3. Fassung
dein gelächter zerblutet
jegliche hoffnung
achja hoffnung was für ein plattes wort
an die ich mich klammerte
verblödet vor liebe
jahr um jahr in weiß gekleidet
das half wirklich gegen dein brüllen
nachbarliche augenblitze schüttelte ich
von den schultern ehe sie sich einbrannten
alles wird gut – flüsterte ich
bis zu diesem morgen
mit deinem zinnoberlachen
gestrichen: verbrämt stellte ich sie
auf den altar (danke, aram)
2. Fassung
rot
zerblutet dein gelächter
jede weitere hoffnung
(achja hoffnung: was für ein plattes wort)
an die ich klammerte
schmückte sie mit kränzen
aus vergissmeinnicht
jahr um jahr in weiß gekleidet
das half wirklich gegen dein brüllen
nachbarlichen augenblitzen entwich ich
ehe sie sich einbrannten
alles wird gut – flüsterte ich
mit winziger stimme
bis zu diesem morgen heute
mit deinem zinnoberlachen
es frisst das quäntchen liebe auf
macht mich erschreckend frei
danke an Gerda und smile!
1. Fassung
röter als zinnober
zerblutet dein gelächter
jede weitere hoffnung (was für ein plattes wort)
an die ich klammerte: äffchengleich
schmückte sie mit kränzen aus vergiss-mein-nicht
jahr um jahr in weiß gekleidet
das half wirklich gegen dein brüllen
(nachbarliche augenblitze schüttelte ich von den
schultern ehe sie sich einbrannten)
alles wird gut – flüsterte ich mit winziger stimme
bis zu diesem morgen heute mit deinem zinnoberlachen
es frisst das quäntchen liebe auf (macht mich erschreckend frei)
die kränze nehme ich mit mir und laufe davon
[size=90](c)Elsa Rieger
dein gelächter zerblutet ( war: röter als zinnober)
Liebe Elsa,
zunächst fand ich den Text ein wenig gewöhnungsbedürftig ob der Dramatik, aber er gefällt mir mit jedem Lesen mehr. Er hat eine starke Ausstrahlung.
Allerdings würde ich ihn nicht zentriert lesen wollen.
Ich habe ihn mir in Word Doc kopiert, um ihn zu besprechen.
Das „Zinnober“ ist außergewöhnlich und im Text gut platzieret.. Allerdings habe ich mit dem „röter“ im Titel/ erster Textzeile ein Klangproblem.
Es hört sich irgendwie stimmlos an, was nicht übel ist für den Textinhalt, aber so zu beginnen halte ich für ungünstig.
(„roter“ klänge nicht besser, meine ich)..gif)
Vielleicht braucht dieser Text auch einen anderen Titel, weil „zinnober“ im Text ja noch benannt ist, aber im Moment habe ich noch keine Idee.
Mir gefällt etliches so, wie es dasteht, beispielsweise:
Das „zinnober“ und das „zerbluten mit gelächter“ sind schon großartig, finde ich, aber es fehlt noch am Halt (Verankerung unter Gleichwertigem) im Text – hoffentlich verstehst du, was sich meine…
Gut auch:
... wobei ich die Klammer für entbehrlich halte.
Nun gibt es noch andere Passagen, die für mich gewöhnungsbedürftig sind.
Da ist äffchengleich, was ich sofort bannen möchte (verzeih), „affengleich" ginge noch, aber die Verniedlichung passt nicht zum sonstigen Ton will mir scheinen.
Dann sind da die Vergiss-mein-nicht-Kränze so romantisierend und abgenutzt und so wenig passend zum „zerbluten“ und zum „zinnober“.
Was es mit der weißen Kleidung auf sich hat weiß ich noch nicht genau, soll es eine Anspielung darauf sein, dass das Lyrich sich möglichst dezent verhielt, um das Du nicht zu reizen, und dieses vielleicht auch in mehrdeutiger Absicht? (Reizwäsche).
Darüber werden ich noch ein wenig nachdenken müssen.
