Liebe Mucki,
du hast definitv Recht, dass es übertrieben war, das hab ich ja auch gekennzeichnet, ich fand es trotzdem einfach auffallend, es hat mich befremdet, (ich finde, das kein Text durch eine Auseinandersetzung mit ihm angegriffen oder irgendeines Geheimnis beraubt werden kann und wenn mich ein Text begeistert, dann
will ich zu ihm sprechen, das setzt bei mir dann automatisch ein).Und wenn ich 5 Kommentare hintereinander lese, die ohne zu erklären, was sie meinen, sagen, der Text ist schön, dann kommt bei mir immer der Gedanke: Sprechen die Parteien eigentlich wirklich miteinander oder denken sie nur, dass sie übereinstimmen? Gerade so große, allgemeine, absolute Entitäten wie Liebe zeichnen sich doch dadurch aus, dass jeder sehr strenge/resolute/unabrückbare Vorstellungen davon hat, was denn Liebe ist - ich (für meinen Teil!) habe selten den Fall, dass ich so große Übereinstimmung von einem Liebesausdruck eines anderen und meiner eigenen Vorstellungen vorfinde, dass ich der Verständigung darüber Sprachlosigkeit zutraue, dass ich eben hier die Augenbrauen nicht unten lassen konnte - was aber nicht heißt, dass das nicht übertrieben war (war es ,-) ) und auch nicht, dass meine Skepsis zutreffen muss! Ich stimme dir also zu minus ein paar kleine mir wichtige Abers.
Lieber moshe,
für mich ist das
Du im
Wir und im
Uns - kann ein Du mehr sein als dort? Ein explizites Du ist für mich weniger für ein Ich anwesend als ein wir

. Ich verstehe allerdings, dass du eine Spannung siehst dadurch, dass du das Du im Titel noch einmal setzt -wie eine Widmung oder eine Art "Hymne" (das Wort ist übertrieben, aber mir fällt gerade kein entsprechend kleineres ein, das dieselbe Geste in sich fasst ( doch: Liebe ,-) ).
Zum Ende: Ich las die Zeile "wenn wir in uns sind" eben auch nicht als explizit, aber gerade
durch die letzte Zeile wirkt für mich die Zeile direkter auf das Sexuelle bezogen - weil sie so wirkt, als sei sie aus Zähmungsgründen gesetzt, als sollte sie die indirekte Lesart stützen, als müsste sie es. Mucki scheint es nun damit genau andersherum zu gehen - für diese konträren Lesarten eine neue dritte Zeile zu finden, die beiden entgegenkommt, stelle ich mir nahezu unmöglich vor

. Ich würde sie nach wie vor weglassen. Vielleicht müsste man übertragen arbeiten? Das würde den Korrekturcharakter wegnehmen? Vielleicht könnte man aus dem Klippenkontext etwas nehmen oder aus ihm etwas entlehnen? Also Wange an Wange metaphorisch ausdrücken (das ist ja
auch schon metaphorisch, ich meine jetzt aber vom Wortfeld her). Vielleicht wäre das eine Idee..
liebe Grüße,
Lisa