Resumée
Achternd
hat das Leben
sich abgeschliffen.
Du hast dich
verwartet.
Es hat dich
verwest.
Über den Hügeln
blüht das
gebundene Wort.
Erstfassung:
Grabgesteck
Achten gehend
hat das Leben
sich abgeschliffen.
Du hast dich
verwartet
Es hat dich
verwest.
Über den Hügeln
blüht das
zur Schleife
gebundene Wort.
Resumée, vorher:Grabgesteck
Hi Leonie,
ich bin zwiegespalten... So sehr mich die Formulierung "es hat Dich verwest" begeistert und die letzte Strophe, so sehr stolpere ich bei der ersten Strophe und bei "Du hast Dich verwartet".
Ich kann mich nicht entscheiden, ob dieses Stolpern das Ganzen für mich toppt...
Ich bleibe erstmal beim Beifall für eine, in meine Augen geniale letzte Strophe und eine fast schockierend bildzeugende Formulierung "es hat dich verwest".
Vielleicht später mehr,
Lieben Gruß, Nicole
ich bin zwiegespalten... So sehr mich die Formulierung "es hat Dich verwest" begeistert und die letzte Strophe, so sehr stolpere ich bei der ersten Strophe und bei "Du hast Dich verwartet".
Ich kann mich nicht entscheiden, ob dieses Stolpern das Ganzen für mich toppt...
Ich bleibe erstmal beim Beifall für eine, in meine Augen geniale letzte Strophe und eine fast schockierend bildzeugende Formulierung "es hat dich verwest".
Vielleicht später mehr,
Lieben Gruß, Nicole
liebe leonie,
ein leben, das in achten geht - eine bewegung, die immer wieder zu ihrem ausgangspunkt zurückkehrt, ein bild, das sich mit der "schleife" in der dritten strophe verbindet - wie sich auch die worte "schleifen" und "geschliffen" damit verbinden, wozu die ausgangsvorstellung vielleicht noch durch die assoziation "endlosschleife" ergänzt werden kann.
dann "verwesen" und "blühen", aufmerksamkeit fordernde gegensätze,
sowie "sich verwarten", das mir als wortschöpfung umittelbar schlüssig und verständlich ist,
und etwas "verwesen" als aktivum, in diesem fall das leben, das etwas verwest, ein lebewesen verwest, wie ich es verstehe - wieder ein starker, evokativer bedeutungskontrast.
ich hab es ganz sicher nicht ausgeschöpft und wüßte auch noch gern, wie das "wort" der letzten zeile zu verstehen wäre, aber ich empfinde diesen text als ungemein anregend und geladen, auch von formaler und sprachlicher schönheit.
gefällt mir ausgezeichnet!
lg eva
ein leben, das in achten geht - eine bewegung, die immer wieder zu ihrem ausgangspunkt zurückkehrt, ein bild, das sich mit der "schleife" in der dritten strophe verbindet - wie sich auch die worte "schleifen" und "geschliffen" damit verbinden, wozu die ausgangsvorstellung vielleicht noch durch die assoziation "endlosschleife" ergänzt werden kann.
dann "verwesen" und "blühen", aufmerksamkeit fordernde gegensätze,
sowie "sich verwarten", das mir als wortschöpfung umittelbar schlüssig und verständlich ist,
und etwas "verwesen" als aktivum, in diesem fall das leben, das etwas verwest, ein lebewesen verwest, wie ich es verstehe - wieder ein starker, evokativer bedeutungskontrast.
ich hab es ganz sicher nicht ausgeschöpft und wüßte auch noch gern, wie das "wort" der letzten zeile zu verstehen wäre, aber ich empfinde diesen text als ungemein anregend und geladen, auch von formaler und sprachlicher schönheit.
gefällt mir ausgezeichnet!
lg eva
Liebe leonie,
ich schließe mich der Faszination an - nur eins gefällt mir nicht: Die Nähe zum "Gegenstand", wie es schon mit dem Titel beginnt und sich dann fortsetzt in der Acht (die gebundene Schleife) und in der letzten Strophe "zu Schleife gebundenen Wort". Ich sehe ständig das Grabgesteck vor mir und die Schleife und deshalb kommt für mich die mitgesprochene Übertragung auf eine metaphorische Ebene etwas schwerfällig daher. Ich würde daher die Schleife etwas weniger als Betrachtungsgegenstand parallel vor Augen des Lesers lassen. Ein anderer Titel würde das wohl schon stark bewirken, aber auch zu Beginn oder am Ende würde ich noch etwas abstrakter arbeiten.
