zwischen kandinsky und münter
berühre ich deinen nackten arm
zufällig nicht unabsichtlich
erklärst du mir farben
und ihr verhältnis
ich hätte dich küssen sollen
stattdessen planen wir murnau
und kommen doch nur bis giesing
mit unsern gezinkten karten
lenbachhaus jahre später regen:
du trägst eine rote jacke und ich
den passenden schirm
© Monika Kafka, 2009
verpasst
Hallo scarlett,
da bin ich schon wieder mit meinen Ideen :
...
farben und ihre proportionen
erklärst du mir
ich hätte dich küssen sollen
...
lenbachhaus, jahre später, regen:
du trägst eine rote jacke
ich den passenden schirm
Also wieder etwas zum Nachdenken für Dich und liebe Grüße dazu
sendet Hannes
P. S. Ich hab' grad mal nachgeschaut - Du hast ja noch gar nicht auf die Kommenater zu "rhythmusstörung" und "die hure einsamkeit" reagiert ???
da bin ich schon wieder mit meinen Ideen :
...
farben und ihre proportionen
erklärst du mir
ich hätte dich küssen sollen
...
lenbachhaus, jahre später, regen:
du trägst eine rote jacke
ich den passenden schirm
Also wieder etwas zum Nachdenken für Dich und liebe Grüße dazu
sendet Hannes
P. S. Ich hab' grad mal nachgeschaut - Du hast ja noch gar nicht auf die Kommenater zu "rhythmusstörung" und "die hure einsamkeit" reagiert ???
Hallo Hannes,
ja, ich bin etwas schusselig zur Zeit und laboriere auf zu vielen Baustellen, obwohl ich es mir nicht leisten kann (was genau bei mir los ist, kann ich dir gern via PN mitteilen).
Du hast also mit deinem Hinweis bez. der noch offenen ganz Recht.
Ich werde mich in Zukunft besser darum kümmern.
Nun zu deinen Anmerkungen diesen Text betreffend:
ich habe ihn so gesetzt, damit mit der Zeilensprung von S1 zu S2 gelingt. Das möchte ich gern so belassen, die andere Möglichkeit wäre mir hier zu "glatt".
In der letzten Strophe ist es ähnlich: deine Variante ist zwar die glattere, vielleicht auch elegantere, durch die Art wie ich es gesetzt habe meine ich jedoch, dass eine Spannung entsteht - auf die es mir ankommt.
Zudem bekommt - wieder nur nach meinem Empfinden - dieser an und für sich scheinbar "banale" Ausgang des Gedichts eine andere Gewichtung, bei der sich der Leser vielleicht denkt: aha ... ein Schirm. Na sowas. Wieso eigentlich denn das? ... Verstehst du, was ich meine?
Es steht ja schließlich nicht umsonst "Schirm" und nicht "Pumps" z. B. da ...
ABer etwas anderes habe ich mittlerweile geändert: nämlich die Zeit. DAs GEdicht steht jetzt druchgängig im Präsens.
Hab Dank und bitte nicht böse sein.
LG,
scarlett
ja, ich bin etwas schusselig zur Zeit und laboriere auf zu vielen Baustellen, obwohl ich es mir nicht leisten kann (was genau bei mir los ist, kann ich dir gern via PN mitteilen).
Du hast also mit deinem Hinweis bez. der noch offenen ganz Recht.
Ich werde mich in Zukunft besser darum kümmern.
Nun zu deinen Anmerkungen diesen Text betreffend:
ich habe ihn so gesetzt, damit mit der Zeilensprung von S1 zu S2 gelingt. Das möchte ich gern so belassen, die andere Möglichkeit wäre mir hier zu "glatt".
In der letzten Strophe ist es ähnlich: deine Variante ist zwar die glattere, vielleicht auch elegantere, durch die Art wie ich es gesetzt habe meine ich jedoch, dass eine Spannung entsteht - auf die es mir ankommt.
