brauche keine fenster . habe meine spiegel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.01.2009, 22:41

brauche keine fenster . habe meine spiegel



und das gewächs

wächst sich aus



vor meinen augen . bäche

wo meine augen nicht sind



war an den wasserfällen der häuserfront

war ich an den wasserfällen der häuserfront

habe sie bitter



meine gärten . die teppichmuster

ich nässe euch . ich sehe euch

ich nässe das zimmer



gewächs

vor meinen augen

meine augen



habe sie bitter



habe bitter
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Peter

Beitragvon Peter » 28.01.2009, 05:22

Guten Tag, Lisa.

Wie ich las, musste ich an ein Bild aus einem deiner anderen Gedichte denken ("Von Käfern und Spinnen"): "Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen...", bzw. mir fiel die Setzung des Textes auf, sie trat immer weiter in den Vordergrund, und fragte mich, ob der Text eigentlich mehr ist als seine Setzung - Wie ich lese, tritt er heraus aus einer Stimme, die ich fast nur vermuten kann; er sperrt sich gegen einen Rhythmus, den man aufbauen will, und hält stattdessen ein Formales vor, zuerst natürlich die Abstände (der Zeilen), aber "gemeinter" noch, wie mir scheint, den Punkt.

Eigentlich wäre es ein Leidens-Gedicht, wenn man so sagen darf, es trägt die Anklänge dazu; aber der Schwung, oder wie könnte man sagen, das, was zu übersetzen wäre oder anzunehmen an den Worten, was also einholt, ist durchbrochen - wird eigentlich verwiesen, einmal auf die Abstände, dann auf die Punkte, dann auch, etwas verborgener, auf die Art Betonungslosigkeit des Einzelnen, durch die Wiederholungen gesetzt, als wäre es, wie es gesagt wird, so doch gar nicht zu sagen, und für den Leser, wie er es liest, doch gar nicht zu lesen. Was bleibt zuletzt ist das Formale. "Ich stell es dir wenigstens dar", scheint das Gedicht zu sagen, durch Linien, Punkte; und stellt es doch gar nicht wenigstens dar, sondern schafft damit, wie ich finde, aus dem Formalen eine Form. (Was für mich ja nicht dasselbe ist, Formales ist nicht unbedingt Form.)

Dass Form ist, zeigt sich mir daran, dass ich darüber nachdenke, warum da dieser Punkt ist, oder vielmehr, dass ich nicht bloß denke, sondern dass ich den Punkt wahrnehme. Er nimmt etwas an zwischen Zeigen (Nur Zeigen Können) und einer Art dimensionaler Raumwirkung, finde ich, als läge ein Licht in der Tiefe oder Ferne. So weit ist etwas, oder so fern, und darauf halte ich (das Gedicht) meine Stimme, die sich aus dem Halten bewegt - Was dieses Halten aber ist, oder mehr noch sein Grund, kann ich (das Gedicht) nicht sagen.

Das Gewächs wächst sich aus. Vor meinen Augen Bäche, wo meine Augen nicht sind. Meine Gärten, die Teppichmuster. Eine Weite schafft eine Verkürzung. Eine Verkürzung schafft eine Weite. Ein Nicht-Hinreichen überfüllt sich. Bitteres und Sehen durcheinander gehend. Ich habe meine Augen bitter, zuletzt. Es führt mich wieder zu jenem Punkt. Eine Art Bitter-haben aller Dinge, die sich überfüllen, zu einer Ferne hin... So vielleicht auch der Titel, der mir, ich weiß nicht, weil das Ich fehlt? so trotzig oder traurig vorkommt. Das Resultat der Ferne sind Spiegel. Fenster gibt es nicht, man kann in die Ferne oder die Ferne selbst nicht sehen. Man kann sie nur überschütten mit Vermutungen... bzw., sie überschüttet sich selbst?