Aber insgesamt, glaube ich, wird dieses ein sehr starker Text.
Liebe Grüße
Gerda
zunächst fand ich den Text ein wenig gewöhnungsbedürftig ob der Dramatik, aber er gefällt mir mit jedem Lesen mehr. Er hat eine starke Ausstrahlung.
Allerdings würde ich ihn nicht zentriert lesen wollen.
Ich habe ihn mir in Word Doc kopiert, um ihn zu besprechen.
Das „Zinnober“ ist außergewöhnlich und im Text gut platzieret.. Allerdings habe ich mit dem „röter“ im Titel/ erster Textzeile ein Klangproblem.
Es hört sich irgendwie stimmlos an, was nicht übel ist für den Textinhalt, aber so zu beginnen halte ich für ungünstig.
(„roter“ klänge nicht besser, meine ich).
.gif)
Vielleicht braucht dieser Text auch einen anderen Titel, weil „zinnober“ im Text ja noch benannt ist, aber im Moment habe ich noch keine Idee.
Mir gefällt etliches so, wie es dasteht, beispielsweise:
Das „zinnober“ und das „zerbluten mit gelächter“ sind schon großartig, finde ich, aber es fehlt noch am Halt (Verankerung unter Gleichwertigem) im Text – hoffentlich verstehst du, was sich meine…
Gut auch:
Elsa hat geschrieben:das half wirklich gegen dein brüllen
(nachbarliche augenblitze schüttelte ich von den
schultern ehe sie sich einbrannten)
... wobei ich die Klammer für entbehrlich halte.
Nun gibt es noch andere Passagen, die für mich gewöhnungsbedürftig sind.
Da ist äffchengleich, was ich sofort bannen möchte (verzeih), „affengleich" ginge noch, aber die Verniedlichung passt nicht zum sonstigen Ton will mir scheinen.
Dann sind da die Vergiss-mein-nicht-Kränze so romantisierend und abgenutzt und so wenig passend zum „zerbluten“ und zum „zinnober“.
Was es mit der weißen Kleidung auf sich hat weiß ich noch nicht genau, soll es eine Anspielung darauf sein, dass das Lyrich sich möglichst dezent verhielt, um das Du nicht zu reizen, und dieses vielleicht auch in mehrdeutiger Absicht? (Reizwäsche).
Darüber werden ich noch ein wenig nachdenken müssen.
Aber insgesamt, glaube ich, wird dieses ein sehr starker Text.
Liebe Grüße
Gerda
Lieber Gerda,
vielen Dank auf die Einlassung mit dem Text. Ich habe ehrlich gesagt schon gezittert, ob er vor kritischen Augen bestehen könnte ...
"röter" hört sich stimmlos an, hat keinen eigenen Klang, ja, aber stell dir vor, wie es "zinnober" damit erhebt? Leise beginnt es und dann brüllte es "zinnober".
Ich weiß schon, das Wort kommt 2x vor, aber Titel (eigenständig) gibt es keinen.
Ok, das "äffchen" soll weichen, ich war eh unsicher bzgl. des Bildes. Aber schau, das LyrIch ist verschreckt, hat Jahrelang romantisiert, daher auch der Kranz aus Vergissmeinnicht - sie sind ein Registersprung zum Zerbluten, klar, war aber Absicht. Wenn es schlecht ist, muss ich auch hier etwas ändern.
Ja, das Weiß sollte das Rot des Du kühlen einerseits, andererseits die Naivität des LI zeigen, eine Hoffnung am Leben zu halten, die Illision ist.
Ich denke, ich versuche fürs Erste mal, den Text linksbündig statt mittig zu setzen, ansonsten warte ich noch, ehe ich zu schnell verändere, wie es meine ungeduldige Art ist.
Und ich freu mich, dass der Text für dich trotz Dramatik Ausstrahlung hat.
Lieben Gruß,
ELsa
vielen Dank auf die Einlassung mit dem Text. Ich habe ehrlich gesagt schon gezittert, ob er vor kritischen Augen bestehen könnte ...
