neujahr

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 31.12.2008, 19:41

neujahr

vermantelt
gedanken

verschwunden im ton

glockentief
nachts

entstehen jahre

zerfurcht
auf der stirn

jahresringe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.01.2009, 23:29

Lieber Moshe,

dein Gedicht gefällt mir gut. Nur das doppelte "Jahre" stört ein bisschen finde ich. Vielleicht könnte man statt "jahresringe" nur "ringe" schreiben und dies dann direkt anschließen lassen, also ohne Absatz, ebenso die Zeile davor? Also so:

entstehen jahre
zerfurcht auf der stirn
ringe


Was meinst du?
Saludos
Mucki

Oldy

Beitragvon Oldy » 03.01.2009, 11:12

Hallo Moshe,

hat mich gleich an eines meiner eigenen Werke erinnert. Hier wird die Zeit, das Alter im Gesicht sichtbar. Das gefällt mir gut.
Auch die Hinleitung aus den Gedanken heraus auf die sichtbare Ebene finde ich gelungen.
Im Gegensatz zu Mucki würde ich die "Jahresringe" (ich denke, du hast den Baumbezug bewusst gewählt und er ist dir wichtig) stehe lassen, und für die anderen "jahre' eine Ersetzung wählen.
Vielleicht:
entstehen dekaden
zerfurcht auf der stirn
jahresringe

Die Dopplung würde ich auf jeden Fall vermeiden.

lg
Uwej
Zuletzt geändert von Oldy am 03.01.2009, 14:31, insgesamt 2-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.01.2009, 12:20

Hi Uwe,

das ist eine gute Idee. Ich hatte hin- und her überlegt, aber mir fiel kein Ersatz für "Jahre" ein. "Dekaden" ist gut.
Jetzt hast du aber in der letzten Zeile auch "ringe" geschrieben. Da müssten dann wieder die "Jahresringe" rein.
Na, mal schauen, was unser lieber Moshe meint. ,-)
Saludos
Mucki

Oldy

Beitragvon Oldy » 03.01.2009, 14:32

Hoppla, dass kommt davon, wenn man aus Faulheit fremde Beiträge kopiert, in dem Fall deinen, Mucki.
Korrigiert, danke für deine Aufmerksamkeit.

lg
Uwe

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 04.01.2009, 18:03

Danke für die Besprechung!

Zwar stört mich die Doppelung hier nicht so sehr, und das 'jahre' möchte ich da gern erhalten.

Aber am Ende sehe ich noch eine Möglichkeit:

zerfurcht
auf der stirn

meine rinde


Das würde mir auch den Bezug auf einen Baum erhalten.

Was meint ihr?

MlG

Moshe

Oldy

Beitragvon Oldy » 04.01.2009, 18:07

meine rinde

Na ja, Furchen auf der Stirn habe ich ja, aber Rinde??
Nicht mal im übertragenen Sinne. :12:

lg
Uwe

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 04.01.2009, 19:45

Lieber moshe,

die Zeile: Nachts entstehen Jahre finde ich genial! Wirklich..

Insgesamt ist mir das Gedicht etwas zu ...ja, was sag ich: es sticht nicht so heraus, dass man es sich merkt - ich meine, es sind sehr typische, bunt gemischte Neujahrsgedanken - sie gefallen mir beim Lesen, aber sie tauchen auch schnell wieder herab..

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.01.2009, 19:51

Lieber Moshe,

"meine rinde"? Nee, das klingt seltsam. Dann würde ich eher die Verdoppelung drin lassen.

Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 04.01.2009, 20:16

Ich lasse es so.

MlG

Moshe

Ein bischen Makel ist Charakter. :smile:

Max

Beitragvon Max » 05.01.2009, 20:14

Lieber Moshe,

auch mir gefällt die sequenz

glockentief
nachts

entstehen jahre


Auch die Beobachtung

zerfurcht
auf der stirn

jahresringe


mag ich.

Das könnte für mich jeweils auch alleine stehen. Der Übergang zwischen diesen Passagen ist recht locker gestrickt.

Mit den ersten zwei Zeilen kann ich leider etwas weniger anfangen, da entstehen bei mir wenig Bilder.

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.01.2009, 22:11

Ein bischen Makel ist Charakter.


Das gefällt mir. Das schreib ich mir auf/hinter die Stirn! :mrgreen: Dann lebt es sich leichter! *lach*
Saludos
Mucki


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