Neumond
Wo wir waren am Fluss,
Gingen durch Nebelstreif, Krähen,
Sie rufen die Nacht aus. Dorfdächer
Unter weißer Haut,
Rauchspuren über den Wiesen.
Ein Fischerkahn, verloren im Eis.
Erstarrtes Gesträuch am Gewässerrand.
Auf der Uferbank ein Alter, Frost im Bart,
Berechnet den Sternenlauf, weissagt
Kometenbahnen.
Ich fühl dich, du, Raupelz,
In Stunden des schwarzen Monds.
Unsere Hände, warm von der Liebe,
Finden einander, Vorjahresgras
In der Umarmung.
Neumond
Hallo Caty,
eine Neumondlandschaft mit Nebel, Krähen und dem Alten (ich dachte hier spontan an Väterchen Frost). Gefällt mir, auch der Gegensatz zur Wärme der dritten Strophe.
Ein paar Anmerkungen im Text:
Wo wir waren am Fluss,
Gingen durch Nebelstreifen?, Krähen,
Sie rufen riefen die Nacht aus. Dorfdächer
Unter weißer Haut,
Rauchspuren über den Wiesen.
Ein Fischerkahn, verloren im Eis.
Erstarrtes Gesträuch am Gewässerrand. "Gewässerrand" empfinde ich für diese Stimmung ein seltsam erklärendes unlyrisches Wort. Vielleicht "Wassersaum", "am Rande des Sees"...?
Auf der Uferbank ein Alter, Frost im Bart,
Berechnet den Sternenlauf, weissagt
Kometenbahnen. das fällt für mich aus der stillen Landschaft des Gedichtes heraus
Ich fühl dich, du, Raupelz,
In Stunden des schwarzen Monds.
Unsere Hände, warm von der Liebe,
Finden einander, Vorjahresgras
In der Umarmung.für mich braucht es hier die Benennung der Liebe und der Umarmung nicht. Mit der ersten Zeile entsteht das Gefühl dieser vertrauten Nähe. Das "Vorjahresgras" verstehe ich nicht.
Alles nur Anregungen.
liebe Grüße smile
eine Neumondlandschaft mit Nebel, Krähen und dem Alten (ich dachte hier spontan an Väterchen Frost). Gefällt mir, auch der Gegensatz zur Wärme der dritten Strophe.
Ein paar Anmerkungen im Text:
Wo wir waren am Fluss,
Gingen durch Nebelstreifen?, Krähen,
Sie rufen riefen die Nacht aus. Dorfdächer
Unter weißer Haut,
Rauchspuren über den Wiesen.
Ein Fischerkahn, verloren im Eis.
Erstarrtes Gesträuch am Gewässerrand. "Gewässerrand" empfinde ich für diese Stimmung ein seltsam erklärendes unlyrisches Wort. Vielleicht "Wassersaum", "am Rande des Sees"...?
Auf der Uferbank ein Alter, Frost im Bart,
Berechnet den Sternenlauf, weissagt
Kometenbahnen. das fällt für mich aus der stillen Landschaft des Gedichtes heraus
Ich fühl dich, du, Raupelz,
In Stunden des schwarzen Monds.
Unsere Hände, warm von der Liebe,
Finden einander, Vorjahresgras
In der Umarmung.für mich braucht es hier die Benennung der Liebe und der Umarmung nicht. Mit der ersten Zeile entsteht das Gefühl dieser vertrauten Nähe. Das "Vorjahresgras" verstehe ich nicht.
Alles nur Anregungen.

liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Liebe Caty,
ein wunderbares Bild erzeugen deine Zeilen vor meinem Auge. Da greift alles ineinander, spinnt sich weiter und weiter ... und am Ende bedauert man, dass es nicht noch weiter geht.
Jetzt verstehe ich erst richtig, was du bei meinem Gedicht (das jetzt in der Textwerkstatt wartet) gemeint hast, mit "beschreib eine reale Landschaft, die du kennst" ...
