Liebe smile,
das gefällt mir sehr gut! Schöne Erzählung des poetischen Moments, kann sehr nicken die ersten drei Strophen lang, finde Feuer- und Wellen-Moment gut zusammengesponnen (seltsam übrigens, ich habe bei "verheißt" immer so ein Gefühl, als wäre das auch aus dem Feld "Feuer" - wegen "heiß"? oder fällt mir hier gerade ein Bezug nicht ein? na, egal).
Als sehr gelungen empfinde ich, wie du Klang und Konnotation benutzen kannst, um sonstigen Kitsch neu zu beleuchten ("knisterspektakel", oder die dritte Strophe, die hauptsächlich des Rhythmus wegen besteht).
Was mir dort nicht ganz gefällt: Schluss der dritten Strophe - natürlich spielst du hier auf "wortlos sprachlos gefühllos" an, was mir in diesem Fall durch das komplexe Bezugsfeld nicht ganz getragen wird - wer wortlos ist, dürfte auch sprachlos sein, und inwieweit man ohne Sprache Gefühle hat, wäre auch noch eine Frage, mal abgesehen davon ist die sprachlich-poetische Evozierung der Sprachlosigkeit für mich auch schon etwas abgedroschen. Aber naja! Gerade eben habe ich ja noch attestiert, du würdest um solche Probleme durch die geschickte Strukturierung des Wortmaterials herumkommen.
Was für mich in der ersten Lesung jedenfalls aber nur für die ersten drei Strophen gilt. Ich nehme an, dass ich danach eine Bewegung des Textes nicht mitmache, denn es ist ja relativ klar, dass er sich verändert (kürzere Zeilen, Bildarmut in Strophe 4 und 6, fast völliger Verzicht auf den Punkt als Strukturierungsinstrument).
Ah, achso, jetzt hat es ein wenig Klick gemacht. Hm, ja, Feuerwehrmann und Brandwache sind dann natürlich ganz schöne Rückbezüge, die fehlende strukturelle "Dichte" drückt für mich die nicht mehr "jetzt-seiende" Stimmung aus.
Finde trotzdem tendentiell hier noch etwas Anstoß an "erwartungsvoll", auch wenn ichs jetzt verstehe - kommt mir einfach ein wenig hohl vor. Das Kaffee-Milch-Zucker-Bild scheint mir aus unerfindlichen Gründen gerade unsympathisch bekannt zu sein - was hier ja nicht völlig fehl am Platz ist - hm.
(Hm. Das "ja" z.B. würde ich jetzt wieder gern als theatralisch beschimpfen, aber leider funktioniert das doch ganz gut

)
Also ich denke nochmal über die letzten Strophen nach, da fehlt dem Gedicht etwas, was es zwar auch ausdrücken will, was aber dennoch (so mein Gefühl) hier etwas misslich abhanden gekommen zu sein scheint...
Trotz meiner verwirrten Äußerungen schönes Gedicht, das mir besonders im ersten Teil gut gefällt.. (achso, der Titel.. *grins bis später!)
Liebe Grüße,
Albert