Zudem bekommt - wieder nur nach meinem Empfinden - dieser an und für sich scheinbar "banale" Ausgang des Gedichts eine andere Gewichtung, bei der sich der Leser vielleicht denkt: aha ... ein Schirm. Na sowas. Wieso eigentlich denn das? ... Verstehst du, was ich meine?
Es steht ja schließlich nicht umsonst "Schirm" und nicht "Pumps" z. B. da ...
ABer etwas anderes habe ich mittlerweile geändert: nämlich die Zeit. DAs GEdicht steht jetzt druchgängig im Präsens.
Hab Dank und bitte nicht böse sein.
LG,
scarlett
Liebe scarlett,
ich mag deinen Text, er ist wie ein kleiner Film, man sieht die Szenen, ohne am Schluss genau zu wissen, was passiert ist. So bleibt viel Raum für die Phantasie.
Wo ich mir unschlüssig bin, ist bei den "gezinkten Karten". Sie fallen so sehr aus der Bilderwelt heraus, lenken mich ab. Gibt es nicht vielleicht eine Metapher, die "näher dran" ist?
Das Wort "gefälscht" fände ich fast stimmiger, ich überlege noch, ob man damit arbeiten könnte.
Liebe Grüße
leonie
ich mag deinen Text, er ist wie ein kleiner Film, man sieht die Szenen, ohne am Schluss genau zu wissen, was passiert ist. So bleibt viel Raum für die Phantasie.
Wo ich mir unschlüssig bin, ist bei den "gezinkten Karten". Sie fallen so sehr aus der Bilderwelt heraus, lenken mich ab. Gibt es nicht vielleicht eine Metapher, die "näher dran" ist?
Das Wort "gefälscht" fände ich fast stimmiger, ich überlege noch, ob man damit arbeiten könnte.
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
inwiefern fallen denn die "gezinkten Karten" aus der Bilderwelt?
Das verstehe ich irgendwie nicht, sollen sie doch explizit auch auf das "Spiel" verweisen, das Spiel, das auch Kandinskys mit der Münter gespielt hat: er hat sie doch ausgespielt, mit gezinkten Karten gespielt ...
Dass es das Karten -Spiel ist, ist wieder im Zusammenhang mit Eintritts-Karten und Fahr-Karten zu sehen.
Wo siehst du den großen Unterschied zu den "gefälschten" Karten?
Grübelgrüße,
scarlett
inwiefern fallen denn die "gezinkten Karten" aus der Bilderwelt?
Das verstehe ich irgendwie nicht, sollen sie doch explizit auch auf das "Spiel" verweisen, das Spiel, das auch Kandinskys mit der Münter gespielt hat: er hat sie doch ausgespielt, mit gezinkten Karten gespielt ...
Dass es das Karten -Spiel ist, ist wieder im Zusammenhang mit Eintritts-Karten und Fahr-Karten zu sehen.
Wo siehst du den großen Unterschied zu den "gefälschten" Karten?
Grübelgrüße,
scarlett
hallo scarlett!
dieser text (nicht nur der) gefällt mir. allerdings schwebt mir eine andere zeilenbrechung vor. beim lesen will ich das immer automatisch:
zwischen kandinsky
und münter berühre ich
deinen nackten arm
zufällig nicht unabsichtlich
erklärst du mir farben
und ihr verhältnis
ich hätte dich küssen sollen
stattdessen planen wir
murnau und kommen
doch nur bis giesing
mit unsern gezinkten karten
lenbachhaus jahre später
regen
du trägst eine rote jacke
und ich
den passenden schirm
ist dann vielleicht nicht mehr deinen vorstellungen entsprechend. aber vielleicht kannst du aus meiner umbrechung das ein oder andere für dich entlesen und sogar entnehmen!
für mich eine anregender, schwingungsvoller text.
