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Diebe in der Nacht

Verfasst: 23.09.2007, 20:03
von Mucki
Diebe in der Nacht

Dein Duft lockt mich zu dir,
du schwarze Schöne
im Kleid der Nacht.
Es ist deines,
nicht der Tag,
wie auch mir das Dunkel
lichter scheint.

Noch stehst du
stolz in der Erde,
doch der Wind,
dieser verwegene Hund,
zerrt an dir,
lockert deinen Halt,
die Zeit ist wohl reif.

Wird er dein Unheil
über mich wehen?
Ich schwanke nicht,
nein, es ist dieser Sog,
der mich nicht zögern lässt.
Vollbringe du, was dir gebührt.
Komm nur, ja komm!

© Mucki
09/2007

Verfasst: 24.09.2007, 13:23
von Hakuin
mucki,

es ist starker tobak, den du schreibst.
wunderbar eingeleitet, starke beschreibung der dynamik.

bis hin zu ausweglosigkeit. oder vielleicht auch: wegvorzeichnung...?!

sehr stark:
schwanke nicht
es ist dieser sog


eine wendung könnte es sein,

stolz in der erde
dem sog
als sieger gegenüber zu stellen.

doch vielleicht ahn das LyIch, dass es dem sog nicht standhalten wird.

kann ja auch prickelnd sein:
zwischen bodenhaftung und sog

salve
hakuin

Verfasst: 24.09.2007, 13:30
von Mucki
Hi Hakuin,

bis hin zu ausweglosigkeit. oder vielleicht auch: wegvorzeichnung...?!


eigentlich beides.

eine wendung könnte es sein,

stolz in der erde
dem sog
als sieger gegenüber zu stellen.

doch vielleicht ahn das LyIch, dass es dem sog nicht standhalten wird.


LI weiß, dass es dem Sog nicht standhalten kann. Deshalb das:

Ich schwanke nicht,
nein, es ist dieser Sog,
der mich nicht zögern lässt.


kann ja auch prickelnd sein:
zwischen bodenhaftung und sog


Genau! Darum geht es hier, wobei der Sog größer ist, deshalb die Aufforderung am Schluss.
Saludos
Mucki

Verfasst: 24.09.2007, 13:52
von Hakuin
reine hingabe:

"Vollbringe du, was dir gebührt.
Komm nur, ja komm!"


...sich handeln lassen.

h.

Verfasst: 24.09.2007, 13:57
von Andreas
Liebe Mucki,

diesem Schicksal, dem sich das Lyr.Ich da (doch gerne?!) aussetzt, würde ich auch liebend gerne mal erliegen. Ein wirklich gewaltiges und doch emotionales Wortbollwerk, was du hinterlässt und mich gerne schauern lässt.

Sehr gerne (mehrfach) gelesen.

LG
Andreas

Verfasst: 24.09.2007, 14:07
von Mucki
Hi Hakuin,

...sich handeln lassen.


ja, bzw. sich der "schwarzen Schönen" und ihrer unheilvollen Wirkung unterwerfen.

Hi Andreas,

du schreibst ganz berechtigt: "doch gerne?", denn LI spürt diesen Wunsch in sich.
Fein, dass es dich schauern lässt.
Es ist ja auch recht düster, das Ganze ;-)
Saludos
Mucki

Verfasst: 24.09.2007, 15:15
von Elsa
Liebe Mucki,

auch wenn es recht düster ist, für mich ist es geballte Erotik.

Noch stehst du
stolz in der Erde,
doch der Wind,
dieser verwegene Hund,
zerrt an dir,
lockert deinen Halt,
die Zeit ist wohl reif.

Klasse! Das mag ich besonders gern.

Nicht klar verstehe ich den Titel, hm ....

Dumme Grüße,
ELsa

Verfasst: 24.09.2007, 15:24
von Mucki
Liebe Elsie,

auch wenn es recht düster ist, für mich ist es geballte Erotik.


*g* Es hat aber wahrhaftig nichts mit Eros zu tun, glaub mir. Vielleicht verwirrt dich "Duft lockt"?

Bez. Titel: Erst hieß er "Dieb der Nacht", ich änderte jedoch auf "Diebe in der Nacht", da es hier mehrere Diebe sind und man es missverstehen könnte, da sie nicht die Nacht stehlen, sondern in der Nacht "tätig" sind.
Ich hätte natürlich auch einen Titel nehmen können, der genau sagt, wer denn die "schwarze Schöne" ist, duftet und Unheil bringt. Aber, das wäre mir zu banal gewesen ;-)

Saludos
Mucki

Nachtrag: Es ist verblüffend. Ich habe es noch mal gelesen mit Fokus --> Erotik. Wenn man das LI als Mann sieht, könnte man es tatsächlich erotisch interpretieren. :cool:

Verfasst: 24.09.2007, 16:55
von Elsa
Liebe Mucki,

Hmmm. ich steh voll auf der Leitung.
Es gefällt mir, wie es geschrieben ist, aber ich weiß nicht, worum es geht.
Daher fand ich den Titel unklar, weil ich den Fokus auf Eros richtete. Sicher hat es mit dem Duft und auch der schwarzen Schönen zu tun. Sowas!

:12:

Falsch lesende Grüße,
ELsie

Verfasst: 24.09.2007, 17:15
von Mucki
Liebe Elsie,

wenn man weiß, wer die "schwarze Schöne" ist, liest sich der Text ganz klar, glaube ich jedenfalls,-)
Ein kleiner Hinweis:
Sie ist schwarz, (nicht pechschwarz) duftet, "lebt" in der Erde (nicht unter der Erde). Und sie richtet Unheil an. Dieses Unheil ist ein Mythos/Aberglaube.
Mehr mag ich aber (noch) nicht verraten :blink1:
Saludos
Mucki

Verfasst: 24.09.2007, 20:07
von Elsa
Tja, Mucki,

wenn man's weiß. Es wird mir immer rätselhafter :-)

Ich warte mal auf andere Kommentare.

Lieben Gruß
Elsie

Verfasst: 24.09.2007, 20:19
von Ylvi
Hallo Mucki,

ich dachte spontan vielleicht wegen dem Hund an schwarze Trüffel, die während des Mittelalters wegen Ihrer verführerischen Reize als gefährlich und sogar als teuflisch von der Kirche angesehen wurden. Sie sollen eine aphrodisierende Wirkung haben, was vielleicht auch Elsas erotische Leseweise erklären würde. :pfeifen:
Sicher bin ich mir da aber nicht, da ich mit der Trüffel über die letzte Zeile stolpere.

liebe gespannte Grüße smile

fast vergessen: gefällt mir gut :-)

Verfasst: 24.09.2007, 20:27
von Nihil
.. aber es ist doch das Trüffel-Schwein und nicht der Trüffel-Hund? Trüffel-Hunde mag es aber bestimmt auch geben .. ;-)

LG

Nihil

Verfasst: 24.09.2007, 20:57
von noel
"Die getrocknete, schwarz-braune Tonkabohne hat einen blumig-warmen Duft mit euphhorisierender Wirkung und aphrodisierender Komponente. Tonka wird deswegen oft als Zusatz vom Parfümen und Ölen verwendet. Sein Duft ist warm, süß und erinnert an Vanille. Tonka läßte alles gelassen und heiter erscheinen"

AUCH DIESES

http://www.omikron-online.de/naturhaus/ ... 55-aro.htm