"röter" hört sich stimmlos an, hat keinen eigenen Klang, ja, aber stell dir vor, wie es "zinnober" damit erhebt? Leise beginnt es und dann brüllte es "zinnober".
Ich weiß schon, das Wort kommt 2x vor, aber Titel (eigenständig) gibt es keinen.
Ok, das "äffchen" soll weichen, ich war eh unsicher bzgl. des Bildes. Aber schau, das LyrIch ist verschreckt, hat Jahrelang romantisiert, daher auch der Kranz aus Vergissmeinnicht - sie sind ein Registersprung zum Zerbluten, klar, war aber Absicht. Wenn es schlecht ist, muss ich auch hier etwas ändern.
Ja, das Weiß sollte das Rot des Du kühlen einerseits, andererseits die Naivität des LI zeigen, eine Hoffnung am Leben zu halten, die Illision ist.
Ich denke, ich versuche fürs Erste mal, den Text linksbündig statt mittig zu setzen, ansonsten warte ich noch, ehe ich zu schnell verändere, wie es meine ungeduldige Art ist.

Und ich freu mich, dass der Text für dich trotz Dramatik Ausstrahlung hat.
Lieben Gruß,
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
bitte nicht auf die Schnelle verändern ... ich bin nur einstimmig, hörst du,
überdies hört sich das
... so an, als würde mir Dramatik nicht gefallen, ganz im Gegenteil.
Nur glaube ich, dass sie in nichtepischer Form in lyrischen Texten, schlecht zu bewältigen ist.
Liebe Grüße
Gerda
bitte nicht auf die Schnelle verändern ... ich bin nur einstimmig, hörst du,

Elsa hat geschrieben:Und ich freu mich, dass der Text für dich trotz Dramatik Ausstrahlung hat.
... so an, als würde mir Dramatik nicht gefallen, ganz im Gegenteil.
Nur glaube ich, dass sie in nichtepischer Form in lyrischen Texten, schlecht zu bewältigen ist.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
.gif)
In der Tat ist es schwierig und ein Balanceakt, aber du weißt, ich liebe die Dramatik überall. Natürlich darf sie nicht hysterisch/melodramatisch sein, da schlage ich ja immer wieder über die Stränge und muss mich bremsen (oder ein anderer).
Lieben Gruß
ELsa
nein, keine Sorge, ich bemühe mich, dazu zu lernenbitte nicht auf die Schnelle verändern
.gif)
Ich bezog mich darauf. Aber in deiner Antwort Epik/Lyrik verstehe ich nun richtig, was du meinst.zunächst fand ich den Text ein wenig gewöhnungsbedürftig ob der Dramatik,
In der Tat ist es schwierig und ein Balanceakt, aber du weißt, ich liebe die Dramatik überall. Natürlich darf sie nicht hysterisch/melodramatisch sein, da schlage ich ja immer wieder über die Stränge und muss mich bremsen (oder ein anderer).
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Elsa,
Das finde ich interessant, bei mir grollte das "röter" lauter und verklang im "zinnober".
Ich habe Inhaltlich etwas Schwierigkeiten, Zinnober wird ja auch verwendet für etwa "einen unsinnigen Aufstand" machen. Meintest du diese Bedeutung? Aber was hieße dann "röter"?
Das Gelächter, das die Hoffnung zerblutet gefällt mir sehr.
Das "äffchengleich" stört mich auch etwas, außerdem würde ich entweder schreiben:
die ich klammerte
oder
an die ich mich klammerte
vergiss-mein-nicht würde ich nicht trennen, das wirkt auf mich zu Holzhammermäßig.
ebenso empfinde ich das
"von den schultern ehe sie sich einbrannten" als zu erklärend bzw. nicht wirklich glaubhaft? Auch als Bild, kann man Blitze abschütteln? Vielleicht eher ausweichen, oder standhalten?
das mag ich sehr
müsste das nicht auch in die Vergangenheit?
die letzte Zeile würde ich streichen, sie ist mir zu angehängt, zu erklärend
es fraß das quäntchen liebe auf
machte mich erschreckend frei
wäre für mich ein absolut gelungener Schluß.