lieben gruß: Niko
dieser text (nicht nur der) gefällt mir. allerdings schwebt mir eine andere zeilenbrechung vor. beim lesen will ich das immer automatisch:
zwischen kandinsky
und münter berühre ich
deinen nackten arm
zufällig nicht unabsichtlich
erklärst du mir farben
und ihr verhältnis
ich hätte dich küssen sollen
stattdessen planen wir
murnau und kommen
doch nur bis giesing
mit unsern gezinkten karten
lenbachhaus jahre später
regen
du trägst eine rote jacke
und ich
den passenden schirm
ist dann vielleicht nicht mehr deinen vorstellungen entsprechend. aber vielleicht kannst du aus meiner umbrechung das ein oder andere für dich entlesen und sogar entnehmen!
für mich eine anregender, schwingungsvoller text.
lieben gruß: Niko
Hallo scarlett,
das ist OK, wenn meine Änderungswünsche nicht auf Deine Zustimmung treffen, denn schlußendlich muss das dem Autor überlassen werden. Der Leser stellt ja nur seine Sicht~ und Leseweise dar, die dem Autor helfen sollte ...
Das mit den Nachfragen war auf keinen Fall böse gemeint, es ist nur so, daß ich manchmal das Gefühl habe, wozu schreibe ich einen Kommentar, wenn darauf sowieso nicht reagiert wird, andererseits aber feststellen kann, daß der Autor zwischenzeitlich neue Texte eingestellt hat; Vielleicht liegt's ja auch an der Tatsache, ein Ex-Bibliothekar zu sein, da muss alles seine Ordnung haben, jeder Punkt, jedes Leerzeichen, jedes Komma ... - ich werde versuchen, in Zukunft etwas geduldiger zu sein ...
Liebe Sonntagsgrüße im Februar sendet Hannes
P. S. Und mögen die bisherigen "Hinderungsgründe" keine schlimmen sein ...
das ist OK, wenn meine Änderungswünsche nicht auf Deine Zustimmung treffen, denn schlußendlich muss das dem Autor überlassen werden. Der Leser stellt ja nur seine Sicht~ und Leseweise dar, die dem Autor helfen sollte ...
Das mit den Nachfragen war auf keinen Fall böse gemeint, es ist nur so, daß ich manchmal das Gefühl habe, wozu schreibe ich einen Kommentar, wenn darauf sowieso nicht reagiert wird, andererseits aber feststellen kann, daß der Autor zwischenzeitlich neue Texte eingestellt hat; Vielleicht liegt's ja auch an der Tatsache, ein Ex-Bibliothekar zu sein, da muss alles seine Ordnung haben, jeder Punkt, jedes Leerzeichen, jedes Komma ... - ich werde versuchen, in Zukunft etwas geduldiger zu sein ...
Liebe Sonntagsgrüße im Februar sendet Hannes
P. S. Und mögen die bisherigen "Hinderungsgründe" keine schlimmen sein ...
Doch, lieber Hannes, die Hinderungsgründe sind schlimme - und es wird noch eine ganze Weile wohl so weiter gehen. Leider. Aber ich habe begriffen,dass es wohl besser ist, dann keine Texte mehr einzustellen. Wird nimmer geschehen, solange ich mich nicht zeitnah darum kümmern kann. Wäre zwar ne gute Verschnaufpause und Erholung für mich gewesen, so zwischendrin, aber na ja ... wir sind hier nicht in einem Wohltätigkeitsverein. Und mit der Rücksicht ist es oft so eine Sache.
Andrerseits ist es schon auch so, dass man manchmal länger braucht, bis man etwas auf die Kommentare antworten kann.
Und nein: ich habe dein Nachfragen nicht als böse gemeint empfunden, ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast.
NIko, ich verstehe nicht, warum ich Kandinsky und Münter so auseinanderreißen soll in der ersten Zeile. Weil sie letztendlich auseinandergerissen waren? Nun ja, aber das hat er zu verantworten gehabt, nciht sie - und für den Text ist das Zusammensein der beiden zunächst mal relevant.
Ich denke nicht, dass deine Setzung gegenüber der meinigen irgendwelche Vorteile hat - deshalb lasse ich es erstmal wie es ist.
