Lieber Moshe,
wenn Du einfach
langsam und sorgfältig liest, was ich schreibe, wirst Du vielleicht auch entdecken, was ich meine. Dann gäbe es auch keinen Grund, Dich künstlich zu erregen oder deine Freundlichkeit zu entziehen.
Um es Dir noch einmal deutlich zu machen:
In meinem ersten Kommentar schreibe ich:
Ein leichtes Erinnern, ein leichter Schmerz, der aber das heute nur noch als Wehmut erreicht. Finde ich schön.
(vielleicht hast Du das ja gelesen). Darauf antwortest Du:
Nun würde mich aber mal sehr interessieren, wie ihr hier auf Wehmut kommt. Könnt ihr mir das bitte erklären?
Offenbar war also meine Deutung falsch. Daher kommt meine Erklärung, wie ich auf diese Deutung (die für mich nach wie vor stimmig ist) komme:
Aus den letzten beiden Zeilen lese ich ein Erinnern, aus der Tatsache, dass Du es unkommentiert lässt, vesuche ich zu schließen. Sparsame oder verschwindene Kommentare sind nun oft ein Stilmittel, um gerade nicht ausdrückbare starke Emotionen besonders hervorzuheben.
da Du mir aber schon gesagt hast, dass das falsch ist, frage ich mich schließlich:
Offenbar war das aber hier nicht gemeint ... was aber gemeint ist, bleibt mir verborgen.
Daraufhin schließt Du - wieso auch immer - dass es mir nicht gelingt Gefühle in den Text zu lesen.
Auch du willst als Leser hier starke, nicht ausdrückbare Gefühle hineinlesen. Daß dies nicht gelingt verwundert mich nicht, denn sie sind nicht intendiert.
Schließlich findest Du es eine Ungeheuerlichkeit, dass ich in Deinem Text etwas lesen kann, was Du nicht sagen wolltest
versuchst mir als Autor zu erklären, daß ich meinen Text und mich selbst nicht verstehe.
Wer bist du, um mir so etwas zu sagen, und was ist deine Absicht damit?
Ein derartiger Kommentar, der einen Autor so ausser Kraft zu setzen versucht, ist mir noch nie begegnet.
Ich habe nie gesagt, dass Du Dich nicht verstehst ... ich habe nur behauptet, dass ich in Deinem Gedicht etwas lesen kann, was Du nicht intendiert hast. Dass ich damit versuchte, Dich als Autor außer Kraft zu setzen, ist dafür wunderbar absurd - die einzige Bedeutung, die ich diesem so großspurig daher kommenden Satz geben könnte, wäre, dass ich meinen Namen über das Gedicht setzen wollte - ich verspreche Dir, es liegt mir fern. Dass Leser anderes lesen als der Autor beabsichtig, soll vorkommen, früher fandest Du es ganz großartig, dass Deine Texte so vielseitig interpretierbar sind. Wenn Du es vermeiden willst, musst Du vielleicht Lesehinweise geben, im oder außerhalb des Textes - dafür könntest Du aber Kindereien wie diese
Deutlich ohne lieben Gruß
unterlassen.
Liebe Grüße
Max