Liebe Grüße smile
"röter" hört sich stimmlos an, hat keinen eigenen Klang, ja, aber stell dir vor, wie es "zinnober" damit erhebt? Leise beginnt es und dann brüllte es "zinnober".
Das finde ich interessant, bei mir grollte das "röter" lauter und verklang im "zinnober".
Ich habe Inhaltlich etwas Schwierigkeiten, Zinnober wird ja auch verwendet für etwa "einen unsinnigen Aufstand" machen. Meintest du diese Bedeutung? Aber was hieße dann "röter"?
Das Gelächter, das die Hoffnung zerblutet gefällt mir sehr.
Das "äffchengleich" stört mich auch etwas, außerdem würde ich entweder schreiben:
die ich klammerte
oder
an die ich mich klammerte
vergiss-mein-nicht würde ich nicht trennen, das wirkt auf mich zu Holzhammermäßig.
ebenso empfinde ich das
"von den schultern ehe sie sich einbrannten" als zu erklärend bzw. nicht wirklich glaubhaft? Auch als Bild, kann man Blitze abschütteln? Vielleicht eher ausweichen, oder standhalten?
alles wird gut – flüsterte ich mit winziger stimme
bis zu diesem morgen heute mit deinem zinnoberlachen
das mag ich sehr
es frisst das quäntchen liebe auf (macht mich erschreckend frei)
die kränze nehme ich mit mir und laufe davon
müsste das nicht auch in die Vergangenheit?
die letzte Zeile würde ich streichen, sie ist mir zu angehängt, zu erklärend
es fraß das quäntchen liebe auf
machte mich erschreckend frei
wäre für mich ein absolut gelungener Schluß.
Liebe Grüße smile
Liebe smile,
danke für deine Überlegungen und Fragen.
Zinnober soll beides ausdrücken. Das Du hat es bisher geschafft, das LI klein zu halten, doch diesmal eben - röter als als zinnober - ist sein Toben so absurd, dass das LI endlich begreift, wie sinnlos es wäre zu bleiben. Das Mineral Zinnober färbt übrigens auch ab.
Du fragst wegen dem Zeitenwechsel. Das hier unten ist absichtlich im Präsens, geschieht im Moment, das vorherige war.
Danke für deine Ideen. ich werde sie bei einer Überarbeitungen weiter überlegen.
Lieben Gruß
Elsa
danke für deine Überlegungen und Fragen.
Zinnober soll beides ausdrücken. Das Du hat es bisher geschafft, das LI klein zu halten, doch diesmal eben - röter als als zinnober - ist sein Toben so absurd, dass das LI endlich begreift, wie sinnlos es wäre zu bleiben. Das Mineral Zinnober färbt übrigens auch ab.
Du fragst wegen dem Zeitenwechsel. Das hier unten ist absichtlich im Präsens, geschieht im Moment, das vorherige war.
bis zu diesem morgen heute mit deinem zinnoberlachen
es frisst das quäntchen liebe auf (macht mich erschreckend frei)
die kränze nehme ich mit mir und laufe davon
Danke für deine Ideen. ich werde sie bei einer Überarbeitungen weiter überlegen.
Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Nur ne kleine Anmerkung:
Die Steigerung von Farben ist eh schon ein heikles Thema. 'Rot' ist rot, dass kann eigentlich nicht noch mehr rot werden. Eine von 'reinem Rot' abweichende Farbe kann bestenfalls einen höheren Rotanteil haben.
Und wenn schon, dann wäre wohl 'roter' der richtigere (hehe, 'richtig' kann man auch nicht steigern). 'Röter' klingt für mich noch fälscher. Am Rötesten dann sogar am fälschesten.
Tom.
Die Steigerung von Farben ist eh schon ein heikles Thema. 'Rot' ist rot, dass kann eigentlich nicht noch mehr rot werden. Eine von 'reinem Rot' abweichende Farbe kann bestenfalls einen höheren Rotanteil haben.