Mit lieben Grüßen,
Peter

ecb

Beitragvon ecb » 28.01.2009, 11:27

liebe lisa,
etwas unkontrollierbares ist dabei, leidvoll überhandzunehmen - das ist mein erster eindruck von diesem sprachlich sehr schönen, stark geladenen gedicht.
weiter möchte ich im moment nicht daran rühren, vielleicht komme ich später noch auf details zurück, aber zunächst einmal stellt es sich mir wie aus einem guß dar, strömend.

lg eva

Last

Beitragvon Last » 28.01.2009, 11:56

Hallo Lisa,

mal schauen, ob ich es schaffe, meine Gedanken zu diesem gedicht schnell genug niederzuschreiben. Ich habe nicht so viel Zeit. Wenn ich es aber nicht sofort schreibe, dann verfolgt es mich noch den ganzen Tag in der Uni, und das kann ich mir heute nicht erlauben.

Der Titel ist Programm des Textes, fast schon im Sinne einer Programmiersprache.
Der Punkt steht ein Leerzeichen von der gängigen Schreibweise versetzt. Dadurch fällt er ins Auge, wird zu mehr als dem Zeichen des Satzendes. Er ist die Mitte beider Sätze, ihnen beiden zugehörig, somit markiert er sie als gleichwertig und relativiert die Leserichtung, die auch von rechts nach links geschehen könnte.
Der Punkt fungiert als Spiegel. Die parallelistische Struktur der Sätze tut ihr Übriges hinzu. Was auf der einen Seite des Spiegels Fenster sind, sind auf der anderen Seite eben Spiegel. Der Spiegelfunktion verzerrt also das gespiegelte Bild, fügt ihm etwas hinzu, was eigentlich nicht da ist oder nimmt ihm etwas weg, oder verändert etwas. Was genau sie tut ist wegen der Gleichwertigkeit beider Seiten nicht entscheidbar. Deshalb beginnt das lyrische Ich seine Selbstfindung dadurch, dass es die Spiegelbilder miteinander vergleicht und auf das reduziert, was sie gemeinsam haben. Am Schluss wird das nochmal ausgedrückt durch: "habe sie bitter/ habe bitter": Bitterkeit ist das Produkt der Reduktion, ein Bittersein, dass nicht mehr auf etwas gerichtet ist, weil es nicht wüsste auf was.

Im Text werden grob gesagt zwei Bildebenen als Spiegelung verkauft: Zimmer und Garten, Innen und Außen. Weil die Fenster hier die Spiegel sind, kann lyr. Ich mal hindurchsehen und mal werden seine Blicke zurückgeworfen.

Das Gewächs, das sich auswächst, ist das Ich, im metaphysischen Sinne, selbst. Als Produkt seiner eigenen Augen, die nach drinnen und draußen schauen: "gewächs/ vor meinen augen/ meine augen"
Deshalb fällt ihm es so schwer die Realität wahr zu nehmen, sich zwischen Spiegeln und Fenstern zu unterscheiden, weil es nicht weiß, wo es sich befindet und beides durcheinander gerät: Ich und Realität, Welt und Wahrnehmung. Aus dieser Unbestimmtheit folgt die Bitterkeit. ("vor meinen augen . bäche/wo meine augen nicht sind//war an den wasserfällen der häuserfront/war ich an den wasserfällen der häuserfront/habe sie bitter") Das Wasser symbolisiert -für mich- erneut den fließenden Übergang zwischen beiden Spiegelbildseiten.

Diese Verwirrung veranlasst lyr. Ich zu grotesken Handlungen. Es tut drinnen Dinge, die es eigentlich draußen tun sollte: "meine gärten . die teppichmuster/ich nässe euch . ich sehe euch/ich nässe das zimmer"
In diesem Punkt ist Denken und Handeln wieder als beide Seiten des Spiegelbilds miteinander eins geworden. Aber nicht so, wie es ursprünglich bezweckt war. Statt die Unentscheidbarkeit entscheidbar zu machen, wurd die Entscheidbarkeit völlig aufgelöst. Daran charakterisiert sich die Bitterkeit.

Das Gedicht hat mich stark an Ingeborg Bachmanns Entfremdung erinnert: "In den Bäumen kann ich keine Bäume mehr sehen./Die Äste haben nicht die Blätter, die sie in den Wind halten./Die Früchte sind süß, aber ohne Liebe./Sie sättigen nicht einmal./Was soll nur werden?"
Der Entfremdungsgedanke wird auch in deinem Gedicht an einer Auflösung verdeutlicht. Jedoch nicht wie bei Bachmann einer einseitigen Auflösung, sondern eben gespiegelt, doppelseitig.

