Opti-Mist

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.03.2008, 21:48

Opti-Mist

Wolken
zogen
immer
vorbei

Du
auch

Niko

Beitragvon Niko » 26.03.2008, 22:29

hallo moshe!
gefällt mir mal wieder. warum weiß ich nicht, vielleicht liest "man" (= ich) zu sehr mit seinem autorenauge, aber ich fände es schöner, hinter oder vor dem "immer" ein "schon" zu lesen.

würde den text aber vielleicht noch trauriger machen...

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.03.2008, 22:43

Hi Moshe,

der Titel ist klasse. So, als ob der Optimist zu sich selber sagen würde, "Mist, dass ich ein Optimist bin" Und so lese ich auch in den Zeilen, im Kontext zum Titel, etwas Nonchalantes, so als ob LI sich das zwar sagt, es aber in Wirklichkeit nicht glaubt. Er macht sich etwas vor. Ein raffinierter Text,-)
Saludos
Mucki

Trixie

Beitragvon Trixie » 26.03.2008, 23:27

wenn ein optimist aus dem "die wolken ziehen, alles ist friedlich und toll" heraus kommt und feststellt "mist, du auch" - dann ist er wohl ein realist. also für ihn eindeutig ein opti-mist. haha, genial!
wieso experimentell?

gruß
trixie

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 27.03.2008, 09:24

Hallo moshe,

der Titel ist klasse!
Ich könnte mir vorstellen den Text anders zu setzen, damit das Ziehen nicht so zerstückelt wird.

wolken zogen immer
vorbei

Was ich spannend finde ist die Frage, was das Positive wäre, denn ich sehe zwei ganz entgegengesetzte Leseweisen:
eines Tages das (geliebte) Du anhalten, bei sich behalten zu können, hier lese ich weiße Traum-Wolkenbilder.
oder
dass die dunklen, bedrohlichen Wolken immer weiterziehen werden und auch das (ungeliebte) Du nie bleiben wird.

Gefällt mir wirklich gut.

liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 27.03.2008, 18:44

Lieber Niko!

Das 'schon' habe ich gestrichen. Du liest es doch für dich. Warum sollte ich es schreiben?


Liebe Mucki!

Naja, so kann es gehen....... Du erkennst hier EINEN tiefen Sinn des Textes.


Liebe Trixie!

Experimentell, weil ich experimentiere mit Verdichtung/Verknappung und auf der Suche bin, dieses auf mehr als Ein-Gedanke-Gedichte zu erweitern.
Das reizt mich derzeit.


Hallo smile!

Natürlich hätte ich es anders setzen können, wie du sehr richtig bemerkst, aber dann wäre es etwas Anderes.

Das Ziehen ist hier auch in der Textstruktur, also wie eine Leseanleitung.
Die Setzung soll ein Verweis auf den Charakter des Lyr-Ichs an dieser Stelle sein.
Es ist ein langsamer Vorgang, der da formuliert wird, und dann von verschiedenen Seiten betrachtet werden kann, wie es hier geschieht.

Danke euch

Moshe

Anton

Beitragvon Anton » 29.03.2008, 01:19

Hallo Moshe,

die Wolken ziehen, ziehen im Zick-Zack!

Gruß
Anton

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 29.03.2008, 17:06

Lieber Anton!

:daumen: :tiere0053: :lachen0023: :schaf: :icon_rendeer: :book3:

Jajajajaja.

Moshe


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