Und wenn schon, dann wäre wohl 'roter' der richtigere (hehe, 'richtig' kann man auch nicht steigern). 'Röter' klingt für mich noch fälscher. Am Rötesten dann sogar am fälschesten.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
was die Steigerung von "Rot" angeht, so ist es sowohl möglich zu sagen:
Rot, roter, am rotesten
als auch
rot, röter, am rötesten.
Das betrifft die potenzielle grammatische Möglichkeit.
Ich finde, dass man individuell entscheiden sollte, ob die Steigerung einer Farbe sinnvoll ist oder nicht.
Das Steigern einer Farbe pauschal abzulehnen, halte ich für genauso "falsch", wie es generell als "richtig" anzusehen.
Außerdem benutzt Elsa es hier, um es mit Farbpigmenten, dem Zinnober, zu vergleichen. Da ist die Steigerung m. E. möglich. Man kann eben auch sagen "Roter/röter als Blut.
Einen angenehmen Sonntag
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Elsa,
ich sehe hier im Vergleich der Farbe mit dem "Zinnober", wie ich schon Tom schrieb, nicht das Problem.
Ich lehne das „röter“ (nach reiflicher Überlegung) aus anderen Gründen und nicht ausschließlich aus klanglichen ab.
Du möchtest, so glaube ich, sagen: Intensiver als Zinnober. Ob du die Doppeldeutigkeit, die smile anspricht, (Mach nicht son Zinnober), auch intendiert hast, lese ich bei der ersten Zeile nicht heraus. Im Text, im Zusammenhang mit dem Lachen finde ich es spannend und passend.
(Tolle Wortschöpfung).
Zurück zur ersten Zeile:
„röter als zinnober“ ... ich mach dir mal einen Vorschlag:
wie wäre es wenn du mit
rot
zerblutet dein gelächter
beginnst?
Ich finde das bedeutend stärker als das "röter ALS ... "
Ich finde der Vergleich in der ersten Zeile wirkt etwas "behelfsmäßig", und ich finde es auch schade ums "zinnober" (@ Wdhlg.), was später viel stärker gesetzt ist und vorher nicht genannt werden sollte.
Weiterhin würde ich "äffchengleich", ersatzlos streichen.
Sich an die Hoffnung klammern (klammern ist ja schon eine starke Metapher, das vergisst man nur allzu leicht), ist stark genug). Hier schwächt m. M. ein Vergleich die Aussage.
Für mich könnten also die ersten 4 Verse (Zeilen) wie folgt lauten:
rot
zerblutet dein gelächter
jede weitere hoffnung (was für ein plattes wort)
an die ich klammerte : äffchengleich
Ja, auch den Klammersatz würde ich streichen, wieso ist es platt zu sagen, dass Hoffnung an die man sich geklammert hat zerblutet?
Ganz im Gegenteil ich finde es außergewöhnlich präzise und gut.
Zum weiteren komme ich vielleicht heute nicht mehr, aber das war mir wichtig zu schreiben.
Einen angenehmen Sonntag
Liebe Grüße
Gerda
was die Steigerung von "Rot" angeht, so ist es sowohl möglich zu sagen:
Rot, roter, am rotesten
als auch
rot, röter, am rötesten.
Das betrifft die potenzielle grammatische Möglichkeit.
Ich finde, dass man individuell entscheiden sollte, ob die Steigerung einer Farbe sinnvoll ist oder nicht.
Das Steigern einer Farbe pauschal abzulehnen, halte ich für genauso "falsch", wie es generell als "richtig" anzusehen.
Außerdem benutzt Elsa es hier, um es mit Farbpigmenten, dem Zinnober, zu vergleichen. Da ist die Steigerung m. E. möglich. Man kann eben auch sagen "Roter/röter als Blut.
Einen angenehmen Sonntag
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Elsa,
ich sehe hier im Vergleich der Farbe mit dem "Zinnober", wie ich schon Tom schrieb, nicht das Problem.
