen, dass es auf mich selbst beim Lesen meiner Gedichte manchmal seltsam wirkt, aus welche Weise ich manche Gefühle, Erlebnisse usw verarbeitet habe. Ich denke, ich wähle nicht immer den naheliegendsten Weg. Möchte ich etwa eine große Zuneigung zu jmd. oder etw. in einem Gedict ausdrücken, geschieht das bei mir sicher nicht über Floskeln wie "du, mein Liebstes Wesen du" oÄ...ich habe eben einen Hang zur Theatralik (auch im wirklichen Leben...sollte ich jetzt erröten?), zum Pathos, denn mMn bedarf es seitens des Lesers bei dieser Art der Lyrik dann auch eine große Neugier und sicher auch Ausdauer, um dem Gedicht eine (oder die) Essenz zu entnehmen. Ich sehe mich beim Lesen von Gedichten auch immer wieder in der Situation, dass mir die Flut an Bildern einfach unglaublich scheint, aber dann entdecke ich so ein kleines Fünkchen irgendwo, das mich aufatmen lässt, wo ich dann denke, "Adonis, ich verstehe ich (auf meine Art)". (Fehlt dieser Funken meiner Dichtung? Nach deinen Worten offenbar schon...mh)
Ich weiß ja nicht, in wie fern du beim Herumschleichen um meine Texte, dich mit ihnen auch befasst hast, aber ich würde mich (Punkt: Verallgemeinerung) über weitere Kommentare freuen...
Ich sehe gar nichst Anstößiges in deinem Kommentar, was einem Verzeihen bedürfte...in diesem Sinne
Herzlichst (ich weiß, dass man "herzlich" nicht steigern kann, aber ich sag nur Pathos, ne?
)
Zafar
Zafar
ich muss zugeben, dass ich beim Lesen deines Kommentares leicht schmunzeln musste...was soll ich jetzt sagen...mal schaun
Thomas Milser hat geschrieben:seit deinem Eintritt in den Salon (Hallo übrigens!) schleiche ich um deine Texte wie die Miezekatze und die Märklinbahn. Zum einen deswegen, weil wir aus unterschiedlicheren Ecken des Schreibens wohl nicht kommen könnten und ich kaum Gemeinsames finde,
Das finde ich interessant...schön, dass du doch noch einen Weg gefunden hast auf eine gewisse Art und Weise zu kommentieren...
ob deiner 'Großen Bilder' und des fast religiös/spirituell anmutenden Pathos'
Das nehme ich jetzt mal als Kompliment, obwohl ich selbst jedoch keinerlei Religiösität in meinen Texten erkennen kann...auch wenig Spiritualität...eher Nachdenklichkeit...oder?
Dass du dich "erschlagen" fühlst...mh...also in dem Sinne, dass dich die Wucht an Bildern nicht zu einem Kommentar inspiriert?
Ich muss sagen, dass mir noch nie gesagt wurde, dass meine Worte dogmengleich anmuten würden...und unnahbar (das auf dem Bild bin übrigens nicht ich

Das mit dem Schutzschild...ja...ich denke schon, dass ich eher zu der Art Menschen gehöre, die ihr Innerstes nicht stets nach außen kehren. Zumindest nicht von vornherein. Würde vielleicht sogar sagen, dass viele Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, Kommilitonen oder so, vielleicht gar nicht so viel von mir wissen...davon mag man jetzt halten, was man will...ich bin doch eher vorsichtig und berechnend, mache mir ein genaues Bild von meinem Gegebüber und weiß dann, was ich wann sagen kann, und was nicht. Ich sollte aufhören...das wird hier sonst zu selbstreflektorisch