Außerdem erinnerte mich das "habe bitter" stark an Celans "Zähle die Mandeln". Du scheinst mir mit bitter ein ähnliches Gefühl zu meinen, aber ohne zwischenmenschlichen Bezug. Bei dir gibt es letztlich nicht etwas Bitteres sondern nur noch bitter, als Attribut, das als solches bloß auf einen Träger verweist, den es vorher wegreduziert hat.

So, jetzt habe ich es doch noch geschafft. Ich hoffe halbwegs getroffen zu haben. Mir hat es sehr gefallen neben den vielen Gedichten, die oft kaum noch Form haben, mal eines zu lesen, das in gewisser Weise den Spieß umdreht und fast nur noch von seiner Form lebt, die den Leser in eine mögliche Bedeutung des Bildinhalts erst hineinziehen muss.

LG
Last

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 28.01.2009, 13:13

Liebe Lisa,

"Formal" streng gesetzt, als würde LI die Punkte als Atempause brauchen, um den Schmerzpegel runterzuziehen zwischendurch.

Überall Wasser/Tränen ohne Fenster (das Weinen ist ja überall), der Spiegel reicht, das eigene Wasser reicht. Und da ist viel Sehnsucht in: meine gärten . die teppichmuster
Mit nur 2 Worten ist hier viel Bildhaftes gesagt.

Schließlich kippt es ins bitter. Das kann viel bedeuten: Verbitterung/ bitter zu schlucken/ bittersatt, was ist.

Mir gefällt dein Text!

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 28.01.2009, 14:45

Lieber Peter, lieber Last,

man darf ja deswegen keine Texte schreiben, also auch sich nicht auf diese Art bedanken, aber in einer harmlosen Freude muss ich es trotzdem machen: Ich fühle mich gerade wie vor einem Süßigkeitenautomaten: der Tag hat zwei perfekte, glänzende, süß-saure Bonbons ausgespuckt und nun sitze ich davor und weiß nicht, welches ich zuerst essen oder welches ich zuletzt noch haben möchte - wie soll ich denn da antworten? ich habe den Mund doch ganz voll .-).

Ich habe mich so gefreut! :blumen:

Und ich freue mich besonders, dass ihr so auf die Form eingeht, ich hätte nicht gedacht, dass das so deutlich ist. Bei dem Text bin ich nämlich der Überlegung gefolgt, dass ein wirkstarker Text eigentlich immer Form und Inhalt und damit die Konstruktion des Ich wendet und dass sie so das Ich wieder erleben kann (ein Spiegel bleibt es natürlich immer, aber es geht ja auch um das Erleben). Dass man (für einen kurzen Moment, oder in der Peripetie nur in der Enttäuschung) wieder seine Form als Inhalt spüren kann, denn man verliert sein Gefühl, seine Verbindung zum Inhalt von einem Selbst in der Welt, wie man sie kennt, weil man die Form nicht kontrollieren kann, man das Gefühl hat, man vergeht sich am Inhalt, die eine betrogene Behauptung wird und so fort,. Ihr habt das Hadern mit diesem Problem, man weißt seine Form von sich, ekelt sich vor seiner Form und damit mit und vor sich - dabei ist die Form doch damit auch zugleich das Unschuldige - und in diesem Sinne schön.

Last, wie du Innen und Außen, den metaphysischen Entwurf in die Mitte rückst - ich nicke :smile:

Und ich freue mich über meinen Punkt - ich habe so lange nach ihm gesucht, der "/" war es nicht, weil er eben nicht beide gleichwertig trennt, gekippt ist, das Semikolon war zu, wie sagten Elsa und smile "maniriert", der "|" zu autistisch, wie ein sarg - der Punkt gefällt mir. Oder sagen wir: Er wird mir für eine kleine Weile zumindest gefallen haben :pfeifen: - kenn mich ja. Peter, vielleicht habe ich den Punkt durch dich gefunden .-)

"Eigentlich wäre es ein Leidens-Gedicht, wenn man so sagen darf"


ja - das ist wohl das, was ich derzeit an schrittlänge schaffe. Was dieses eigentlich dann genau ist (eine Lüge, ein Aufwand, eine Ansprache), das ist zwar nicht klar, aber weiter geht es noch nicht.

und ihr beiden E's (Elsa und Eva),

habt auch vielen Dank - auch über eure Lesarten und angestubsten Facetten hab ich mich sehr gefreut!