Ich lehne das „röter“ (nach reiflicher Überlegung) aus anderen Gründen und nicht ausschließlich aus klanglichen ab.
Du möchtest, so glaube ich, sagen: Intensiver als Zinnober. Ob du die Doppeldeutigkeit, die smile anspricht, (Mach nicht son Zinnober), auch intendiert hast, lese ich bei der ersten Zeile nicht heraus. Im Text, im Zusammenhang mit dem Lachen finde ich es spannend und passend.
(Tolle Wortschöpfung).
Zurück zur ersten Zeile:
„röter als zinnober“ ... ich mach dir mal einen Vorschlag:
wie wäre es wenn du mit
rot
zerblutet dein gelächter
beginnst?
Ich finde das bedeutend stärker als das "röter ALS ... "
Ich finde der Vergleich in der ersten Zeile wirkt etwas "behelfsmäßig", und ich finde es auch schade ums "zinnober" (@ Wdhlg.), was später viel stärker gesetzt ist und vorher nicht genannt werden sollte.
Weiterhin würde ich "äffchengleich", ersatzlos streichen.
Sich an die Hoffnung klammern (klammern ist ja schon eine starke Metapher, das vergisst man nur allzu leicht), ist stark genug). Hier schwächt m. M. ein Vergleich die Aussage.
Für mich könnten also die ersten 4 Verse (Zeilen) wie folgt lauten:
rot
zerblutet dein gelächter
jede weitere hoffnung (was für ein plattes wort)
an die ich klammerte : äffchengleich
Ja, auch den Klammersatz würde ich streichen, wieso ist es platt zu sagen, dass Hoffnung an die man sich geklammert hat zerblutet?
Ganz im Gegenteil ich finde es außergewöhnlich präzise und gut.
Zum weiteren komme ich vielleicht heute nicht mehr, aber das war mir wichtig zu schreiben.
Einen angenehmen Sonntag
Liebe Grüße
Gerda
Lieber Tom,
Gerda schrob schon, was ich auch ... dennoch kehre ich nun reuig zum puren Rot zurück.
Liebe Gerda,
Das sind wirklich gute Ansätze, die ich mir gleich mal kopiere. Danke schön. Der Affe kommt raus, das habe ich heute Nacht beschlossen.
Hoffnung, ein plattes Wort: hier war der Gedanke, dass das Wort eben ein derart gängiges ist im lyrischen Gebrauch, dass ich den Zusatz zunächst brauchte. Ob ich mich davon trennen kann, muss ich überlegen.
Zinnober vorn wegzunehmen, ist einfach Klasse, dein Vorschlag ist gekauft, ich freu mich darüber, danke dir sehr.
edit: Vielleicht nehme ich den Passus vom platten Wort in die Vergissmeinnicht-Sache rein? Nein, nicht antworten, ich führe Selbstgespräche.gif)
Lieben Gruß und auch einen feinen Sonntag dir,
ELsa
Gerda schrob schon, was ich auch ... dennoch kehre ich nun reuig zum puren Rot zurück.
Liebe Gerda,
Das sind wirklich gute Ansätze, die ich mir gleich mal kopiere. Danke schön. Der Affe kommt raus, das habe ich heute Nacht beschlossen.
Hoffnung, ein plattes Wort: hier war der Gedanke, dass das Wort eben ein derart gängiges ist im lyrischen Gebrauch, dass ich den Zusatz zunächst brauchte. Ob ich mich davon trennen kann, muss ich überlegen.
