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An

Verfasst: 01.07.2008, 23:27
von moshe.c
An meinem Ort


Am Abend

Nachrichten


Der Blutdruck

ganz normal


Pias

erster Zahn


Wir hatten

geheiratet

Verfasst: 02.07.2008, 12:57
von Max
Lieber Moshe,

das wirkt nicht nur durch die riesigen Zeilenabstände sehr fluffig.

Ein leichtes Erinnern, ein leichter Schmerz, der aber das heute nur noch als Wehmut erreicht. Finde ich schön.

Liebe Grüße
Max

Verfasst: 02.07.2008, 17:19
von moshe.c
Danke, lieber Max!

Fluffig ist ein schönes Wort.

Wehmut ist vielleicht zu viel gesagt. Wie wäre es mit Melancholie?

MlG

Moshe

Verfasst: 03.07.2008, 14:24
von Lisa
Lieber moshe,

da stimme ich Max zu - er hat es genau getroffen find ich, so wie du mit dem Text.

Pia's > Pias .-)

Nur die Piastrophe kommt für mich unecht/nicht authentisch rüber - kann ich mir auch ohne vorstellen, fänd ich fast spannender.

Ich finde Melancholie trifft es nicht - ich würde an meinem Ort in eine Zeile rücken, das zum Titel machen und genau das trifft es dann besser als jegliches Gefühlsnomen :-)

Liebe Grüße,
Lisa

Verfasst: 03.07.2008, 19:45
von moshe.c
Hallo Max und Lisa!

Nun würde mich aber mal sehr interessieren, wie ihr hier auf Wehmut kommt. Könnt ihr mir das bitte erklären?

Die Titelidee übernehme ich.

Die Pia-Strophe halte ich für sehr authentisch, weil mir diese Situation öfters begegnet ist und ich sie nicht missen möchte. Vielleicht ist sie ja aus der Sicht der Wehmut nicht passend.

MlG

Moshe

(Kein Titel)

Verfasst: 03.07.2008, 21:21
von Niko
wie ihr hier auf Wehmut kommt.


ich darf doch mal, ja? es ist das stilmittel des knappen unemotionalen. gepaart mit der wahl der wörter, die das erahnen, ja vielleicht erkennen, zumindest aber durchschimmern lassen.
ohne jetzt mal zu persönlich werden zu wollen, moshe:
warum immer so verkopft schreiben? let it flow!!!!!!

lieben gruß: Niko, völlig unanalytisch ;-)

Verfasst: 03.07.2008, 21:57
von Max
Lieber Moshe,

tendenziell hat Niko nicht unrecht ... so ähnlich wäöre auch meine Antwort.

Ich als Leser suche zwischen den hingeworfenen Tatsachen Verbindungen herzustellen - es bleibt mir auch gar nichts anderes, der Autor mag ja nicht ... Aus den letzten beiden Zeilen lese ich ein Erinnern, aus der Tatsache, dass Du es unkommentiert lässt, vesuche ich zu schließen. Sparsame oder verschwindene Kommentare sind nun oft ein Stilmittel, um gerade nicht ausdrückbare starke Emotionen besonders hervorzuheben. Offenbar war das aber hier nicht gemeint ... was aber gemeint ist, bleibt mir verborgen.


Liebe Grüße
Max

Verfasst: 03.07.2008, 21:57
von Max
PS: Vielleicht denke ich ber auch immer an Schmerzen, wenn ich "Zahn" höre ;-)

Verfasst: 03.07.2008, 22:14
von Last
Hallo Moshe,

mir gefällt die Momentaufnahme.
"An meinem Ort" finde ich als Titel angenehmer, weil es meine Lesart vorgibt. Es meint einerseits einen inneren Ort des Wohlbefindens und andererseits das sich der Sprecher halt bei sich zu hause befindet. (Ich lese also keinen Wehmut)
Nachrichten ohne zu hohen Blutdruck bedeutet es ist nichts schlimmes passiert. Pia (ich verstehe: die Tochter) bekommt ihren ersten Zahn. Das steht für ein Anfangsstadium, das gerade überwunden wird (vgl.: wir hatten geheiratet). Die Probleme, die dabei entsehen, sind alltäglich (ein tendenziell zu hoher Blutdruck, das Geschreie eines Kleinkinds). Hier wird eine Aufregung überwunden. Eine Familie wurde gegründet.
Mehr und mehr erzählt jedes Wort mir eine immer längere Geschichte. Daumen hoch!

LG
Last

Verfasst: 04.07.2008, 17:23
von moshe.c
Lieber Niko!

Zum Einen schreibe ich hier in der Rubrik 'Kurzlyrik', in der Verknappung besonders gefordert ist, und zum Anderen kann ich den Text garnicht emotionslos empfinden. Es sind ruhige Gefühle und die Betrachtung einer Entwicklung in einem stillen Moment.

Daß ich nur verkopft schreiben würde, scheint mir sehr verallgemeinernd. Vielleicht übersehe ich was, daß du mir noch ausführlicher erklärst?

Lieber Max!