Hab Dank für deine Gedanken und mach es weiterhin gut,
liebe Grüße (auch an dich Hannes)
scarlett
Andrerseits ist es schon auch so, dass man manchmal länger braucht, bis man etwas auf die Kommentare antworten kann.
Und nein: ich habe dein Nachfragen nicht als böse gemeint empfunden, ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast.
NIko, ich verstehe nicht, warum ich Kandinsky und Münter so auseinanderreißen soll in der ersten Zeile. Weil sie letztendlich auseinandergerissen waren? Nun ja, aber das hat er zu verantworten gehabt, nciht sie - und für den Text ist das Zusammensein der beiden zunächst mal relevant.
Ich denke nicht, dass deine Setzung gegenüber der meinigen irgendwelche Vorteile hat - deshalb lasse ich es erstmal wie es ist.
Hab Dank für deine Gedanken und mach es weiterhin gut,
liebe Grüße (auch an dich Hannes)
scarlett
Liebe scarlett,
das wäre mir beinahe durchgerutscht. Also, ich habe die beiden in einer Ausstellung gesehen und mich dann gefragt, wieso sie plötzlich Karten spielen.
Es war wirklich so, dass es mich aus dem "Film vor dem inneren Auge" herausriss. Für mich sind Deine Argumente zwar vom Kopf her jetzt nachvollziehbar, aber wenn ich das Gedicht lese, sind es mir zuviele Denkschritte auf einmal. Vor allem, weil es eben ein Text ist, bei dem ich ansonsten gut mitgehen kann und die Bilder vor mir sehe...
Ist das so verständlicher?
Liebe Grüße
leonie
das wäre mir beinahe durchgerutscht. Also, ich habe die beiden in einer Ausstellung gesehen und mich dann gefragt, wieso sie plötzlich Karten spielen.
Es war wirklich so, dass es mich aus dem "Film vor dem inneren Auge" herausriss. Für mich sind Deine Argumente zwar vom Kopf her jetzt nachvollziehbar, aber wenn ich das Gedicht lese, sind es mir zuviele Denkschritte auf einmal. Vor allem, weil es eben ein Text ist, bei dem ich ansonsten gut mitgehen kann und die Bilder vor mir sehe...
Ist das so verständlicher?
Liebe Grüße
leonie
Liebe scarlett,
mir gefällt an diesem Text besonders das Ende, das etwas belustigend und doch wirklich bereuend daherkommt im Alltagskostüm zwischen den großfarbigen Bildern, die sich auftun. Überhaupt die Idee die beiden durch eine Ausstellung laufen zu lassen und daran zu erzählen, wie sie sich in (selbst beschauten (und daher auch nicht genutzten)) Illusionen/Bildern von sich bewegen und es nicht schaffen, sich in dem wirklichen Raum zwischen diesen Bildern zu berühren.
Leonies Einwand zu dem Bild der gezinkten Karten kann ich gut verstehen. "Gezinkte Karten" ist ja selbst ein Bild - das in den Münter-Kandinski-Bildern ist etwas störend, wenn sich die Szene auftut - weil es zwar ein Sprachbild ist, aber doch evozierend wirkt, dann ist es dissonant in meiner Vorstellung..- du willst damit ja auch nur erzählen, dass die beiden nicht das tun, was sie möchten und sich lieber mit einem falschen Spiel gegenübertreten. Ich finde zum einen, dass dies auch der Resttext erzählt (die Zeile ist also in meinen Augen streichbar), zum anderen ist es auch nicht gerade ein neues Bild? Dass die beiden aufgrund ihres eigenes Handelns nur nicht zusammenkommen ist doch der Punkt, und da braucht es die Karten nicht? Ich werfe das nur noch einmal ein, was nicht heißt, dass ich dich zu etwas drängen möchte (du weißt schon .-)).