Zinnober vorn wegzunehmen, ist einfach Klasse, dein Vorschlag ist gekauft, ich freu mich darüber, danke dir sehr.
edit: Vielleicht nehme ich den Passus vom platten Wort in die Vergissmeinnicht-Sache rein? Nein, nicht antworten, ich führe Selbstgespräche
.gif)
Lieben Gruß und auch einen feinen Sonntag dir,
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Elsa,
Ich würde die Klammer nicht streichen! Zeigt sie doch auch darauf, dass der Gedanke der Hoffnung, der Raum einnehmen oder eine Leere ausfüllen kann, wenn man ihn als Wort (oder nüchtern) betrachtet (nachdem sie einen gedanklich oder emotional nicht mehr einnimmt) platt wird, flach, die Tiefe verliert und das Sagen.
liebe Grüße smile
jede weitere hoffnung (was für ein plattes wort)
Ich würde die Klammer nicht streichen! Zeigt sie doch auch darauf, dass der Gedanke der Hoffnung, der Raum einnehmen oder eine Leere ausfüllen kann, wenn man ihn als Wort (oder nüchtern) betrachtet (nachdem sie einen gedanklich oder emotional nicht mehr einnimmt) platt wird, flach, die Tiefe verliert und das Sagen.
liebe Grüße smile
Liebe smile,
wie ich schon Gerda schrieb, ich fürchte, ich kann diesen Satz nicht killen. Ihn anders zu verorten, war ja nur ein weiterer Gedanke, den ich allerdings nach deinen Worten wohl nicht aufgreifen werde.
Lieben Gruß
ELsa
wie ich schon Gerda schrieb, ich fürchte, ich kann diesen Satz nicht killen. Ihn anders zu verorten, war ja nur ein weiterer Gedanke, den ich allerdings nach deinen Worten wohl nicht aufgreifen werde.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Liebe Gerda, liebe Elsi,
ich weiß, was im Wahrig steht (kann auch schon selbst nachgucken).
In diesem Fall, wenn man 'rot' als reines Rot lt. Farbenkreis definiert, dann kann Zinnober sicherlich noch roter werden, also im Sinne von 'dem reinen Rot mehr entsprechend', 'einen größeren Rotanteil haben'. Aber genau in dieser Definition liegt ja die Widersinnigkeit. Esrt definiert man es als 'rein',und dann kann es plötzlich gesteigert werden. Is aber auch wurscht.
Vielleicht ist das nur meine persönliche Aversoin gegen Komperative mit Umlauten wie eben 'röter' 'schmäler' usw. Aber ich glaube zu wissen, dass es da auch regionale Unterschiede gibt. Im Süddeutschen Sprachbereich ist das wohl sehr gebräuchlich.
Ich denke, 'roter' wäre ein guter Kompromiss, weil es klanglich besser mit dem 'zinnober' korrespondierte. Oder eben 'zinnöber' :o)))
Tom
edit: oh, überschnitten. Hätte ich mir die Sabbelei auch sparen können :o)
ich weiß, was im Wahrig steht (kann auch schon selbst nachgucken).
In diesem Fall, wenn man 'rot' als reines Rot lt. Farbenkreis definiert, dann kann Zinnober sicherlich noch roter werden, also im Sinne von 'dem reinen Rot mehr entsprechend', 'einen größeren Rotanteil haben'. Aber genau in dieser Definition liegt ja die Widersinnigkeit. Esrt definiert man es als 'rein',und dann kann es plötzlich gesteigert werden. Is aber auch wurscht.
Vielleicht ist das nur meine persönliche Aversoin gegen Komperative mit Umlauten wie eben 'röter' 'schmäler' usw. Aber ich glaube zu wissen, dass es da auch regionale Unterschiede gibt. Im Süddeutschen Sprachbereich ist das wohl sehr gebräuchlich.
Ich denke, 'roter' wäre ein guter Kompromiss, weil es klanglich besser mit dem 'zinnober' korrespondierte. Oder eben 'zinnöber' :o)))
Tom
edit: oh, überschnitten. Hätte ich mir die Sabbelei auch sparen können :o)
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Tom
edit: oh, überschnitten. Hätte ich mir die Sabbelei auch sparen können :o)
Genau, lieber Tom, aber danke trotzdem, ich wurde eh schon überzeugt, auch wenn röter korrekt ist lt. WTB.
Es ist halt beim Zinnober so, dass es intensives und blasses Rot gibt. Hab ich nachgelesen, und so war's gemeint.
LiebGruß
ELsa
Schreiben ist atmen
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