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ein leben lang

Verfasst: 03.05.2009, 07:00
von Hakuin
ein leben lang der
für den ich mich hielt

bis dass der tod...,
hmm.

© hakuin2009

kommata hinter "lang" hat niko auf dem gewissen ;-)

Fast biblisch

Verfasst: 03.05.2009, 11:32
von DonKju
Hallo Hakuin,

die gute alte Frage nach dem Selbstbetrug eloquent auf den Punkt gefragt, und die Antwort, hmm, kommt wahrscheinlich etwas zu spät ...

Sonntagsgrüße von Hannes

Verfasst: 03.05.2009, 11:35
von Hakuin
ahoh bilbo,

zu lebzeiten gefragt vielleicht nicht zu spät ;-)
dank dir in den sonntag, hakuin

Verfasst: 03.05.2009, 11:58
von Niko
hallo hakuin!
das komma würde ich entweder komplett entfernen, oder aber hinter "der" setzen. für mich ist das eher inhaltsmäßig die frage "was bleibt am ende". ungewöhnlich umgesetzt. hat was.

lieben gruß: Niko

Verfasst: 03.05.2009, 12:04
von DonKju
Hey Hakuin,

das ging jetzt aber fix - nun gut, noch im Leben gefragt, jedoch der Zeitpunkt, doch schon ein bißchen wie "... Um nicht an meinem Todestage innezuwerden, daß ich nie gelebt hatte ..." (Henry David Thoreau), wenn's denn gestattet sei ...

Mit Gruß von Hannes, auch erst ein ganz kleiner Kandidat für den Club der toten Dichter ohne Garantie auf Vollmitgliedschaft

Verfasst: 03.05.2009, 12:17
von Hakuin
eine frage an euch:

ein leben lang
für den ich mich hielt

bis dass der tod...,
hmm.

"der" in der ersten zeile würde damit entfallen...

salve
hakuin

DIALOG VIA KOMM

Verfasst: 03.05.2009, 12:26
von DonKju
Salve Hakuin,

für mich ginge das nicht, aber vielleicht so :

ein leben lang (nur) einer
für den ich mich hielt

wo wir nun in die Textarbeit einsteigen ...

ein morituri te salutant Hannes

Verfasst: 03.05.2009, 13:01
von Mucki
Hola Hakuin,

ungewöhnliche Setzung mit ebenso ungewöhnlichem Inhalt, da vielfach interpretierbar. Niko, du schreibst:
Niko hat geschrieben:für mich ist das eher inhaltsmäßig die frage "was bleibt am ende".

Man könnte auch zynisch sein und fragen: was bleibt von einem, wenn er heiratet. Vorher sozusagen der Lebemann, gemacht und getan, was LI beliebte, bis er heiratete. Dann war Schluss mit lustig. Wie gesagt, die zynische Leseweise.

Hakuin, das "der" würde ich drinlasssen und das "hmm" rausschmeißen. Nachdenken würde ich über das "dass", da dadurch diese Asssoziation der Ehe aufkommt, die du sicher gar nicht intendiert hast.

Warum nicht so:

ein leben lang der
für den ich mich hielt

bis der tod ...


(Immer ein Leerzeichen vor die drei Punkte setzen, da keine Auslassungspunkte)

So gefiele es mir am besten und würde eine Kette des Weiterdenkens provozieren, da man sich unweigerlich fragt: es geht also weiter nach dem Tod, sonst wäre die Aussage absurd. Die Frage ist nur, für wen geht es weiter, für das LI (auf einer anderen Ebene), für die anderen? Was denken die anderen über das LI nach seinem Tod, etc. etc.

Oder aber, wieder andere Leseweise:
LI hatte ein ganz bestimmtes Bild von sich selbst, bis er dem Tod ins Auge sieht und sich mit ihm auseinandersetzen muss. Er befindet sich also im Todeskampf und verhält sich plötzlich ganz anders, als er vermutet hatte. Vielleicht sieht er dem Tod gelassen entgegen, vielleicht aber begegnet er zum ersten Mal in seinem Leben der wirklichen Angst, Todesangst.
Also, da kommen schon allerlei Gedanken in Gang.

Saludos
Mucki

Verfasst: 03.05.2009, 13:20
von Hakuin
mucki, dank dir ;-)

es wird doch etwas geschieden, wie bei der ehe, lese ich jetzt insbesondere nach deinem kommentar.
und "der" bezieht sich auf: "für den ich mich hielt" ist also eine doppelung- oder?

mit: "hmm." am ende möchte ich eine perspektiverweiterung im text anlegen, so wie eine ahnung, dass es etwas zu erforschen gibt- in DIESEM leben, was eben vor dem tod gefunden werden kann.

bin auf alle fälle am textprüfen und meld mich wieder- hier.

salve
hakuin

Verfasst: 03.05.2009, 13:40
von Mucki
Hola Hakuin,

das "der" empfinde ich nicht als Doppelung. Es ist präziser und klingt auch besser.
Das "hmm" lese ich nicht als Perspektivenerweiterung. Da würde ich ein Fragezeichen setzen. Dies würde das "Erforschen" m.E. besser ausdrücken.
es wird doch etwas geschieden

noch nicht. Es steht ein Scheiden (der Tod) bevor, so lese ich es. Und in diesem Prozess befindet sich LI, bzw. muss sich damit auseinandersetzen. Nur so würde der Text für mich einen Sinn ergeben. Und wie das LI sich dem Fakt stellt, würde durch das Fragezeichen dargestellt, wobei völlig offenbleibt, wie LI sich verhält und das sollte auch offen bleiben. Das "hmm" mit Punkt dahinter passt für mich nicht, vor allem durch den Punkt, da für das LI plötzlich alles in Frage gestellt ist.

Saludos
Mucki

Verfasst: 03.05.2009, 15:36
von Lisa
Mir gefällt der Gedanke (den ich aufgrund des Textes hatte, ob er direkt im Text angelegt ist, weiß ich nicht, aber zumindest ein assoziatives Lob :-) ), dass man stirbt bzw. von einem Tod sprechen könnten, wenn man sich nicht mehr (für jemanden) hält - man dann sozusagen fällt oder man damit steht und fällt.

das hmm am ende ist...etwas mühelos, aber auch, zumindest beim ersten konsumieren, witzig .-)

liebe Grüße,
Lisa

Verfasst: 03.05.2009, 15:49
von leonie
Lieber hakuin,

mir gefällt das auch, weil ich finde, dass es zum Assoziieren in vielfältige Richtungen assoziiert...

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 08.05.2009, 11:07
von Hakuin
lisa,
am mühelosen ende würde ich gerne noch arbeiten ;-)
wie kann ich die frage, die sich durch den im text angelegten gedanken ergibt, noch bssere aufgreifen?.
da ist ja jemand dem langsam was aufgeht... und vielleicht hat er noch gar keine richtige peilung, wo DAS hinführen wird ;-)

gegrüßt, h.

Verfasst: 08.05.2009, 11:10
von Hakuin
ja mucki,
es ist noch nix etschieden- ich stimme zu ;-)
es steht eine entscheidung bevor, bzw ein prozess kann beginnen...

die letzte zeile ist wohl noch am wackeln...

gruß von hakuin