Auch du willst als Leser hier starke, nicht ausdrückbare Gefühle hineinlesen. Daß dies nicht gelingt verwundert mich nicht, denn sie sind nicht intendiert. Aus meiner Sicht könnte der Begriff Stilleben ganz gut für diesen einfachen Text angewendet werden.

Lieber Last!

Du hast den Text genau so verstanden, wie ich es mir gedacht hatte.

Mit bestem Gruß

Moshe

Verfasst: 04.07.2008, 19:27
von Max
Lieber Moshe,

Du hast mich nicht verstanden: Ich habe in den Text starke Gefühle hineingelesen und es ist mir auch gelungen. Nur Du fandest es dann verunderlich und nicht intendiert ...

Liebe Grüße
Max

Verfasst: 04.07.2008, 22:58
von moshe.c
Lieber Max!

Dein Gelingen erschließt sich mir nun garnicht. Kannst du das mal erläutern?

Du schreibst doch sehr deutlich, daß du deine Gefühlsebene, die du hier hineinlegst, nicht siehst und kritisierst deswegen.

Und du sagst, daß das Gemeinte verborgen bliebe.

Meiner Meinung nach liest du hier am Inhalt vorbei, legst etwas hinein, was nicht ist und versuchst das ohne Einfühlsamkeit und Verständnis zu verteidigen.

Du hast den Text nicht verstanden und versuchst mir als Autor zu erklären, daß ich meinen Text und mich selbst nicht verstehe.

Wer bist du, um mir so etwas zu sagen, und was ist deine Absicht damit?

Ein derartiger Kommentar, der einen Autor so ausser Kraft zu setzen versucht, ist mir noch nie begegnet.

Deutlich ohne lieben Gruß

Moshe

Verfasst: 05.07.2008, 10:28
von african queen
lieber moshe,
die verknappung des textes gefällt mir ,der text auch.
die letzte zeile will für mich nicht sorecht passen,
normalerweise, wenn pia da ist und einen zahn bekommt,
könnte man davon ausgehen, daß das paar geheiratet hat.
könnte mir irgendwie einen anderen schluß vorstellen
lg
gertraud

Verfasst: 05.07.2008, 20:23
von Max
Lieber Moshe,

wenn Du einfach langsam und sorgfältig liest, was ich schreibe, wirst Du vielleicht auch entdecken, was ich meine. Dann gäbe es auch keinen Grund, Dich künstlich zu erregen oder deine Freundlichkeit zu entziehen.

Um es Dir noch einmal deutlich zu machen:

In meinem ersten Kommentar schreibe ich:

Ein leichtes Erinnern, ein leichter Schmerz, der aber das heute nur noch als Wehmut erreicht. Finde ich schön.


(vielleicht hast Du das ja gelesen). Darauf antwortest Du:

Nun würde mich aber mal sehr interessieren, wie ihr hier auf Wehmut kommt. Könnt ihr mir das bitte erklären?


Offenbar war also meine Deutung falsch. Daher kommt meine Erklärung, wie ich auf diese Deutung (die für mich nach wie vor stimmig ist) komme:

Aus den letzten beiden Zeilen lese ich ein Erinnern, aus der Tatsache, dass Du es unkommentiert lässt, vesuche ich zu schließen. Sparsame oder verschwindene Kommentare sind nun oft ein Stilmittel, um gerade nicht ausdrückbare starke Emotionen besonders hervorzuheben.


da Du mir aber schon gesagt hast, dass das falsch ist, frage ich mich schließlich:

Offenbar war das aber hier nicht gemeint ... was aber gemeint ist, bleibt mir verborgen.


Daraufhin schließt Du - wieso auch immer - dass es mir nicht gelingt Gefühle in den Text zu lesen.

Auch du willst als Leser hier starke, nicht ausdrückbare Gefühle hineinlesen. Daß dies nicht gelingt verwundert mich nicht, denn sie sind nicht intendiert.


Schließlich findest Du es eine Ungeheuerlichkeit, dass ich in Deinem Text etwas lesen kann, was Du nicht sagen wolltest

versuchst mir als Autor zu erklären, daß ich meinen Text und mich selbst nicht verstehe.

Wer bist du, um mir so etwas zu sagen, und was ist deine Absicht damit?

Ein derartiger Kommentar, der einen Autor so ausser Kraft zu setzen versucht, ist mir noch nie begegnet.


Ich habe nie gesagt, dass Du Dich nicht verstehst ... ich habe nur behauptet, dass ich in Deinem Gedicht etwas lesen kann, was Du nicht intendiert hast. Dass ich damit versuchte, Dich als Autor außer Kraft zu setzen, ist dafür wunderbar absurd - die einzige Bedeutung, die ich diesem so großspurig daher kommenden Satz geben könnte, wäre, dass ich meinen Namen über das Gedicht setzen wollte - ich verspreche Dir, es liegt mir fern. Dass Leser anderes lesen als der Autor beabsichtig, soll vorkommen, früher fandest Du es ganz großartig, dass Deine Texte so vielseitig interpretierbar sind. Wenn Du es vermeiden willst, musst Du vielleicht Lesehinweise geben, im oder außerhalb des Textes - dafür könntest Du aber Kindereien wie diese

Deutlich ohne lieben Gruß


unterlassen.

Liebe Grüße
Max