Werte Kommentatorinnen und -toren,
herzlichen Dank für eure wohlwollende Aufnahme meines Textes.
@Mucki
Du schreibst, der Augenblick werde zerstört durch das drohende Damoklesschwert. So ganz stimmt das ja nicht, wie die beiden letzten Verse zeigen.
@Ferdi
Die von dír angesprochene Textstelle ist dann kein Widerspruch, wenn ich "Hauch" nicht im Sinne von "geringe Intensität" verstehe, sondern es als Ausdruck der Flüchtigkeit verstehe, wie es von mir auch intendiert war. Selbst und vielleicht gerade solche Augenblicke sind oft sehr tief. Ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine.
@Manfred
Deine Lesart finde ich interessant, da mir selbst die Leere, die du erwähnst, nicht bewusst war. Wie geht das für dich denn mit den letzten beiden Versen zusammen?
@Max
Da ich um deine Probleme mit Gereimtem weiß, freut mich deine Antwort besonders. Danke!
@Gerda
Ich grübele schon länger, warum mich diese letzten zwei Verse stören.
Dieser leise Ton, der bleibt und klingt erinnert mich entfernt an ein berühmtes Frühlingsgedicht ... und ist mir zu süß ...
Soll/Muss der Leser gesagt bekommen, dass die Seele auch von einem Augenblick zehren kann?
Mir wäre es lieber, wenn das offen blieb.
Nein, liebe Gerda, das muss er sicher nicht. Wäre es darum gegangen, hätte ich die letzten beiden Verse weggelassen. Es ging mir darum deutlich zu machen, dass trotz des Hauchs etwas bleibt.
Dennoch würde mich interessieren zu erfahren, an welches Gedicht du dich erinnert fühlst. An eine Romatisierung des Lebensschicksals hatte ich nun wahrlich überhaupt nicht gedacht. Die Idee zu diesem Text enstand vor etlichen Jahren, als ich während einer Italienreise eines Morgens in Florenz auf den Stufen von S. Croce saß und für einen viel zu kurzen Augenblick das Gefühl hatte: alles ist perfekt, totaler Einklang zwischen mir, der Welt und der Zeit.
Zum Schluss noch die Frage: was macht diesen Text für dich altmodisch? Der Reim, die Wortwahl? Für die Stimmungslage an jenem Morgen schien und scheint es mir noch immer der richtige Ausdruck. Ich glaube nicht, dass ich es selbst nach so langer Zeit "zeitgemäßer" ausdrücken könnte. Und ich weiß auch gar nicht, ob ich es wollte. Es käme auf einen Versuch an.
Euch allen nochmals Dank für eure Kommentare und Gedanken.
Liebe Grüße
Herby