Heute Abend bin ich zuhause
komm einfach durch die Terrassentür
Du brauchst kein Licht zu machen
ich kenne deinen Schritt
das Pumaschnurren deines Atems
Es kann sein
dass ich gerade weggetreten bin
die Luft aus der Lunge presse
wie eine alte Lokomotive
den Dampf aus ihren Kolben
Leg dich einfach in die Kissen
und begleite mich ein Stück
auf meiner letzten Fahrt
durch die Tunnel unserer Reise
in den ewigen Süden
Stell dich noch einmal ins Mondlicht
mit nichts an
als dem blanken Hemd der Nacht
leg es mir zurecht
wenn du vor dem Morgen gehst
Bring mir keine Blumen
hallo perry, gern gelesen, von euren heftigen atemgeräuschen abgesehen. lokomotive und puma - interessante konstellation. und in der letzten strophe verstehe ich nicht, wie dir die frau ihr blankes hemd der nacht, also ihre nacktheit, zurechtlegen soll, wenn sie geht. sinn würde es evtl. machen, bevor sie geht.
locker flockiges liebesgedicht. sowas gefällt mir.
gruß
chiqu.
locker flockiges liebesgedicht. sowas gefällt mir.
gruß
chiqu.
Hallo Manfred,
bis auf das Pumaschnurren, das mir persönlich zu sehr aus dem Gedicht und seinem Duktus herauszufallen scheint, finde ich das gelungen.
Und natürlich ist das kein "locker flockiges Liebesgedicht", es geht m M nach um Tod, ja um Liebe und Tod, wobei es dir gelungen ist, das Thema be-rührend darzustellen und nicht rührselig.
Den Titel halte ich für sehr treffend, erst nach dem Lesen erschließt sich seine eigentliche, seine tiefere Bedeutung.
Grüße,
s.
bis auf das Pumaschnurren, das mir persönlich zu sehr aus dem Gedicht und seinem Duktus herauszufallen scheint, finde ich das gelungen.
Und natürlich ist das kein "locker flockiges Liebesgedicht", es geht m M nach um Tod, ja um Liebe und Tod, wobei es dir gelungen ist, das Thema be-rührend darzustellen und nicht rührselig.
Den Titel halte ich für sehr treffend, erst nach dem Lesen erschließt sich seine eigentliche, seine tiefere Bedeutung.
Grüße,
s.
Hallo Chiqu,
da haben dich die Atemgeräusche wohl auf eine falsche Spur gelockt. Es ist das Totenhemd, dass hier bereit gelegt wird.
Danke und LG
Manfred
Hallo Mucki,
du liegst richtig. Da ich die Ähnlichkeit des Titels zu Ingeborg Bachmann nicht kenne, wäre ich über einen näheren Hinweis dankbar.
LG
Manfred
Hallo Scarlett,
danke fürs "gelungen." Das Pumaschnurren deutet die "ungezähmte Nähe" dieser Beziehung an. Es ist eine heimliche Geliebte, die hier Abschied nimmt.
LG
Manfred
da haben dich die Atemgeräusche wohl auf eine falsche Spur gelockt. Es ist das Totenhemd, dass hier bereit gelegt wird.
Danke und LG
Manfred
Hallo Mucki,
du liegst richtig. Da ich die Ähnlichkeit des Titels zu Ingeborg Bachmann nicht kenne, wäre ich über einen näheren Hinweis dankbar.
LG
Manfred
Hallo Scarlett,
danke fürs "gelungen." Das Pumaschnurren deutet die "ungezähmte Nähe" dieser Beziehung an. Es ist eine heimliche Geliebte, die hier Abschied nimmt.
