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alltagsgeplauder
Verfasst: 14.12.2007, 09:57
von Elsa
.
alltagsgeplauder
das dauernd
gleiche neu zu sehen
die schwere kunst erlernen:
jahrzehntealtes lachen nicht
ertragen – lieben das vertraute
im überraschungsreichen finden
so tun als ob es schön sei
immer noch
und draußen
singt die nachtigall
©Elsa Rieger
Verfasst: 14.12.2007, 16:03
von Gast
Lieber Elsa,
ein Text der sensibelste Wahrnehmung anspricht und auspricht, was man sich im Zusammenleben mit seinen Nächsten bewahren sollte und was so verdammt schwer ist.
Immer neu ansetzen zu verstehen und zu lieben.
Nur die Nachtigall zum Schluss ist mir zu abgedroschen ... ja ich weiß, natürlich ist ihr Lied wunderschön und auch das ist immer gleich und doch anders ... aber muss es dieser Vogel sein?
Braucht es einen überhaupt einen solchen Nachsatz?
Vielleicht ja, um die Aussage zu stärken, dass sich alles wiederholt...
Könnte er auch jahreszeitlich angelehnt lauten (nur als Beispielfrage):
und draußen
blühen die Lärchen
Liebe Grüße
Gerda
Verfasst: 14.12.2007, 17:26
von leonie
Liebe Elsa,
mit diesem Text tue ich mich ein wenig schwer. Die Gedanken darin mag ich sehr, aber mir fehlen Bilder und Metaphern. Du sagst es sehr direkt und noch dazu in teilweise sehr komplizierten Worten wie "jahrzehntealt" und "überraschungsreich". Da muss ich den Kopf einschalten und das verhindert, dass die Worte gleich das Gefühl ansprechen.
Vielleicht findest Du ein Bild, das diese Worte anders "zeigt", das man vor sich sieht.
Mit der Nachtigall ging es mir ähnlich wie Gerda.
Aber wie gesagt: Die gedanken darin sind so schön, dass sie es wert sind, daran weiterzudenken!
Liebe Grüße
leonie
Verfasst: 14.12.2007, 21:08
von Elsa
Liebe Gerda,
danke für die Betrachtung. In der Tat ist Liebe eben Arbeit, nicht immer leicht zu bewältigen.
Ja, das Nachtigallenbild, da suche ich noch, stellt es euch mal als Platzhalter vor. Mir fällt sicher noch was Originelleres ein, oder Unverbrauchteres.
liebe leonie,
Danke auch an dich. Zur Nachtigall schrieb ich schon oben. Was das Zeigen betrifft, wollte ich hier gern von Bilder absehen und es eher als Gedankenlyrik einordnen. Bestimmt spricht das Gedicht dadurch nicht zu den Gefühlen, sondern stellt einfach fest.
Lieben Gruß aus dem weißen Wien,
ELsa
Verfasst: 18.12.2007, 07:22
von Perry
Hallo Elsa,
ein Text, der sehr viel Lebensliebe ausdrückt.
Ein Vorschlag zum Schluss:
"...
und aus dem Gezwitzscher der Spatzen
die Nachtigal heraushören
LG
Manfred
Verfasst: 18.12.2007, 09:02
von Elsa
Lieber Manfred,
danke für die Idee und überhaupt fürs Lesen.
Aber ich habe nachgedacht, ich werde es so lassen, es passt mir gut zu meinen Gedanken:
draußen geht alles seinen gewohnten Gang, die Nachtigall singt immer ihr gleiches Lied, auch wenn sie Klischee der Lyrik und der romantischen Liebe ist (Romeo und Julia).
Lieben Gruß
ELsa