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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Nutzer gelöscht

Beitragvon Nutzer gelöscht » 17.12.2008, 00:45

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Zuletzt geändert von Nutzer gelöscht am 28.05.2018, 01:54, insgesamt 1-mal geändert.

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 17.12.2008, 13:33

Guten Tag Beatrix,

sehr direkt, sehr dicht, erschreckend gut dadurch.

Hattest du einen bestimmten Grund für die Zeilenumbrüche, so wie du sie gewählt hast? Ab der vierten Zeile liest sich der Text unnötig schwer. Mein Vorschlag:

zurück kommst du aus dem sand
vater bruder geliebter mann
mutter schwester geliebte frau
kannst den alltag mit seinen
oberflächlichkeiten hier nicht glauben
spürst den adrenalin-rush beijeder knallenden autotür
suchst deckung unter tischen
wachst schweißüberströmt schreiend auf
musst doch im alltag funktionieren
willst sie nicht anschreien tust es doch
weil du nicht anders kannst
so explosiv wie jedes IED
so lebensun- so kampf-fähig denn
aus dem sand kommst du zurück

Was hältst du davon?

Liebe Grüße
Marlene

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 17.12.2008, 19:19

Liebe Bea,

wie schön tatsächlich wieder einen Text von dir zu lesen :-)

Was mir gefällt ist der Aufbau des Textes: eine halbe (weil ja auch konkret lesbare) Metapher als Rahmen (Anfangszeile und Endzeile), die dazu noch dynamisch und wirkungsvoll umgestellt ist und auch als Frage lesbar (kommt derjenige (auch noch im doppeltem sinne) wirklich zurück?) und darin eingefasst sehr direkte (ich schließe mich Marlene an) An- und Aussprache des Themas. Ich muss zugeben ästhetisch ist solch eine direkte Sprache wie die des Mittelteils in lyrischen Texten nicht ganz mein Geschmack ("adrenalin-rush", die expliziten Schilderungen) oder genauer gefasst berühren sie mich nicht so stark aufgrund ihrer starken Stimme, aber hier finde ich das Konzept interessant! Mich würde interessieren, ob der Text eine Übersetzung zu einem amerikanischen Text ist und ob es vielleicht dort auch typischer ist, sehr klar und direkt zu forcieren, was man sagen möchte? Mir kam - ohne Hintergrundwissen - der Gedanke, das könnte so sein..

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Nutzer gelöscht

Beitragvon Nutzer gelöscht » 17.12.2008, 19:34

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Zuletzt geändert von Nutzer gelöscht am 28.05.2018, 01:53, insgesamt 1-mal geändert.

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 22.12.2008, 16:50

Betteln am Straßenrand?! Na, da steht der neuen US-Regierung ja was ins Haus. Nicht zuletzt aus solchen Leuten hat sich nach dem Scheitern der Weimarer Republik ein brauner Sumpf gebildet.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.12.2008, 18:50

Hi Marlene,

ich weiß nicht, wie es in Hettingen aussieht. Doch Bettler am Straßenrand sind doch in jeder deutschen, größeren Stadt leider zu Hauf zu sehen. Zudem sind sie auch noch "organisiert". Oder beziehst du dich auf bettelnde Veteranen?
Saludos
Gabi

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 26.12.2008, 11:44

Guten Tag Gabriella,

natürlich beziehe ich das Ganze auf bettelnde Veteranen, wie Bea es ja auch in ihrer Antwort erklärt.

Liebe Grüße und ein frohes 2009
Marlene

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.12.2008, 00:17

Hi Marlene,

alles klar.

Hi Bea,
dein Text ist wirklich sehr eindringlich.
Ich weiß nicht, ob man das Thema hätte ästhetischer verpacken können, ich wollte es jedenfalls nicht.

Hier zu ästhetisieren, halte ich für nicht angebracht. Der traumatisierte Soldat kommt so richtig rüber. Ich finde es gut so, wie es ist.
Saludos
Mucki


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