Das Verletzliche zeigt sich sicher in anderen Gedichten, vielleicht aber auch nicht unbedingt auf die Art, die du meinst...ja, vielleicht ist das tatsächlich ein Charakteristikum meiner Dichtung, jetzt mal negativ gesagt, das Zarte mit großer Gestik zu überspielen...
Letztendlich ist es auch so, dass ich in meinen Gedichten natürlich nicht alles offen legen möchte, auch nicht in der mächtigsten Kryptik. Es soll immer etwas verborgen bleiben. Es soll Anhaltspunkte geben, eben etwas, wie du sagst, was sich scheinbar den Weg bricht. Der Rest liegt für mich in der Interpretation des Lesers. Ich gehöre nicht zu den Autorinnen, die dem Leser gleich ihre Intention aufdrängen möchten, bin sicher deswegen in meiner Wortwahl auch oft symbolisch und mytseriös...macht mich das aus?
Du wählst in deinem Kommentar sehr große Worte, um meine Dichtung zu beschreiben...weiß jetzt nicht genau, wie ich das bewerten soll...
Du sagst, wir kämen aus zwei fast gegensätzlichen Ecken der Lyrik...naja, vielleicht braucht es deshalb auch ein wenig mehr, um das Unsichere in meiner Dichtung zu finden...ich weiß es nicht...ich persönlich finde meine Wortwahl uÄ auch gar nicht so sonderlich bombastisch...vielleicht liegt das aber daran, dass ich sonst noch viel gewaltigere Gedichte lese. Arabische Dichter sind in dieser Hinsicht einfach unschlagbar. Mir geht es aber eher so, dass ich hinter so großen Worten, hochmetaphorisch und blendend, etwa von Qabbani oder Darwish, ziemlich gut die Wunde erkennen kann, die Emotion, die zum Schreiben führte...naja, in wie fern dies auch bei meinen Gedichten möglich ist, kann ich natürlich nur schwer sagen...schließlich sieht man als Autor seine Werke immer mit anderen Augen als ein kritischer Leser.
Ach, vielleicht hast du dir aber auch das falscheste meiner Gedichte ausgesucht, um mich als Dichterin darin zu entdecken (ok, ich habe hier jetzt auch noch nicht so viel veröffentlicht...geht es dir bei meinen anderen Werken denn ähnlich, wenn ich fragen darf? Das gäbe mir zu denken...)
Und da sehe ich - verzeih - eine große Unerfülltheit, eine ganz große Sehnsucht nach etwas, was (noch) nicht deins ist.
Wonach...?
Man traut dir irgendwie kein Loch im Socken zu, keine Hautunreinheit, keine Marotte, keine Currywurst;

man wähnt sich fast einer Lichtgestalt gegenüber, und das ist mir unheimlich.
Das ist mir jetzt aber auch unheimlich...warum einer Lichtgestalt? ich bin sicher nicht vollkommen, weder in der Dichtung noch im Alltag...aber ich bin schon irgendwie, irgendwo Perfektionistin, ja, doch, das kann ich sagen...
Ich fände deine Texte phantastisch, wenn da nicht dieses Unwohlsein, dieser Argwohn wäre
Jetzt von deiner Seite aus? Ich meine das Unwohlsein...
... und mein Zweifel daran, dass es einen so großen Spagat von Mensch zum LyrIch wirklich gibt, und wenn er noch so oft herbeizitiert wird. Ich weigere mich schlicht, diesen gedachten Trennstrich anzuerkennen.
Naja, ich denke schon dass es zwischen LI und Autor eine mal mehr mal weniger große Diskrepanz gibt. Aber ich muss sagen, dass es auf mich selbst beim Lesen meiner Gedichte manchmal seltsam wirkt, aus welche Weise ich manche Gefühle, Erlebnisse usw verarbeitet habe. Ich denke, ich wähle nicht immer den naheliegendsten Weg. Möchte ich etwa eine große Zuneigung zu jmd. oder etw. in einem Gedict ausdrücken, geschieht das bei mir sicher nicht über Floskeln wie "du, mein Liebstes Wesen du" oÄ...ich habe eben einen Hang zur Theatralik (auch im wirklichen Leben...sollte ich jetzt erröten?), zum Pathos, denn mMn bedarf es seitens des Lesers bei dieser Art der Lyrik dann auch eine große Neugier und sicher auch Ausdauer, um dem Gedicht eine (oder die) Essenz zu entnehmen. Ich sehe mich beim Lesen von Gedichten auch immer wieder in der Situation, dass mir die Flut an Bildern einfach unglaublich scheint, aber dann entdecke ich so ein kleines Fünkchen irgendwo, das mich aufatmen lässt, wo ich dann denke, "Adonis, ich verstehe ich (auf meine Art)". (Fehlt dieser Funken meiner Dichtung? Nach deinen Worten offenbar schon...mh)
Das ist vielleicht der blödeste Kommentar, den ich je geschrieben habe, weil er (deine Texte) verallgemeinert, keinen direkten Bezug hat (am allerwenigsten zu diesem hier), sich nicht sprachlich auseinandersetzt, aber anders kann ich mich dir nicht nähern. Ich hoffe, du verzeihst ...
Ich weiß ja nicht, in wie fern du beim Herumschleichen um meine Texte, dich mit ihnen auch befasst hast, aber ich würde mich (Punkt: Verallgemeinerung) über weitere Kommentare freuen...
Ich sehe gar nichst Anstößiges in deinem Kommentar, was einem Verzeihen bedürfte...in diesem Sinne
Herzlichst (ich weiß, dass man "herzlich" nicht steigern kann, aber ich sag nur Pathos, ne?

Zafar
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