Lieber Moshe,
danke für deine abermalige Rückmeldung. Hm... ich verstehe den Titel als ein Suchen nach etwas, das man vermisst, weil es schon einmal war, sowie ein Grab doch auch etwas birgt, das zuvor einmal gewesen ist.
Hallo Caty,
für deine kritische Auseinandersetzung mit meinem Text danke ich dir. Du schreibst einleitend, du hättest eine andere Meinung als die Vorkommentatoren. Nun, das ist zum einen dein gutes Recht, zum anderen ist es logisch, dass unterschiedliche Leser einen Text unterschiedlich aufnehmen. Und da bin ich gleich bei einem ersten Punkt. Ich schreibe meine Texte in erster Linie für mich selbst. Wenn ich sie dann aus dem geschützten Raum meines Notizbuchs oder meines Laptops in den Salon entlasse, muss ich in Kauf nehmen, dass ich nicht alle Leserinteressen bedienen und nicht alle Erwartungen erfüllen kann.
Zum zweiten schreibst du, der Text sei dir zu unkonkret, fragst nach dem Wer, Wovon, Was und verweist in diesem Zusammenhang auf die W – Fragen (die ich hauptsächlich mit berichtenden Prosatexten in Verbindung bringe), deren Beantwortung dem Text mehr Substanz verleihen würden. Das sehe ich nun genau umgekehrt; meiner Ansicht nach würde eine Ausführung dieser Fragen dem Text so, wie er mir vorschwebte, an Substanz nehmen und den Leser einengen.
Dass dieser Text dich nicht berührt, mag bedauerlich sein, hängt aber wohl mit unser beider divergierenden Erwartungen an lyrische Texte und an das, was sie erfüllen müssen, um uns anzusprechen, um zu uns zu sprechen, zusammen. Ich musste gerade an die Redensart "Was dem einen sin Uhl, ist dem anderen sin Nachtigall" denken.
Noch etwas. Zum Schluss schreibst du:
Tut mir leid, ich hätte gern Netteres geschrieben, schon aus naheliegenden Gründen, wie du einsehen wirst.
Zum einen betrachte ich dieses Forum nicht als Plattform zum Austausch von Nettigkeiten oder gegenseitiger Beweihräucherung. Wenn dir ein Text nicht zusagt, so finde ich es völlig in Ordnung, wenn du dem Ausdruck verleihst. Und mit Kritik, so sie denn sachlich und begründet ist, habe ich keine Probleme, unabhängig davon, ob ich sie nachvollziehen kann oder nicht. Sie bringt einen oft weiter als Nettigkeiten.
Zum anderen aber rätsele ich über die Gründe (Plural!), von denen du offenbar annimmst, dass ich nicht nur um sie weiß (>nahe liegend), sondern sie auch einsehe. In Wirklichkeit jedoch sehe ich selbst nach längerem Nachdenken nicht einen einzigen für mich nachvollziehbaren Grund, der mir deinen Schlusssatz erklärlich machen könnte. Hier wäre ich dir für eine Verständnishilfe dankbar.
Lieben Gruß
Herby