In der letzten Strophe drängt sich mir beim Lesen ein
"ich fühlE dich, du, Raupelz,
In Stunden des schwarzen MondEs"
auf, mir klingt es so geschmeidiger, aber ich denke, das willst du gerade nciht.
Das "Vorjahresgras" in der Umarmung hingegen finde ich schlichtweg genial.
Liebe Grüße,
scarlett
ein wunderbares Bild erzeugen deine Zeilen vor meinem Auge. Da greift alles ineinander, spinnt sich weiter und weiter ... und am Ende bedauert man, dass es nicht noch weiter geht.
Jetzt verstehe ich erst richtig, was du bei meinem Gedicht (das jetzt in der Textwerkstatt wartet) gemeint hast, mit "beschreib eine reale Landschaft, die du kennst" ...
In der letzten Strophe drängt sich mir beim Lesen ein
"ich fühlE dich, du, Raupelz,
In Stunden des schwarzen MondEs"
auf, mir klingt es so geschmeidiger, aber ich denke, das willst du gerade nciht.
Das "Vorjahresgras" in der Umarmung hingegen finde ich schlichtweg genial.
Liebe Grüße,
scarlett
Liebe Smile, liebe Scarlett, lieber Ferdi,
zuerst Ferdi, weils einfach ist: Was stört dich an dem Wort Gewässerrand? Uferrand konnte ich nehmen, ich brauchte Ufer für die Uferbank in der nächsten Zeile. Smiles Vorschläge machen den Kohl meiner Ansicht nach auch nicht fett oder geschmeidiger.
Smile, du hast dir das Gedicht genau angesehen, und dafür gebührt dir ein dickes Lob. Auf Einzelheiten einzugehen (z. B. statt Nebelstreif nun zu schreiben Nebelstreifen, was ich meinerseits als unlyrisch empfinde) enthalte ich mich hier, man kann nicht über jedes Wort in Diskussionen ausbrechen, hab Verständnis dafür. Wir beide haben wohl auch ein unterschiedliches Lyrikverständnis, wie ich an deinen Vorschlägen sehe. Aber ich bedanke mich für das Arbeiten mit dem Text.
Scarlett, die "e" habe ich weggelassen, weil ich das so im kleinen Finger hatte. Sprich es mal, du merkst einen Unterschied zwischen "des Monds" und "des Mondes", bei deiner Version kommt gleich eine Spur Erhabenheit hinein, und die wollte ich doch gar nicht. Das "e" beim Verb lasse ich
meist aus Rhythmusgründen weg, außerdem wiegt das Wort dann leichter.
Herzlichen Dank nochmal an alle. Caty
zuerst Ferdi, weils einfach ist: Was stört dich an dem Wort Gewässerrand? Uferrand konnte ich nehmen, ich brauchte Ufer für die Uferbank in der nächsten Zeile. Smiles Vorschläge machen den Kohl meiner Ansicht nach auch nicht fett oder geschmeidiger.
Smile, du hast dir das Gedicht genau angesehen, und dafür gebührt dir ein dickes Lob. Auf Einzelheiten einzugehen (z. B. statt Nebelstreif nun zu schreiben Nebelstreifen, was ich meinerseits als unlyrisch empfinde) enthalte ich mich hier, man kann nicht über jedes Wort in Diskussionen ausbrechen, hab Verständnis dafür. Wir beide haben wohl auch ein unterschiedliches Lyrikverständnis, wie ich an deinen Vorschlägen sehe. Aber ich bedanke mich für das Arbeiten mit dem Text.
Scarlett, die "e" habe ich weggelassen, weil ich das so im kleinen Finger hatte. Sprich es mal, du merkst einen Unterschied zwischen "des Monds" und "des Mondes", bei deiner Version kommt gleich eine Spur Erhabenheit hinein, und die wollte ich doch gar nicht. Das "e" beim Verb lasse ich
meist aus Rhythmusgründen weg, außerdem wiegt das Wort dann leichter.
Herzlichen Dank nochmal an alle. Caty
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