am ende der nacht

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 06.11.2007, 13:04

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Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 17:02, insgesamt 4-mal geändert.

Maija

Beitragvon Maija » 06.11.2007, 18:28

Hallo Niko,

Romantisch und sehr gefühlvoll geschrieben. Das Gesamtbild macht nachdenklich. Schön das du wieder schreibst. ;-)
Aber der Blick ins Innere ist mir noch nicht gelungen. Werde es später nocheinmal lesen.

Gruß, Maija

Max

Beitragvon Max » 06.11.2007, 21:45

Lieber Niko,

ein wenig klingt es mir wie eine Antwort auf Nifls Aufforderung man möge neue Worte und Bilder finden für das Althergebrachte in Deinem "morgendämmerung"-Faden. Ich finde, Du zeigst, dass das geht - chapeau.

Nur mit den doppelten Zeilen kann ich micht nicht so recht anfreunden, sie klingen mir gewollt - und *g* ich weiß noch nicht mal, was sie wollen ;-) ...

Hab ich gern gelesen

Liebe Grüße
Max

Niko

Beitragvon Niko » 06.11.2007, 22:18

hallo maija, hallo max!
naja.die doppelten zeilen....- nachdem mir in der ersten strophe die doppelte zeile wichtig war, hab ich gedacht, das formal so durchhalten zu müssen. doch in der letzten strophe habe ich dann was schneller sterben lassen. und bei der zweiten strophe bin ich mir auch nicht mehr sicher. ich stelle mal eine alternativversion daunter, ok?
Schön das du wieder schreibst. ;-)
jaaaaaa....das finde ich auch, maija! und ich finds schön, dass du mich "besucht" hast und mir das schreibst.
Aber der Blick ins Innere ist mir noch nicht gelungen. Werde es später nocheinmal lesen.
was meinst du mit blick ins innere? eine weitere ebene?

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.11.2007, 02:31

Hi Niko,

du fängst die Stimmung sehr schön ein. Ich fühle sie richtig und sehe die Bilder vor mir. Gelungen. Eine weitere Ebene fehlt mir hier nicht.

Ein kleines "vielleicht":
wenn du eine Wiederholung in der ersten Strophe haben möchtest, würde ich hier:

in meinem apfelbaum
hatt´ sich der mond verfangen
und schien ganz ruhig
schien ruhig


"ganz ruhig" schreiben, statt "schien ruhig". Es erscheint mir als WH stimmiger, wenn du die letzten beiden Worte nimmst.
Buenas noches
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 07.11.2007, 08:10

Lieber Niko,

Eine schöne Betrachtung des Mondes im Baum. Ich finde es besonders, dass du den Mond vermenschlichst, er sich fürchtet, das ist süß! Und sein Sterben, ja ja ... allerdings nur scheinbar. Manchmal ist er auch zu sehen, wenn das Licht aufgeht.

Stören tut mich hatt'/wurd' - warum das? Das macht es kaputt für mich.
Ich finde auch, du brauchst das nicht. Eigentlich.

die äste schnitten ihn
in viele kleine teile
und er wurd´ blass
er wurd´ blass
wenn du hier das "und" streichst, bleibt auch bei "wurde" der Rhythmus erhalten.

Ebenso hier:
und er schien ganz ruhig
schien ruhig

Was meinst du dazu?

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

scarlett

Beitragvon scarlett » 07.11.2007, 08:40

Lieber Niko,

ein ansprechendes Bild hast du da entworfen, den von den Ästen zerschnittenen Mond mag ich sehr.
Mir erscheint das Ganze aufgrund der Wiederholungen wie eine Art Kinderlied, Kinderreim - hast du das so beabsichtigt?
(Wobei ich das hatt // wurd schon als etwas störend empfinde, auch unter der Prämisse Kinderlied)

Liebe Grüße,
scarlett

Maija

Beitragvon Maija » 07.11.2007, 09:36

Hallo Niko,

Ja, an ein Lied musste ich auch denken, da mir die Wiederholungen aufgefallen sind. Als hättest du deine Zeilen eine kleine Melodie schenken wollen...? :eusa_whistle:
Deshalb gefällt mir die erste Variante besser. Deine Stimmung und dein Gefühl umhüllt deine Sprache in eine romantische Harmonie.(Endbild)

eine weitere ebene?