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 28.01.2009, 20:00

Liebe Lisa,

ich denke Peters Tenor: "Eigentlich ein Leidens-gedicht, aber mehr als das" trifft auch auf mein Empfinden dieses Textes zu.

Da ist der Hauptstrang, der vom Gewächs erzählt, von den Bächen und Wasserfällen, der für mich das eigentlich Leidende symbolisiert. Daneben aber klingt das widerkehrende "habe sie bitter". Dies ist natürlich eine Stimme innerhalb des Textes, aber für mich eine zusätzliche Ebene, die über den Text hinausweist, die ihn innerhalb seiner selbst, kommentiert und somit ein kleines Kunststück.

Dabei sind für mich die Bäche und Wasserfällen die Reaktionen auf das Gewächs, die Augen sind das inhaltlich Verbindende, sie sind am ehesten das lyr. Ich. Das Gewächs, etwas Wucherndes, Bedrohliches, das schon weniger bedrohlich wäre, wenn man es benennen könnte und ihm den Namen Traurigkeit gäbe. Das

gewächs


es wächst

vor meinen augen


aber es bedroht mehr, es droht in die Augen zu wachsen, es bedroht

meine augen


droht ihre Stelle einzunehmen, das lyr. Ich zu ersetzen.

Die Bäche sind die Reaktion - aber sie sind jenseits der Augen, können sie nicht reinigen, sie sind nur eine äußere und daher eine nutzlose Reaktion - sie sind nur an der Front nicht im Inneren.

Und doch ist auch das Gewächs noch nicht bis Innerste vorgedrungen, da ist noch ein Kern, der sich regt:

habe sie bitter


Doch diese Bitterkeit ist nicht die gewöhnliche Bitterkeit des Leidens, es ist die Bitterkeit derer, die auch die Süße des Leidens schmecken können und es so lange gekaut hat, bis es seine Süße verloren hat und nur noch bitter schmeckt, wie eine rohe Kartoffel, die man in seinem Mund zu Brei gekaut hat und dann immer weiter ...
Mit dieser wiederkehrenden und in ihrer Verzeiflung kürzer und damit stummer werdenden Zeile, weist der Text nicht nur auf die eigene Ausweglosigkeit hin, sondern auch über sich hinaus - er ist bildich im Leiden gefangen, aber mit dieser Zeile, die mir ein wenig nach "ich habe es satt" klingt, ruft er auch: Es muss doch nich mehr geben. Diese Zeile ist für mich ein Ausbruchversuch.

Kein Text, den ich gerne gelesen habe, aber ein sehr guter Text.

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.01.2009, 00:37

Hi Lisa,

ja, es liegt viel Schmerz in den Zeilen, Schmerz der, auch wenn er vom LI gespiegelt und verzerrt wird, nicht verdrängt werden kann. Im Gegenteil, er drängt sich dem LI immer wieder auf. Gerade durch die Negierung, den Spiegel und vor allem durch den Punkt. Dieser Punkt scheint mir wie ein Schal zu sein. LI legt diesen Schal zwischen sich und den Schmerz, will Distanz und Hülle zugleich schaffen, doch dieser Punkt ist trotzig, Widerstand im LI. In den letzten Zeilen entfernt LI den Schal, dafür wird das Bittere umso bitterer.
Ein starker und einnehmender Text.

Saludos
Mucki

Louisa

Beitragvon Louisa » 29.01.2009, 09:44

Hallo Frauchen :blumen: !

Fand die Kommentare alle sehr spannend und deutungsfein, aber für mich trifft es Max eigentlich ganz gut, der nicht nur dieses "Leiden" hervorhebt, sondern auch die Süße des Leidens anspricht...