Spannend wäre für mich noch zu erfahren, ob du bewusst diese beiden Maler gewählt hast als Kontrast? Ich kenne Kandinski ganz gut, aber Münter nicht so, nur vereinzelt. Habe jetzt mal gegoogelt und finde eher Ähnlichkeiten - hast du an Variationen gedacht? dass die beiden vielleicht jeweils das lyr Ich und Du oder die Spanne zwischen den beiden repräsentieren oder ist es schlicht einer Ausstellung nachempfunden? (beides ist ja gut, ich bin nur neugierig).
Es hat Freude gemacht, über diesen Text nachzudenken.
liebe Grüße,
Lisa
mir gefällt an diesem Text besonders das Ende, das etwas belustigend und doch wirklich bereuend daherkommt im Alltagskostüm zwischen den großfarbigen Bildern, die sich auftun. Überhaupt die Idee die beiden durch eine Ausstellung laufen zu lassen und daran zu erzählen, wie sie sich in (selbst beschauten (und daher auch nicht genutzten)) Illusionen/Bildern von sich bewegen und es nicht schaffen, sich in dem wirklichen Raum zwischen diesen Bildern zu berühren.
Leonies Einwand zu dem Bild der gezinkten Karten kann ich gut verstehen. "Gezinkte Karten" ist ja selbst ein Bild - das in den Münter-Kandinski-Bildern ist etwas störend, wenn sich die Szene auftut - weil es zwar ein Sprachbild ist, aber doch evozierend wirkt, dann ist es dissonant in meiner Vorstellung..- du willst damit ja auch nur erzählen, dass die beiden nicht das tun, was sie möchten und sich lieber mit einem falschen Spiel gegenübertreten. Ich finde zum einen, dass dies auch der Resttext erzählt (die Zeile ist also in meinen Augen streichbar), zum anderen ist es auch nicht gerade ein neues Bild? Dass die beiden aufgrund ihres eigenes Handelns nur nicht zusammenkommen ist doch der Punkt, und da braucht es die Karten nicht? Ich werfe das nur noch einmal ein, was nicht heißt, dass ich dich zu etwas drängen möchte (du weißt schon .-)).
Spannend wäre für mich noch zu erfahren, ob du bewusst diese beiden Maler gewählt hast als Kontrast? Ich kenne Kandinski ganz gut, aber Münter nicht so, nur vereinzelt. Habe jetzt mal gegoogelt und finde eher Ähnlichkeiten - hast du an Variationen gedacht? dass die beiden vielleicht jeweils das lyr Ich und Du oder die Spanne zwischen den beiden repräsentieren oder ist es schlicht einer Ausstellung nachempfunden? (beides ist ja gut, ich bin nur neugierig).
Es hat Freude gemacht, über diesen Text nachzudenken.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Lisa,
die beiden Maler, Münter und Kandinsky, habe ich absichtlich gewählt, als Parallele sozusagen, da die beiden ja ein jahrelanges Verhältnis miteinander hatten (klingt ja in meinem Text auch in der doppeldeutigen Zeile "erklärtest du mir farben und ihr verhältnis" an) und es letztendlich doch nicht geschafft haben. Es blieb bei einem ebenso jahrelangen Tauziehen, das schließlich Kandinsky dadurch beendete, dass er kurzerhand eine andere, die er aber schon lang kannte, geheiratet hat. Daher die Idee des falschen Spiels, des Spiels mit gezinkten Karten, die großartigen Pläne verkamen.
Die beiden im Gedicht wissen um diese Situation, als sie in der Ausstellung sind (das du erklärt Farben und ihr - d h Kandinskys und Münters - Verhältnis ... ) und sie erleben ja auch selbst, dass von ihren großen Plänen (in diesem Fall nach Murnau zu fahren) nichts wird, sie kommen nur ein paar Stadtteile weiter ...