Ja, so meinte ich es. ;-)

Gruß, Maija

Niko

Beitragvon Niko » 07.11.2007, 17:23

hallo mucki, elsa, scarlett, maija!

muss eine weitere ebene in einem gedicht stecken, maija? manchmal soll ein gedicht nur betrachten. jedenfalls wollte ich hier nix anderes. ich weiß, dass sehr oft in meinen gedichten sich mehrere ebenen auftun, aber für mich ist es fast schon eine sportliche aufgabe, zu versuchen, das mal nicht zuzulassen. ;-)
würd´ und hatt´ stören mich schon auch etwas, aber ich wollte in der zeit bleiben. ich habe überlegt, wie das ganze denn wirken würde - auch im hinblick auf den "kinderreim" - wenn das ganze im präsens stünde? wäre dann wie folgt:

am ende der nacht

in meinem apfelbaum
hat sich der mond verfangen
und scheint ganz ruhig
ganz ruhig

die äste schneiden ihn
in viele kleine teile
und er wird blass
so blass

zieht sich aus dem geäst
hinaus mit letzten kräften
und stirbt im licht

was meint ihr dazu?

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.11.2007, 17:32

Hi Niko,

ich mag solche Wiederholungen, wie du ja sicher aus meinen Gedichten inzwischen weißt,-)
Deshalb gefällt mir diese letzte Version auch am besten.
Ich würde aber konsequent bleiben und auch in der letzten Strophe eine Wiederholung dran setzen:

und stirbt im licht
im licht

Wobei ich mich noch frage, ob du die "und" jeweils durch "er" ersetzen könntest. Das würde den Mond noch mehr personifizieren. Was meinst du?
Saludos
Mucki

Maija

Beitragvon Maija » 07.11.2007, 17:55

Jaja Niko, ich stimme dir ja zu, aber ich versuche oft in die Tiefe einzudringen, was ja mein gutes Recht ist. ;-)

Gruß, Maija

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 07.11.2007, 18:14

Lieber Niko,

Präsens ist defintiv meine Wahl! Das liest sich viel schöner.

Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen

Gast

Beitragvon Gast » 07.11.2007, 18:58

Lieber Niko,

mir gefällt der Text - und im Präsens besonders.
Zwei Kleinigkeiten, die ich noch ändern würde, ich habe die eine im Zitat fett markiert, die andere wäre das Streichen des ersten "ganz", analog zum "so".
Das Zerschneiden des Mondes durch die Äste sowie das "Sterben" im Licht finde ich gelungen,

am ende der nacht

in meinem apfelbaum
hat sich der mond verfangen
und er scheint ganz ruhig
ganz ruhig

die äste schneiden ihn
in viele kleine teile
und er wird blass
so blass

zieht sich aus dem geäst
hinaus mit letztern kräftenkraft
und stirbt im licht


Liebe Grüße
Gerda

Niko

Beitragvon Niko » 07.11.2007, 19:15

hallo gerda!
zu deinen beiden veränderungen:
in der ersten strophe würd ich meine version bevorzugen. es würde zwar metrisch passen, aber ich finde die worte der situation (ruhiges scheinen) als passender. "und scheint ganz ruhig - ganz ruhig" hat für mich mehr klang als "und er scheint ruhig, ganz ruhig" wahrscheinlich ist es das in meinen ohren schroffer klingende "Und Er", was mir nicht behagt. das beantwortet auch gleich muckis frage nach den "er" statt "und". mir wäre es nicht weich genug.
hinaus mit letzten kräften / hinaus mit letzter kraft - es würde nach deiner version metrisch nicht mehr passen, denn jede der drei strofen ist in dieser zeile gleich: 7 silbig mit drei hebungen, erste silbe unbetont:
hat sich der mond verfangen
in viele kleine teile
hinaus mit letzten kräften
aber ich versuche oft in die Tiefe einzudringen, was ja mein gutes Recht ist.
na klar! ich gehe auch immer auf ebenen-entdeckungsreise!

ja, elsa.....mir gefällt es so auch ne kante besser!!!
lieben gruß euch allen: Niko


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