LG
Manfred
hallo perry,
dein abschiedsgedicht gefällt mir in seiner schlichtheit. es ist eigentlich kein typisches perrygedicht, oder? keine naturebene, hinter der sich etwas menschliches verbirgt. sehr direkt, bin ich fast versucht zu schreiben.
in strophe eins könnte ich mir statt "terrassentür" auch einfach eine "tür" vorstellen. zum einen würde das nach meinem dafürhalten den lesefluss erleichtern, zum anderen erweitert dieses detail eventuell den interpretationsspielraum?
in strophe zwei mag ich "weggetreten" nicht besonders. das wort hat für mich einen negativen, abwertenden touch, somehow. ich kann das gar nicht richtig begründen. wäre nicht "eingeschlafen" auch möglich?
den letzten vers ("den Dampf aus ihren Kolben") halte cih für verzichtbar. der leser kann die assoziation selbst herstellen, meinst du nicht?
in strophe drei irritieren mich die possessivpronomen:
Leg dich einfach in die Kissen
und begleite mich ein Stück
auf meiner letzten Fahrt
durch die Tunnel unserer Reise
in den ewigen Süden
die letzte fahrt des lyrICH und plötzlich "unsere reise". ist das gewollt?
die letze strophe ist sehr schön.
lg
p.
dein abschiedsgedicht gefällt mir in seiner schlichtheit. es ist eigentlich kein typisches perrygedicht, oder? keine naturebene, hinter der sich etwas menschliches verbirgt. sehr direkt, bin ich fast versucht zu schreiben.
in strophe eins könnte ich mir statt "terrassentür" auch einfach eine "tür" vorstellen. zum einen würde das nach meinem dafürhalten den lesefluss erleichtern, zum anderen erweitert dieses detail eventuell den interpretationsspielraum?
in strophe zwei mag ich "weggetreten" nicht besonders. das wort hat für mich einen negativen, abwertenden touch, somehow. ich kann das gar nicht richtig begründen. wäre nicht "eingeschlafen" auch möglich?
den letzten vers ("den Dampf aus ihren Kolben") halte cih für verzichtbar. der leser kann die assoziation selbst herstellen, meinst du nicht?
in strophe drei irritieren mich die possessivpronomen:
Leg dich einfach in die Kissen
und begleite mich ein Stück
auf meiner letzten Fahrt
durch die Tunnel unserer Reise
in den ewigen Süden
die letzte fahrt des lyrICH und plötzlich "unsere reise". ist das gewollt?
die letze strophe ist sehr schön.
lg
p.
Lieber Perry,
auch ich finde die Schlichtheit in diesem gedicht ergreifend.
Neben Pandoras Bemerkung hat mich das auch schon angesprochene Atmen irritiert. Es ist ja richtig, dass Menschen - gerade im Alter - hörbar atmen. Aber gerade
fällt stilistisch aus der Einfachheit des restlichen Textes.
Liebe Grüße
Max
PS: Mucki, Deine Verwechslung der Bachmann mit Kristiane Allert-Wybranietz ist .. gewagt
...
auch ich finde die Schlichtheit in diesem gedicht ergreifend.
Neben Pandoras Bemerkung hat mich das auch schon angesprochene Atmen irritiert. Es ist ja richtig, dass Menschen - gerade im Alter - hörbar atmen. Aber gerade
das Pumaschnurren deines Atems
fällt stilistisch aus der Einfachheit des restlichen Textes.
Liebe Grüße
Max
PS: Mucki, Deine Verwechslung der Bachmann mit Kristiane Allert-Wybranietz ist .. gewagt
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Hallo Manfred,
da ich diesen Satz als "das letzte Ausatmen vor dem Tod" las, dachte ich: eigentlich müsste dies an den Schluss.
In ihrem Gedicht geht es auch um den Tod, sie schreibt darin, man möge ihr Grab verwildern lassen und ihr zu Lebzeiten Blumen geben. (Daher mein Gedanke an ihr Gedicht)
@ Max: nicht gewagt (da ich die beiden ja nicht vergleiche), ich hatte mich vertippt. Bachmann und Allert-Wybranietz gehören zu meinen Lieblingslyrikerinnen.
Saludos
Mucki
die Luft aus der Lunge presse
da ich diesen Satz als "das letzte Ausatmen vor dem Tod" las, dachte ich: eigentlich müsste dies an den Schluss.
danke für den interessanten Hinweis, aber so recht weiß ich immer noch nicht, wo du da Parallelen siehst.
In ihrem Gedicht geht es auch um den Tod, sie schreibt darin, man möge ihr Grab verwildern lassen und ihr zu Lebzeiten Blumen geben. (Daher mein Gedanke an ihr Gedicht)
@ Max: nicht gewagt (da ich die beiden ja nicht vergleiche), ich hatte mich vertippt. Bachmann und Allert-Wybranietz gehören zu meinen Lieblingslyrikerinnen.
