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Bildbetrachtung

Verfasst: 08.09.2007, 16:49
von Perry
Bildbetrachtung


Sie sitzt in einem Stuhl
englischer Landhausstil
den Kopf leicht
auf die Hand gestützt
durchschaut sie mich
meine lüsternen Gedanken

Schnell schlage ich ein Poem
von William Wordsworth auf
und rezitiere laut:
„Sie schaut
und ihr Herz ist im Himmel …“
Da lächelt sie nachsichtig

Verfasst: 10.09.2007, 18:17
von noel
ein bild wird zu wOrt
& worte bewegen die imagination
über das bild
sich zu bewegen

eine fein
_sinnige idee
worte über gefühle
initiiert durch ein bild
durch worte
die die statik des bildes ins fühlen webt... bewegt
in eine imaginierte
mimische veränderung zu verworten


noel

Verfasst: 10.09.2007, 20:19
von Heidrun
Lieber Perry,

ich mag Gedichte, die wie Gemälde wirken. Das ist dir hier gut gelungen. - Auch der Übergang zum rezitierten Wort gefällt mir ungemein, ebenso die Nachsicht des schönen begehrten Weibes.

Letztendich überlässt du es dem Leser, ob Dein Text tatsächlich eine Bildbetrachtung darstellt, ein Bild im Bild, oder eine erotische Wunschvorstellung.

Mir gefällt es, ganz so wie es ist.

Liebe Grüße
Heidrun

Re: Bildbetrachtung

Verfasst: 10.09.2007, 21:49
von Elsa
Hallo Manfred,

das gefällt mir, es ist still und entzückend "lüstern" dabei, mit eine Prise Augenzwinkern.

Hier mit dem sie/mich/meine könnte ich mir vorstellen,
du lässt: sie mich weg. Ich denke, das braucht es nicht.

durchschaut sie mich
meine lüsternen Gedanken


Lieben Gruß
ELsa

Verfasst: 11.09.2007, 07:37
von Perry
Hallo noel,
du hast meine Intention, die stille Zwiesprache zwischen Betrachter und Bild " zu verworten", gut nachvollzogen.
Danke und LG
Manfred

Hallo Heidrun,
ja die "Nachsicht des begehrten Weibes" in der Wunschvorstellung des LyrIch ist wohl die Hauptaussage in den Zeilen.
Danke fürs Mitbetrachten und LG
Manfred

Hallo Elsa,
freut mich, dass mein leises Lüstern richtig rübergekommen ist. Was die lyrische Verdichtung "mich, meine" anbelangt ist sie eine Stilsache, die sicher auch verzichtbar wäre.
Danke für die Anregung und LG
Manfred

Verfasst: 11.09.2007, 13:39
von Mucki
Hallo Manfred,

na, wenn das kein Gedicht á la Perry ist! ;-)
Was mir hier vor allem sehr gut gefällt: man kann sich als Leser alles mögliche vorstellen, da kreisen die Gedanken und Bilder so richtig weiter, was da geschehen könnte, gerade auch durch den Titel, den man so oder so interpretrieren kann. Durch die ersten vier Zeilen habe ich durch deine Wortwahl sofort das Bild einer vornehmen Dame vor Augen.
Der letzte Satz ist klasse! ,-)
Saludos
Mucki

Verfasst: 11.09.2007, 15:59
von Perry
Hallo Mucki,
freut mich, dass dir die Betrachtung meiner "Lady in Red" gefallen hat.
Ich habe ihr diese Zeilen gewidmet, weil sie mich immer anlächelt, wenn ich meinen PC einschalte :smile: .
Danke fürs "ala" LG
Manfred
PS: Schön dich wieder hier zu lesen.

Verfasst: 11.09.2007, 16:12
von Mucki
Hallo Manfred,

ich bitte um einen Screenshot von deinem desktop-background, da sich offensichtlich dort die "Lady in Red" befindet! :mrgreen:
Sonst hättest du vermutlich nicht geschrieben, dass sie jedes Mal lächelt, wenn du den PC anmachst. *g*

Schön, dass du dich freust, von mir zu lesen, Manfred. Ich hatte mich ein bisschen zurückgezogen in den letzten Wochen. Und eigenes von mir ... na ja, ich warte (un)geduldig auf die Muse,-)
Saludos
Mucki