Die Aussage, der Mensch, über den dort gesprochen wird, die Beobachtung finde ich mit den Mittelstrophen sehr gelungen, das verwesen UND das verwarten, gerade hintereinander gesprochen finde ich ganz klang-und aussagestark.
liebe Grüße,
Lisa
ich schließe mich der Faszination an - nur eins gefällt mir nicht: Die Nähe zum "Gegenstand", wie es schon mit dem Titel beginnt und sich dann fortsetzt in der Acht (die gebundene Schleife) und in der letzten Strophe "zu Schleife gebundenen Wort". Ich sehe ständig das Grabgesteck vor mir und die Schleife und deshalb kommt für mich die mitgesprochene Übertragung auf eine metaphorische Ebene etwas schwerfällig daher. Ich würde daher die Schleife etwas weniger als Betrachtungsgegenstand parallel vor Augen des Lesers lassen. Ein anderer Titel würde das wohl schon stark bewirken, aber auch zu Beginn oder am Ende würde ich noch etwas abstrakter arbeiten.
Die Aussage, der Mensch, über den dort gesprochen wird, die Beobachtung finde ich mit den Mittelstrophen sehr gelungen, das verwesen UND das verwarten, gerade hintereinander gesprochen finde ich ganz klang-und aussagestark.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Leonie,
das gefällt mir sehr gut.
Tatsächlich gefällt mir der Text sogar zum Ende hin immer besser, weil es mir ab Strophe 2 gelingt, die Worte nicht nur als Beschreibung des Grabes zu lesen. Natürlich erkenne ich auch in
die Töne zwischen der Beschreibung des Grabschmucks und des Lebens, aber gerade durch das ungewöhnliche
kommt es mir an dieser Stelle noch etwas konstruierter vor als danach, wenn es natürlich wirkt.
Liebe Grüße
Max
das gefällt mir sehr gut.
Tatsächlich gefällt mir der Text sogar zum Ende hin immer besser, weil es mir ab Strophe 2 gelingt, die Worte nicht nur als Beschreibung des Grabes zu lesen. Natürlich erkenne ich auch in
Achten gehend
hat das Leben
sich abgeschliffen.
die Töne zwischen der Beschreibung des Grabschmucks und des Lebens, aber gerade durch das ungewöhnliche
Achten gehend
kommt es mir an dieser Stelle noch etwas konstruierter vor als danach, wenn es natürlich wirkt.
Liebe Grüße
Max
Liebe Eva,
Du hast das sehr genau beschreiben, was mich zu diesem Text bewogen hat. (Eigentlich war es eine Spielerei, die von dem Wort "Warteschleife" ausging). Ich freue mich, dass das so gut bei Dir angekommen ist!
Liebe Nicole, liebe Lisa, lieber Max,
danke ersteinmal. Ihr macht mich auf die Schwächen des Textes aufmerksam. Ich muss überlegen, wie ich damit umgehe. Ich werde versuchen, die "Nähe zum Gegenstand", evtl. auch das "konstruiert wirkende" rauszunehmen, was aber vermutlich eine ziemliche Reduktion bedeuten wird.
Ich stelle eine überarbeitete Fassung ein, ohne mir selbst schon sicher zu sein, ob ich sie besser finde...
Liebe Grüße
leonie
Du hast das sehr genau beschreiben, was mich zu diesem Text bewogen hat. (Eigentlich war es eine Spielerei, die von dem Wort "Warteschleife" ausging). Ich freue mich, dass das so gut bei Dir angekommen ist!
Liebe Nicole, liebe Lisa, lieber Max,
danke ersteinmal. Ihr macht mich auf die Schwächen des Textes aufmerksam. Ich muss überlegen, wie ich damit umgehe. Ich werde versuchen, die "Nähe zum Gegenstand", evtl. auch das "konstruiert wirkende" rauszunehmen, was aber vermutlich eine ziemliche Reduktion bedeuten wird.
Ich stelle eine überarbeitete Fassung ein, ohne mir selbst schon sicher zu sein, ob ich sie besser finde...
Liebe Grüße
leonie
Hallo,
den Titel finde ich noch etwas zu gedichtetypisch, aber mir sagt die zweite Version sehr zu, aber es kommen sicher noch Gegenstimmen .-). Dass mir das gefallen wird, war ja klar... aber ..dafür auch sehr! .-)
liebe Grüße,
Lisa
den Titel finde ich noch etwas zu gedichtetypisch, aber mir sagt die zweite Version sehr zu, aber es kommen sicher noch Gegenstimmen .-). Dass mir das gefallen wird, war ja klar... aber ..dafür auch sehr! .-)
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe scarlett, liebe Lisa,
oh, das freut mich sehr
!
Der Titel, ja, da bin ich schon am Überlegen. Wie findet ihr "Schlusswort" oder "Abschiedswort" oder "zum Schluss".
