Frühlingshauch

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
hei43

Beitragvon hei43 » 20.03.2006, 18:09

Frühlingshauch

Langsam
schleicht sich
der Frühling
aus seinem
tiefen Schlaf
drängt
neues Werden
aus seiner Starre.

Kleines Spitzengrün
äugt in die Welt
kündet verhalten
einen Hauch
nahenden Frühlings.

© Heidrun Gemähling

Herby

Beitragvon Herby » 20.03.2006, 18:48

Hallo Heidrun,

wie wahr, wie wahr ... es wird aber auch langsam Zeit! Schön beobachtet O:)

Eine Frage, die mir beim Lesen deines Gedichts durch den Kopf ging:
Könntest du dein Gedicht nicht auch nach der ersten Strophe enden lassen? Ich sehe in der zweiten Strophe weder eine gedankliche Fortführung noch eine Steigerung der ersten, sondern eine Wiederholung. Das verhaltene Künden wird zuvor ebenso klar ( "Langsam schleicht sich..." ) wie auch die Verse "Kleines Spitzengrün äugt in die Welt", die in den beiden vorgehenden Versen schon verbildlicht werden.
Die Wiederholung des Wortes "Frühling" auf so engem Textraum finde ich zudem störend.

Hoffentlich hab ich jetzt mit meiner Kritik weder ihn noch dich vergrault ... ;-)

LG Herby
Zuletzt geändert von Herby am 20.03.2006, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 20.03.2006, 19:50

Hallo Heidrun, willkommen hier im Blauen Salon, :smile:

Herby hat schon zu deinem Gedicht etwas geschrieben, was nicht so gut ist. (Insgesamt mit der Überschrift sogar 3 x Frühling)
Als Titel beschreibt der Text das, was sich hoffentlich draußen langsam zum "Frühlingsbrausen" entwickelt. ;-)
Auch wenn der Hauch des Frühlings in der Lyrik schon oft bemüht wurde, denke ich , dass das geht... obwohl in diesem Jahr könnte man vielleicht von "Frühlingszittern" oder "Frühlingszweifel" schreiben, das mal so als Tipp vorneweg.
Das Werden aus der Starre finde ich sehr gelungen, du kannst aber in der ersten Stophe Frühling einfach weglassen, wenn es im Titel erhalten bleibt. Das wäre dann so:

Langsam
schleicht er sich
aus seinem
tiefen Schlaf
drängt
neues Werden
aus seiner Starre.


das Spitzengrün würde ich einbarbeiten, etwa so: nur als Beispiel zu verstehen- auch hier ist das Wort " Frühling" überflüssig...


Kleine Spitzen
äugen in die Welt
lassen Hoffnung grünen


Vielleicht helfen diese Tipps.
Liebe Grüße
Gerda :smile:

hei43

Beitragvon hei43 » 20.03.2006, 20:53

Hallo Herby,

Du siehst es richtig, die Wiederholungen sind mir nicht aufgefallen. Danke für die Kritik und so leicht kann mich keiner vergraulen.
LG Heidrun

Hallo Gerda,

auch Dir vielen Dank für die wunderbare Kritik. Die Tipps übernehme ich gerne und werde das Gedicht auf meiner HP gleich ändern. Es wirkt jetzt viel eleganter, danke, Eure Tipps haben mir sehr geholfen,

liebe Grüße

Heidrun


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