Hallo Niko,
ich habe dein Gedicht spontan so verstanden. dass gegen die Zerbrechlichkeit des Schönen und Geliebten kein Kraut gewachsen ist (obwohl der Satz strengenommen das Gegenteil sagt: das Zerbrechliche setzt sich durch wie eine Krankheit, gegen die kein Kraut gewachsen ist. Anmerkung von der (Zahn-) Artzhelferin
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).
Auch die irritierende "freude am leicht zerstörbaren" wird durch die nächsten Zeilen für mich richtiggestellt.
"pusteblumen seifenblasen" erzeugen für mich eine sehr kindliche Freude, die stark mit dem "gefühl von nähe" in Spannung gerät, weil sie es vergänglich (Pusteblume) und illosorisch (Seifenblase) macht.
Die Worte des Lyr-Ichs sind auch kein Schlüssel zu einem Paradies der Unvergänglichkeit (Himmelsschlüsselchen).
In der 2. Strophe erzeugt die "Ehrwürdigkeit" der Eiche eben genau den Konflikt, den die Superlatvie auslösen, "wenn man nicht liebt"!
Weil diese Zeile zur vorigen wie zur folgenden gezogen werden kann, interpretiert sie den törichten Kuss und die Superlative (und die Ehrwürdigkeit) vom Standpunkt der Nüchternen aus, die nie "vom Tisch der Sehnsucht" gekostet haben.
Ebenso der Flügelschlag: er weckt auf und wird zugleich zu Schwertern, weil er etwas Schönes wachruft, das inzwischen tot ist, also den Schmerz.
"ich hielt die gepresste rose
aus tagen (nun) toter
leidenschaften gegen
die klarheit
und begrub sie
am einstieg unbegangener berge"
Die Kleine Veränderung kürzt m.E. nur ein überflüssiges nehmen bzw. halten.
Aber das "nun" kann auch fehlen, weil es unbewusst ergänzt wird.
"Tot" ist jedenfalls mehr als "vergessen" (siehe vorige Strophe).
Du könntest den Genetiv vermeiden: Einstieg zu ...
Ich kann an dieser Stelle Annette, Scarlett und Aram nicht ganz folgen: der Sinn erschließt sich auch gegen scheinbar widersprüchliche oder "unsachliche" Formulierungen.
Und das gilt besonders für die letzten Zeilen!
Toll!
Liebe Grüße von deiner Zahnfee