Warum? weil sie selbst auch mit gezinkten Karten unterwegs sind ... das heißt doch nichts anderes, als dass beide in irgendeinem Punkt (den das Gedicht ausspart) letztlich auch nicht ehrlich zueinander sind, oder die Situation ist es nicht (vielleicht sind beide gebunden, vielleicht nur einer, vielleicht ist das du ein notorischer Verführer ... das kann man sich ja schön ausmalen ... *g*)
Vielleicht führt der Satz "ich hätte dich küssen sollen" den Leser in die Irre - indem er suggeriert, dass zwischen dem du und dem ich nichts war, sozusagen alles verpasst wurde. Aber kann man den nicht auch so lesen und verstehen: ich hätte dich küssen sollen, um nichts weiter von dem unglücklichen Ausgang zwischen Münter und Kandinsky zu hören? Das Ende ist doch dadurch schon vorweggenommen.
Selbst das jahrelange Tauziehen zwischen den beiden Malern klingt in meinem Text an, wenn auch das Ich in meinem Gedicht hofft, nicht wie die Münter am Ende buchstäblich im Regen zu stehen: beschirmt, beschützt, trifft es Jahre später auf das du, das ebenfalls etwas Schützendes, die Jacke, trägt. Nur: die Gefährdung bleibt aufrecht: Schirm und Jacke sind rot.
Ehrlich gesagt hatte ich befürchtet, dass diese eher "plumpe" Farbsymbolik Anlass zu Diskussionen sein könnte - niemals aber die gezinkten Karten ... *ggg*
Uff, soweit ...
Hab Dank für deine Rückmeldung und deine Gedanken.
LG,
scarlett
die beiden Maler, Münter und Kandinsky, habe ich absichtlich gewählt, als Parallele sozusagen, da die beiden ja ein jahrelanges Verhältnis miteinander hatten (klingt ja in meinem Text auch in der doppeldeutigen Zeile "erklärtest du mir farben und ihr verhältnis" an) und es letztendlich doch nicht geschafft haben. Es blieb bei einem ebenso jahrelangen Tauziehen, das schließlich Kandinsky dadurch beendete, dass er kurzerhand eine andere, die er aber schon lang kannte, geheiratet hat. Daher die Idee des falschen Spiels, des Spiels mit gezinkten Karten, die großartigen Pläne verkamen.
Die beiden im Gedicht wissen um diese Situation, als sie in der Ausstellung sind (das du erklärt Farben und ihr - d h Kandinskys und Münters - Verhältnis ... ) und sie erleben ja auch selbst, dass von ihren großen Plänen (in diesem Fall nach Murnau zu fahren) nichts wird, sie kommen nur ein paar Stadtteile weiter ...
Warum? weil sie selbst auch mit gezinkten Karten unterwegs sind ... das heißt doch nichts anderes, als dass beide in irgendeinem Punkt (den das Gedicht ausspart) letztlich auch nicht ehrlich zueinander sind, oder die Situation ist es nicht (vielleicht sind beide gebunden, vielleicht nur einer, vielleicht ist das du ein notorischer Verführer ... das kann man sich ja schön ausmalen ... *g*)
Vielleicht führt der Satz "ich hätte dich küssen sollen" den Leser in die Irre - indem er suggeriert, dass zwischen dem du und dem ich nichts war, sozusagen alles verpasst wurde. Aber kann man den nicht auch so lesen und verstehen: ich hätte dich küssen sollen, um nichts weiter von dem unglücklichen Ausgang zwischen Münter und Kandinsky zu hören? Das Ende ist doch dadurch schon vorweggenommen.
Selbst das jahrelange Tauziehen zwischen den beiden Malern klingt in meinem Text an, wenn auch das Ich in meinem Gedicht hofft, nicht wie die Münter am Ende buchstäblich im Regen zu stehen: beschirmt, beschützt, trifft es Jahre später auf das du, das ebenfalls etwas Schützendes, die Jacke, trägt. Nur: die Gefährdung bleibt aufrecht: Schirm und Jacke sind rot.
Ehrlich gesagt hatte ich befürchtet, dass diese eher "plumpe" Farbsymbolik Anlass zu Diskussionen sein könnte - niemals aber die gezinkten Karten ... *ggg*
Uff, soweit ...
Hab Dank für deine Rückmeldung und deine Gedanken.
