Hallo Gerda,
herzlichen Dank für deinen Kommentar!
Du stellst viele Fragen zu dem Gedicht und das freut mich sehr.
Was sagt mir der Text?
frage ich mich ... und finde ich keinen Anknüpfungspunkt.
Ich glaube nicht, dass es möglich ist eine Aussage in einem so kurzen Gedicht zu finden. Man kann ja nur versuchen, dem Autor auf die Spur zu kommen, oder für sich selber eine schlüssige, stimmige Erklärung oder Interpretation zu finden.
Wie du am Beispiel des kursiv gesetzen
ein Mensch gut gezeigt hast, kann schon die Betonung eines Wörtchens, das Denken in eine ganz bestimmte Richtung lenken. Dann ginge es hier um den Wunsch nach Reduzierung. Nach Angst vor der, wie du es nennst, Menschenfülle. Das ist interessant, aber ich könnte dies dann auch nicht mit der Angst vor den Bäumen zusammenbringen.
wofür steht die Musik? Ist sie Platzhalter für schöpferisches (bewusstes - kompositorisches) Schaffen?
Ist jene Musik gemeint, die ein andere Funktion hat, als die von Pjotr genannten Walgesänge?
Das ist wohl die entscheidende Frage, nachdem Pjotr den Bäumen (in meinem Sinne) schon auf die Schliche gekommen ist.
Im Übrigen mache ich einen großen Unterschied zwischen Menschenmusik und z.B. Walgesängen (die wir Menschen ja als "Gesänge" definieren) Bei den Walen handelte sich um ihre Form der Kommunikation. Ist diese gestört, durch akkustische Vermüllung der Meere z.B., leiden die Tiere und sterben sogar.
Der Mensch kommuniziert auf verschiedenen Ebenen. Er braucht Musik nicht zum Überleben (im Sinne als existenzielles Bedürfnis wie Hunger oder Schlaf). Die Fähigkeit Musik zu erschaffen, die keinen anderen Zweck hat, als sich daran zu "erfreuen" unterscheidet den Menschen (u.a.) ja vom Tier.
Mensch - Musik - Bäume
Ich würde es gerne etwas umstellen.
Musik
Mensch
Bäume
Der Mensch zwischen der Musik und den Bäumen. Das habe ich auch durch die Konstruktion der Sätze versucht anzudeuten. Der Mittelteil kann sich ja auf die erste wie auf die zweite Aussage (oder auf beide) beziehen.
Die Angst also vor etwas, das ihn abhebt von seiner Umwelt, aber auch vor etwas, das ihn reduziert.
Vielleicht helfen dir diese paar Gedanken ein bisschen weiter, einen Zugang zu finden, ohne dass es hundertprozentig meiner ist.
Hallo Pjotr,
geile Interpretation!
Es dröhnt maschinelle Musik, komponiert vom Automaten nach speziellen biochemischen und DNA-molekularen Zahlenreihen.
Diese Art von Musik würde ich gerne mal hören. Vielleicht ist unsere DNA ja nur im zweiten Sinne ein Bauplan für Aminosäureketten, sondern viel eher ein Notenblatt, von dem, einmal entschlüsselt, die eigene, individuelle Sinfonie gespielt werden könnte. Was uns, gelänge dies, unsterblich machen würde.
Liebe Grüße
Sam