Saludos
Mucki
Hallo Pandora,
freut mich, dass du einen gewissen Wiedererkennungswert in meinen Gedichtne findest. Es gibt durchaus einige Texte von mir, in denen keine Naturbilder im Vordergrund stehen.
Hier handelt es sich um ein Traumgespräch, das dass Lyrich mit seiner Geliebten führt. Im übertragenen Sinn kann diese auch als Tod gelesen werden.
Was die Tür anbelangt, so sollte es lediglich eine Außentüre sein. Die Sprachfärbungen wie "weggetreten, Dampf aus den Kolben", habe ich absichtlich etwas überzeichnet, um die innere Unruhe des LyrIch hervorzuheben. Im dritten Vers wird bewusst auf die gemeiname Suche nach dem Glück angespielt, vielleicht lässt sich das noch etwas freier formulieren.
Danke für dein intensives Lesen und die Vorschläge, über die ich gerne nachdenken werde.
LG
Manfred
freut mich, dass du einen gewissen Wiedererkennungswert in meinen Gedichtne findest. Es gibt durchaus einige Texte von mir, in denen keine Naturbilder im Vordergrund stehen.
Hier handelt es sich um ein Traumgespräch, das dass Lyrich mit seiner Geliebten führt. Im übertragenen Sinn kann diese auch als Tod gelesen werden.
Was die Tür anbelangt, so sollte es lediglich eine Außentüre sein. Die Sprachfärbungen wie "weggetreten, Dampf aus den Kolben", habe ich absichtlich etwas überzeichnet, um die innere Unruhe des LyrIch hervorzuheben. Im dritten Vers wird bewusst auf die gemeiname Suche nach dem Glück angespielt, vielleicht lässt sich das noch etwas freier formulieren.
Danke für dein intensives Lesen und die Vorschläge, über die ich gerne nachdenken werde.
LG
Manfred
Lieber Perry,
ich bin ein bisschen prosaisch und sage mal, das ist ein Perry- und kein Bachmann-Gedicht oder von wem auch immer. Kannst du stolz sein drauf. Ich habe nichts gegen die Terrassentür (im Gegenteil, je konkreter um so besser), ein bisschen was gegen das Pumaschnurren, das ist mir zu "niedlich", aber viel gegen die folgende Strophe, die ich für überflüssig halte, denn sie bringt nichts. Ansonsten finde ich das Gedicht gelungen und würde nichts dran verbessern wollen.
Herzlich Caty
ich bin ein bisschen prosaisch und sage mal, das ist ein Perry- und kein Bachmann-Gedicht oder von wem auch immer. Kannst du stolz sein drauf. Ich habe nichts gegen die Terrassentür (im Gegenteil, je konkreter um so besser), ein bisschen was gegen das Pumaschnurren, das ist mir zu "niedlich", aber viel gegen die folgende Strophe, die ich für überflüssig halte, denn sie bringt nichts. Ansonsten finde ich das Gedicht gelungen und würde nichts dran verbessern wollen.
Herzlich Caty
perry,
ah ja, der tod kommt mit einem pumaschnurren über die terrassentüre. es hätte ja auch ein reales liebespaar sein können. ich hatte früher eine terrassenwohnung und ließ die tür im sommer oft geöffnet ...
auch der titel verwirrte mich, "bring mir keine blumen". wen sprichst du damit an? den tod sicher nicht.
trotz der düsteren auslegung, trotz des zu erwartenden tod, entdecke ich eine heitere (lockerflockige) seite an deinem gedicht. etwas schwarzer humor, um das selbstmitleid niederzuringen?
gruß
chiqu.
ah ja, der tod kommt mit einem pumaschnurren über die terrassentüre. es hätte ja auch ein reales liebespaar sein können. ich hatte früher eine terrassenwohnung und ließ die tür im sommer oft geöffnet ...
auch der titel verwirrte mich, "bring mir keine blumen". wen sprichst du damit an? den tod sicher nicht.
trotz der düsteren auslegung, trotz des zu erwartenden tod, entdecke ich eine heitere (lockerflockige) seite an deinem gedicht. etwas schwarzer humor, um das selbstmitleid niederzuringen?
gruß
chiqu.
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