LG,
scarlett
Hallo Scarlett,
ich finde deine Erklärung des Gedichtes sehr nachvollziehbar. Das Problem mit solchen Bezugnahmen bzw. Referenzen auf andere Personen und Orte ist aber, dass sie sich ja nur einem "eingeweihten" Leserkreis erschließen. Hier im doppelten Sinne. Nicht nur, was das Verhältnis zwischen der Münter und Kandinsky betrifft, sondern auch in welchem (geografischen) Verhältnis Murnau zu Giesing steht.
Mir persönlich gefallen solche Bezugnahmen sehr, weil sie den Raum eines Gedichtes öffnen. Das ewig Selbstbezügliche, das in so vielen (vie zu vielen) Gedichten zu finden ist, spreizt sich und findet Berührungspunkte im Nichtselbsterfühlten.
Sie erschweren allerdings den Zutritt zum Sinn des Textes, weil reine Intuition nicht ausreicht, um die Bezugnahmen zu verstehen. Das Gedicht muss etwas enthalten, das selbst jemanden, der weder von den beiden Malern, noch mit der oberbayerischen Geografie vertraut ist, greifbar wird. Ihn dazu bringt, zu hinterfragen. Und mit den Antworten die Gelegenheit bekommt, zu hinterfühlen.
Meiner Meinung nach ist dir das hier gelungen. Indem du etwas, das scheinbar nicht gelungen ist, doch als dauerhaft darstellst. Ein Kuss, der nicht gegeben wurde, eine Reise, die ihr eigentlich Ziel nicht erreichte, gezinkte Karten. Aber doch war das nicht das Ende. Nein, hier wurden nur Weichen gestellt. Aber welche? Und spätestens wenn der "Uneingeweihte" an diesem Punkt ankommt, wird er wissen wollen, was es auf sich hat, mit Kandinsky und Münter, mit Murnau und Giesing. Und dann kommt er wahrscheinlich auch hinter rote Regenjacken und die dazu passenden Schirme.
Liebe Grüße
Sam
ich finde deine Erklärung des Gedichtes sehr nachvollziehbar. Das Problem mit solchen Bezugnahmen bzw. Referenzen auf andere Personen und Orte ist aber, dass sie sich ja nur einem "eingeweihten" Leserkreis erschließen. Hier im doppelten Sinne. Nicht nur, was das Verhältnis zwischen der Münter und Kandinsky betrifft, sondern auch in welchem (geografischen) Verhältnis Murnau zu Giesing steht.
Mir persönlich gefallen solche Bezugnahmen sehr, weil sie den Raum eines Gedichtes öffnen. Das ewig Selbstbezügliche, das in so vielen (vie zu vielen) Gedichten zu finden ist, spreizt sich und findet Berührungspunkte im Nichtselbsterfühlten.
Sie erschweren allerdings den Zutritt zum Sinn des Textes, weil reine Intuition nicht ausreicht, um die Bezugnahmen zu verstehen. Das Gedicht muss etwas enthalten, das selbst jemanden, der weder von den beiden Malern, noch mit der oberbayerischen Geografie vertraut ist, greifbar wird. Ihn dazu bringt, zu hinterfragen. Und mit den Antworten die Gelegenheit bekommt, zu hinterfühlen.
Meiner Meinung nach ist dir das hier gelungen. Indem du etwas, das scheinbar nicht gelungen ist, doch als dauerhaft darstellst. Ein Kuss, der nicht gegeben wurde, eine Reise, die ihr eigentlich Ziel nicht erreichte, gezinkte Karten. Aber doch war das nicht das Ende. Nein, hier wurden nur Weichen gestellt. Aber welche? Und spätestens wenn der "Uneingeweihte" an diesem Punkt ankommt, wird er wissen wollen, was es auf sich hat, mit Kandinsky und Münter, mit Murnau und Giesing. Und dann kommt er wahrscheinlich auch hinter rote Regenjacken und die dazu passenden Schirme.
Liebe Grüße
Sam
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