Hallo Leonie!
Ich finde den Text auch schön, wobei er an manchen Stellen so schön wie eine rote Rose auf mich wirkt, das heißt diese Schönheit hat nicht unbedingt etwas unverbraucht Umwerfendes, aber schön ist es natürlich trotzdem.
Klanglich und Bildlich sehr gelungen finde ich den Anfang:
nahm er mir das Eis
aus den AdernBei den folgenden zwei Zeilen schließe ich mich, was das "leise Lächeln" und auch die "roten Wangen" angeht meinem Vorredner an. Diese drei Zeilen sind zum Beispiel ein gutes Beispiel dafür, was ich mit der "Schönheit einer roten Rose" meinte. Meiner Ansicht nach genügt es nicht das so einfach darzustellen. In den ersten Zeilen und in den darauffolgenden tust du das auch nicht. Sie erscheinen mir daher viel überlegter, als diese.
und wärmte mir
mit leisem Lächeln
die Wangen rot.Dann geht es wieder viel besser weiter:
Aus der Innenseite
des Steins liebte er
eine Melodie; Den Namen würde ich noch akzeptieren, aber das Lied, da es ja am Ende schon wieder auftauchen soll, ist mir als Dopplung der Melodie zu viel.
er
gab mir einen Namen.
Ein Lied.Das hier finde ich im Zusammenhang mit dem Frühling auch eine nette Idee:
Als sei ich
zum erstenmal.Das mit den "vollgestopften Poren"
.gif)
hat mir beim Lesen auch sehr gefallen, wobei man überlegen könnte, ob es an Stelle der "Grüße" nicht noch ein besseres Füllmittel des Frühlings geben könnte.
Im Park
seine Grüße -
ich sammelte sie
mit den Augen auf
und steckte sie mir
in alle Poren.
Dann die letzte Strophe:
Als der Frühling sich in mich verliebte
wurde die Farbe meiner Augen –
sie wurde ein Kleid
und ich ging und tanzte
ein blaues Lied. - ich würde, wenn du es wiederholen willst, nicht unbedingt noch einmal "den Frühling" explizit nennen. Es reichte auch "er" oder? Wie du meinst... das ist auch nicht so wichtig.
Wieso zwei mal "sie wurde" ? Weil du meinst zuerst "wird die Farbe" und dann "wird ein Kleid" ? Finde ich auch ganz gut.
Aber dann würde ich auf jeden Fall schließen. Das die Farbe der Augen ein Kleid wird, man könnte auch schreiben ein "Tanzkleid" - Dann sparst du dir die vorletzte Zeile... das finde ich noch angenehm, aber dieses "ich ging und tanzte ein blaues Lied" - Das kann ich überhaupt nicht ernst nehmen. Es tut mir auch leid, das meine Romantik und meine Frühlingsgefühle da jetzt schon so verdorben sind, aber es hat doch etwas allzu sehr theatralisches und fast Kinderbuch-haftes für mich.
Aber du musst wissen welche Art der Schönheit dir gefällt. Ich finde das ist ein echtes Geschmacks-Gedicht. Man muss höchstwahrscheinlich selbst verliebt sein und in einer nicht allzu rauhen-grauen Stadt wie Berlin wohnen, um sich darin wiederzufinden

...
Vielleicht kannst du aber doch noch manches Streichen/Kürzen!
Ich hab´s auf jeden Fall gerne gelesen!
Schönen Sonntag!
l