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augenblicke

Verfasst: 25.10.2007, 12:37
von Elsa
.

augenblicke
sind’s
nur augenblicke
voilegebauscht
vom sommerwind

ein atem weht herein: ja ja das leben

ganz schnell gehaucht
gejubelt ehe der vorhang
sich schließt
bis zum nächsten mal



Korrektur: wie voile/gebauscht = neu: voilegebauscht (danke, cathy!)

(c)Elsa Rieger

Verfasst: 25.10.2007, 13:15
von leonie
Liebe Elsa,

das ist schön, finde ich. Und es trifft die Augenblicke so gut, ich kann mir genau vorstellen, was Du meinst.

Da ich gestern wieder lernte, dass "wie" heutzutage ein wenig verpönt ist: Stattdessen ein Doppelpunkt? Fände ich schön und fast noch offener.

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 25.10.2007, 13:43
von Elsa
Liebe leonie,

danke schön *hüpf*

Ja, dort will ich keinen Doppelpunkt, weil mehr als einer ist mir zuviel in dem kurzen augenblick :-), habe aber eine andere lösung:
augenblicke aus voile

Was meinst du?

Lieben Gruß
ELsa

Verfasst: 25.10.2007, 13:50
von Jürgen
Hallo Elsa,

Passt "aus" hier denn wirklich? "Wie" mag verpönt sein, scheint mir an der Stelle aber passender.

Ein hübsches, stimmungsvolles Gedicht übrigens.

Schönen Gruß

Jürgen

Verfasst: 25.10.2007, 14:06
von Mucki
Liebe Elsie,

ja, du wirst dem Titel "augenblicke" sehr gerecht. Man liest es auch wirklich so, wie einen kurzen Augenblick, sofort vorbei. Sprich, du hast diesen kurzen Moment so richtig anschaulich "übersetzt"
Gefällt mir sehr gut. Ich würde das "wie" drinlassen. Ich wüsste nicht, warum das "wie" verpönt sein sollte.
Saludos
Mucki

Verfasst: 25.10.2007, 15:10
von leonie
Hallo Ihr,

Durch das "wie" ist der Vergleich direkt und nimmt einer Metapher etwas von ihrer Offenheit und Kraft.
Mich stört es hier nicht sehr. Ich überlegte nur einen Weg, es trotzdem zu vermeiden... Aus dem anderen Doppelpunkt einen Gedankenstrich machen?
Eine weitere Idee - bin gespannt, wie Du Dich entscheidest, liebe Elsa!

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 25.10.2007, 15:37
von Perry
Hallo Elsa,
nach dem ich "voile" gegoogelt habe, finde ich es in Verbindung mit "gebauscht gar nicht mehr so notwendig. "Feinfädig gebauscht" in Verbindung mit Wind bringt mir kein passendes Bild, denn entweder feinfädig wie ein Schleier oder gebauscht wie Stoff oder Wolken.
Nur so ein Gedanke, ansonsten bin ich sowieso ein Fan von lyrischen Augenblicken wie diesem.
LG
Manfred

Verfasst: 25.10.2007, 18:17
von Elsa
Liebe Damen leonie, Mucki, liebe Herren Jürgen, Manfred,

Vielen Dank für die feinen Feedbacks und zum Einzelnen,
ich werde mich der Verpönung vom "wie" (Vergleiche) nicht aus der Ruhe bringen lassen,
daher bleibe ich dabei. Ich denke, leonie, ich mag den einen Doppelpunkt zu gern, um ihn durch Gedankenstrich zu ersetzen.

Mucki, fein, dass es dir gefällt!

Das "aus" trifft es wirklich nicht, Jürgen, danke auch fürs Lob!

Manfred, ich denke, das ist ein Missverständnis. Du darfst Voile nicht mit "feinfädig" übersetzen, sondern mit einem sehr zarten Vorhangstoff, das ist gemeint. Der ist so fein (insofern stimmt es ja), der er zum Fenster hinauswehen kann und sich bauscht. Hat schon was mit "wolkig" zu tun. Hm.

Lieben Gruß
Elsa

(Kein Titel)

Verfasst: 25.10.2007, 18:45
von Caty
Elsa, klar, mir gefällt dieser kleine Augenblickstext. Zur Crux mit dem Voile hier noch ein Vorschlag: "voilegebauscht", dann bist du den Vergleich los. Aber so ganz generell, obwohl was dran ist, kann man das mit dem Vergleich auch wieder nicht sagen, wobei natürlich eine Metapher die schönere Variante ist. Caty

Verfasst: 25.10.2007, 19:32
von Elsa
Ha, Caty,

was bin ich doch mit Blindheit geschlagen :cool:

Das ist es, klar! Vielen Dank, ich nehm's natürlich.

Lieben Gruß
ELsa