Ich finde nämlich, dass dem Text auch etwas kindlich-trotziges zu Grunde liegt. Allein beim Titel musste ich schmunzeln, weil es sich anhört, als würde ein Introvertierter einem Extrovertierten in einer Diskussion die Parole bieten :smile:

Von all den vielschichtigen, geheimnissvollen Bildern fand ich allerdings die "Bäche vor den Augen, wo meine Augen nicht sind" am wenigsten gelungen... Ich habe die Verbindung zwischen Wasser/FLuss/Bach/Wasserfall und "Augen" einfach schon zu oft lesen müssen. Schade...

Da macht auch die schöne punktuell . pausierende und verbindende Form nicht mehr alles gut (meiner Ansicht nach).

Als hier "Zähle die Mandeln" erwähnt wurde, habe ich außerdem noch überlegt, ob man nicht etwas konkret Bitteres irgendwo erwähnen könnte, bevor man zum verkürzten Ende kommt, aber vielleicht muss das auch nicht sein, denn mir gefällt dieses Ende sprachlich sehr gut - Es könnte fast zum geflügelten Wort einer Kiez-Sprache werden ("Hab´s voll bitter, Alter!" :smile: )

Das finde ich super, genauso wie den größten Anteil des restlichen Werkes.

Für mich geht es mehr um eine Introvertiertheit, aus der eine Nachdenklichkeit folgt, welche den Überdruss an der Welt erst zum Vorschein bringt.

Am Besten ist der Titel und das Ende :smile: !

Ich hoffe das konnte etwas zur Diskussion betragen!

Bis heute Nachmittag, frauchen :mrgreen: !

l

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 29.01.2009, 12:39

Hallo ihr lieben,

liebe Louisa, meine Angetraute :-): Du hast Recht mit den Bächen - nicht, dass ich das nicht auch schon gedacht hätte..aber wenn man davon schreiben will, wie soll man es nennen? ich müsste am ehesten bäche ersetzen, aber wodurch? es gibt nichts, was nicht dann wieder künstlich wäre..einfach wasser ist noch schlimmer...aber mich stört es auch, den rest der phrase möchte ich wegen ihrer doppellesart so lassen, aber wenn du mich von den bächen befreist, dann...dann darfst du dir etwas wünschen. Die Beschreibung anhand von zwei Personen (Intro und Extro:mrgreen: ) hat mir sehr gefallen!). Die Spezialisierung des Bitteren ist ja da (die wasserfälle, dann die augen: das, was bitter ist), aber es soll ja gerade - in Lasts lesart- reduziert werden, bis nicht etwas mehr bitter ist, sondern nur noch "bitter" dort steht...ich glaube, das möchte ich so lassen?
Bis zum Nachmittag!

liebe Gabriella,
der Vergleich mit dem Schal gefällt mir sehr, vor allem, weil ein Punkt ja alles andere als ein Schal ist, aber diese Weiche, umhüllende passt zu dem Text - vor allem, weil Louisa, Max und Peter ja auch das Wort "trotzig" erwähnt haben, das ist absolut passend finde. Komisch, genauer kann ich gar nicht sagen, warum mir der Schlavergleich so ausnehmend gut gefällt :~)

lieber Max,

danke für diesen langen Kommentar! Mir gefällt, wie du die einzelnen Objekte (Gewächs, Augen etc.) dem Ich und dem Nicht-Ich zuordnest. Ich kann das als Schreibende nicht bzw. habe beim Schreiben nicht so gedacht (sollte man es? es wäre wohl optimal, wenn man es könnte und dann auch noch schreiben könnte .-), aber das geht wohl nicht) - bei mir ist es mehr ein Raum und diese Dinge darin bzw. sie sind der Raum und alles ist mehrfach besetzt - trotzdem stimmt deine Beschreibung - kann man das verstehen? Es macht soviel Freude so über seinen Text zu lesen, man kann ihn dann auch lesen und nicht nur schreiben, ohne solche Kommentare ginge das nicht!

Dankeschön!

Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 29.01.2009, 20:05

Liebe Lisa,

natürlich denkt man beim Schreiben nichtso wie beim Interpretieren ... eine gute Interpretation (ich denke an einige, die wir hier ausgezeichnet haben) ist ja ein eigenes Kunstwerk. Und man kann auch nicht immer assoziieren, was die Autorin inspiriert hat, dennoch ist es manchmal nicht ganz verkehrt ;)

Liebe Grüße
Max


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