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Kein...

Verfasst: 31.08.2007, 19:18
von moshe.c
Keinen Zweifel hatte ich
als ich die Schnittmenge sah
von meinem Rot in dem deinigen
würden wir malen ineinander
und so küsste ich dich

offensichtlich und innig hinter
jedem Zaun, den Vermutungen
bis zu den letzten Winkeln,
die röter waren als deine Wangen
und die äusseren Lippen

im Zinnober einer Lampe
in unruhiger Nacht einfach
auf dem Parkett
ungeachtet der Designer-Mode
unserer Wäsche, die so
wichtig nicht mehr war

wie Rosa kein Schmetterling

Verfasst: 04.09.2007, 17:17
von Perry
Hallo Moshe,
da sich noch niemand an dieses erotische Techtelmechtel herangewagt hat, versuche ich es mal.
Da sind einige ungewöhnliche Reizworte, wie Schnittmenge und äußere Lippen. Eine eigenartige Farbpalette rot, röter, zinnober und rosa, wobei Letztere etwas platt ausfällt.
Formal fällt die starke Personifizierung, ich, dich, meine, deine etc. auf.

Insgesamt durchaus gelungene Bilder, die eine besondere Liebesnacht beschreiben. Ich könnte mir den Text aber auch gut etwas mehr verdichtet vorstellen.

LG
Manfred

Verfasst: 04.09.2007, 18:57
von moshe.c
Lieber Perry!

Danke, daß du dich an mein 'Techtelmechtel' wagst.
Für mich ist die Situation werder einmalig noch aussergewöhnlich. Wir haben alle unsere persönliche Welt im erotischen Bereich. Insofern ist die Personifizierung wohl angebracht.

Rosa kannst du auch als Person lesen.

MlG

Moshe

Verfasst: 07.09.2007, 09:45
von Caty
Was mir an diesem Gedicht gefällt, ist: Du wirst nirgends aufdringlich. Das kann man nicht von jedem Liebesgedicht sagen. Obwohl es eine hocherotische Geschichte ist, ist der Ton spröde, was mir sehr gut gefällt, ich werde nicht mit allzu intimen Details geplagt, das heißt mit der Nase draufgestupst. Mit einer Verszeile habe ich Schwierigkeiten: Wie küsst man "offen und innig"? Küssen bedeutet doch sowieso Offenheit gegenüber dem/der anderen. Und dass der Kuss innig ist, setze ich im Kontext voraus. Aber dein "Farbspiel", es belebt das Gedicht, es gefällt mir sehr. Die letzte Verszeile schlage ich allerdings vor, an die Strophe heranzuziehen. Liebe Grüße Caty

Verfasst: 07.09.2007, 17:30
von moshe.c
Liebe Caty!

Danke für deinen Kommentar.
Erotische Gedichte sind mir oft zu platt. Habe selbst genug blöde Sachen geschrieben, die mehr für den Papierkorb waren, als daß ich eigentlich das ausdrücken konnte, was ich wollte.

Bei 'Offen und innig' dachte ich mehr an die Außenwirkung.

Die letzte Zeile, ja, warum willst willst du den Abstand da denn nicht?

Moshe

Verfasst: 07.09.2007, 20:17
von Caty
Moshe, wie kommst du auf Außenwirkung, hier geht es doch um zwei Liebende. Oder verstehe ich da was nicht? Ja, und die letzte Zeile: Im Moment hängt sie ein bisschen wie ein Wurmfortsatz am Gedicht. Es ist ja ein Gedanke: die so wichtig nicht mehr war/wie Rosa kein Schmetterling. Warum willst du ihn auseinanderziehen? Ich kann keinen Grund dafür finden. Ich habe das schon gesehen, das wird hier öfter gemacht, dass die letzte Zeile mutterseelenallein dasteht, obwohl es dafür eigentlich keinen wirklichen Grund gibt. War auch nur so eine Überlegung. Caty

Verfasst: 07.09.2007, 20:46
von moshe.c
Liebe Caty!

Fast hätte ich gesagt: Na wir probiren es mal, wie es ist...(Kicher)

Also, ich ändere mal ein wenig: und ersetze das 'offen' durch 'offensichtlich'

Ansonsten wird die Rosa halt in einer anderen Welt zurückgelassen.
Die gehört einfach nicht mehr dazu!

Moshe