Blauer Salon

 

"wir": nur ein wort 


wir können uns viel erzählen, wenn diese nächte sind
kann man daran glauben

ich/du sind befremdet
immer
von neuem

~ aber,
die musik spielt mit erinnerungen
sie schwingen von einer anderen zeit

als wir sie zuließen

waren die stillen worte unser atem
erzählten in wolkenschrift von all dem unsagbaren

manchmal haben wir uns daran betrunken

zwei nächte, dazwischen kein tag geblättert
wir ließen sie zu

meine hand in deiner
deine bewegung in meiner

wir

weiteten räume, schrieben uns leicht, so leicht
sicher

- aber!
wie laut behaupten die starren zeilen

[ich][du][sehen]

fensterlose masken

 



Wolkenschrift: eine im Daoismus entwickelte geheime/ magische Schrift
http://www.stumpfeldt.de/hcn.nf/0066D20052007.pdf

Ein reiner Vorgang wird erzählt, ohne Inhalt, aber den kann man ja hineingiessen.
Also Formales.

(Ganz persönlich fehlt mir an solchen Texten die Butter und der Schinken.)

Moshe

Hallo Moshe,

entschuldige, aber ich fürchte ich verstehe deinen Kommentar nicht, sonst würde ich dir gerne antworten. Was für einen Vorgang meinst du denn?

(Solltest du den Text als das Brot betrachten, auf das du Butter und Schinken legen würdest, könnte ich damit gut leben. )

liebe Grüße smile

Naja, eben...

Du machst den Vorgang zum Thema ohne den Inhalt sichtbar zu machen.
Das scheint dir nicht aufzufallen.

Das Wir/Uns/Du/die Musik/Erinnerungen/Worte/Räume...usw., bleiben ganz ohne Inhalt.

Wer ist das Wir, wer ist das Uns, wer ist das Du, welche Musik, welche Erinnerungen, welche Worte, welche Räume....?

Davon sehe ich garmichts. Deshalb sind es nur Schatten, nur Vorgang....

Als solches OK., aber mir persönlich ist es zu wenig.

Und ich äussere hier nur eine sehr persönliche Ausage, wie immer, und mehr nicht.

MlG

Moshe

Hallo Moshe,

Du machst den Vorgang zum Thema ohne den Inhalt sichtbar zu machen.
Das scheint dir nicht aufzufallen.

Dies sollte keine Erzählung einer individuellen Geschichte/ Begebenheit sein, deshalb habe ich auf Erklärungen und Konkretisierungen bewußt verzichtet. Natürlich ist die Frage, ob es dann noch als Erzählgedicht gelten kann, oder was der Leser erwartet, in einem Gedicht sucht.

Es ist natürlich schade, wenn der Text im Leser kein Interesse wecken kann, über das Gelesene nachzudenken.
Aufgrund deiner Erwartungshaltung stellst du vielleicht einfach die falschen Fragen, um dem Inhalt/ der Aussage näher zu kommen.

Ich danke dir sehr für deine Rückmeldung.

liebe Grüße smile

Lieber Smile!

Warum du mir für die Rückmeldung dankst, weiß ich nicht.

Ich hoffe, du nimmst es nicht übel, daß ich hier ein wenig gepickst habe.

Mir gefällt der Text eigentlich ganz gut. Wenn du mich verfolgen würdest, wäre es klar, daß ich auch sehr gern bedeutungsoffene Text schreibe.

Aber es muß immer ein wenig, leichte Butter drann.
So finde ich, daß du diese Möglichkeit im Titel vergeben hast. Einen Klapps sollte man dem Leser schon auf dem Weg zur Assoziation geben, sonst kann er nichts damit anfangen.

Eine andere Möglichkeit wäre, den Vorgang tatsächlich zum Thema zu machen.
So bleibt es aber in der Mitte in der Luft hängen.


Mit bestem Gruß

Moshe

Hallo Moshe,

Lieber Smile!

Ich bin eine Liebe.

Ich freue mich über Rückmeldungen, auch wenn sie pieksen, weil ich ja nur so Erfahrungen sammeln kann, wie Dinge beim Leser ankommen, oder eben auch nicht. Vermutlich war ich gerade weil ich deine Texte lese von deiner Kritik überrascht. Ich denke aber, dass ich nun in etwa verstehe, wie du es meinst.

Titelsuche finde ich immer schwierig. Eigentlich ist hier der Titel die erste Zeile. Vielleicht finde ich den richtigen Klapps noch.

liebe Grüße smile

Na denn, du Liebe...



Moshe

So, neuer Titel, ein wenig andere Zeilenumbrüche, eine kleine Fußnote. Ist das genug Butter?

Wenns dir auch schmeckt.....

Mir nun auf jeden Fall.

MlG

Moshe