Hm, ich denke weiter nach. Wenn jemand eine Idee hat: Immer nur her damit!!!
Liebe Grüße und danke Euch beiden!
leonie
oh, das freut mich sehr

Der Titel, ja, da bin ich schon am Überlegen. Wie findet ihr "Schlusswort" oder "Abschiedswort" oder "zum Schluss".
Hm, ich denke weiter nach. Wenn jemand eine Idee hat: Immer nur her damit!!!
Liebe Grüße und danke Euch beiden!
leonie
Hi leonie,
die zweite Fassung spricht mich sehr an!
In der ersten wurde man als Leser m.E. tatsächlich zu sehr an das Grabgesteck gebunden. Das hast du nun sehr schön gelöst, im doppelten Sinne. ,-)
Wg. Titel: Was hältst du von "Was einzig blüht"?
Saludos
Mucki
die zweite Fassung spricht mich sehr an!
In der ersten wurde man als Leser m.E. tatsächlich zu sehr an das Grabgesteck gebunden. Das hast du nun sehr schön gelöst, im doppelten Sinne. ,-)
Wg. Titel: Was hältst du von "Was einzig blüht"?
Saludos
Mucki
Hallo Leonie,
sanft und so melancholisch kommt Dein Text daher - liegt's am naßkalten Wetter dieser Tage, daß sich solche Gedanken fast aufdrängen ? Und man sie sich sozusagen von der Seele schreiben muß, was Dir ganz ausgezeichnet gelungen ist - besonders das "Achternd" ganz am Anfang, das hat echt was !
ab dafür mlG von Bilbo
sanft und so melancholisch kommt Dein Text daher - liegt's am naßkalten Wetter dieser Tage, daß sich solche Gedanken fast aufdrängen ? Und man sie sich sozusagen von der Seele schreiben muß, was Dir ganz ausgezeichnet gelungen ist - besonders das "Achternd" ganz am Anfang, das hat echt was !

Hallo leonie,
"was einzig blüht" ist ein guter Vorschlag.
Ich würde noch überlegen, ob du hier
blüht das
gebundene Wort
dieses "das" nicht in die folgende Zeile nimmst. Mir erschließt sich der Sinn nicht, es so am Zeilenende stehenzulassen ... geht auch voll am Lesefluss, zumindest meinem, vorbei.
Gruß,
Monika
"was einzig blüht" ist ein guter Vorschlag.
Ich würde noch überlegen, ob du hier
blüht das
gebundene Wort
dieses "das" nicht in die folgende Zeile nimmst. Mir erschließt sich der Sinn nicht, es so am Zeilenende stehenzulassen ... geht auch voll am Lesefluss, zumindest meinem, vorbei.
Gruß,
Monika
Liebe Mucki,
danke Dir! Beim Titel überlege ich noch, ich würde lieber keine Wiederholung drin haben bei dem kurzen Text. Vielleicht nur "Einzig"?
Lieber Bilbo,
danke, das freut mich!
Liebe scarlett,
auch Dir vielen Dank. Ich habe es ausprobiert, aber für mich stimmt der Umbruch so, weil das "gebundene" dann eine stärkere Betonung erhält.
Liebe Grüße Euch dreien!
leonie
danke Dir! Beim Titel überlege ich noch, ich würde lieber keine Wiederholung drin haben bei dem kurzen Text. Vielleicht nur "Einzig"?
Lieber Bilbo,
danke, das freut mich!
Liebe scarlett,
auch Dir vielen Dank. Ich habe es ausprobiert, aber für mich stimmt der Umbruch so, weil das "gebundene" dann eine stärkere Betonung erhält.
Liebe Grüße Euch dreien!
leonie
Liebe leonie,
"was einzig blüht" gefällt mir zwar klanglich, ich fände aber einen Titel der den Wort-Grab/Tod/geschichtsbezug hat und trotzdem nicht so deutlich ist wie der erste, noch besser für den Text.
Ganz dreist (und hoffentlich beschimpft, wäre für ich das auch toll:
Achternd
Du hast dich
verwartet
Es hat dich
verwest.
Über den Hügeln
blüht das
gebundene Wort.
)
liebe Grüße,
Lisa
"was einzig blüht" gefällt mir zwar klanglich, ich fände aber einen Titel der den Wort-Grab/Tod/geschichtsbezug hat und trotzdem nicht so deutlich ist wie der erste, noch besser für den Text.
Ganz dreist (und hoffentlich beschimpft, wäre für ich das auch toll:
Achternd
Du hast dich
verwartet
Es hat dich
verwest.
Über den Hügeln
blüht das
gebundene Wort.
)
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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