Wach sang mich die schwarze Amsel
Ich wischte mir Nachtgeist und Spinnweb
Vom Aug, erdentief kam ich aus Träumen
Von trunknem wärmstem Begehr so viel
Kälter mein Sturz ins Eismeer der Wirklichkeit
Leer, unberührt dein Bett neben meinem sooft
Dein Abbild ich hernach beschwor
Nie sah ichs in nirgendwelch Traum. Wohl,
Es blieb mir das Lied unsrer Amsel
Gespinste
Liebe Caty,
die Idee gefällt mir.
Ähnliche Gedanken - wer kennt sie nicht - dass der geliebte Mensch nicht immer - oder nicht mehr bei einem verweilt.
Für mich wäre der "Auftakt" deines Gedichts, also der erste Vers sehr viel stärker, wenn das "wach" am Ende der Z. stehen würde. (@ Inversionen, die du meist bevorzugst)
Auch bräuchtest du "Die Amsel" nicht schon benennen du könntest "Der Vogel" schreiben um "Unsere Amsel" dann am Schluss einmalig zu setzen. Bessere Wirkung . E.
"trunkenem" und "wärmsten" scheint mir ein Adjektiv zu viel.
Warum "Kälter" statt "kalt", womit vergleichst du?
Eismeer der Wirklichkeit", hm, eigentlich ein bisschen viel Pathos, das zu schnell auf starke Sehnsucht folgt.
Liebe Grüße
Gerda
die Idee gefällt mir.
Ähnliche Gedanken - wer kennt sie nicht - dass der geliebte Mensch nicht immer - oder nicht mehr bei einem verweilt.
Für mich wäre der "Auftakt" deines Gedichts, also der erste Vers sehr viel stärker, wenn das "wach" am Ende der Z. stehen würde. (@ Inversionen, die du meist bevorzugst)
Auch bräuchtest du "Die Amsel" nicht schon benennen du könntest "Der Vogel" schreiben um "Unsere Amsel" dann am Schluss einmalig zu setzen. Bessere Wirkung . E.
"trunkenem" und "wärmsten" scheint mir ein Adjektiv zu viel.
Warum "Kälter" statt "kalt", womit vergleichst du?
Eismeer der Wirklichkeit", hm, eigentlich ein bisschen viel Pathos, das zu schnell auf starke Sehnsucht folgt.
Liebe Grüße
Gerda
Gerda Jäger hat geschrieben:Liebe Caty,
die Idee gefällt mir.
Ähnliche Gedanken - wer kennt sie nicht - dass der geliebte Mensch nicht immer - oder nicht mehr bei einem verweilt.
Für mich wäre der "Auftakt" deines Gedichts, also der erste Vers sehr viel stärker, wenn das "wach" am Ende der Z. stehen würde. (@ Inversionen, die du meist bevorzugst)
Auch bräuchtest du "Die Amsel" nicht schon benennen du könntest "Der Vogel" schreiben um "Unsere Amsel" dann am Schluss einmalig zu setzen. Bessere Wirkung . E.
"trunkenem" und "wärmsten" scheint mir ein Adjektiv zu viel.
Warum "Kälter" statt "kalt", womit vergleichst du?
Eismeer der Wirklichkeit", hm, eigentlich ein bisschen viel Pathos, das zu schnell auf starke Sehnsucht folgt.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda, ich versuche dir mal zu antworten. (Schitt, das Zitieren ist schiefgegangen, also muss ich noch mal schreiben.)
"Für mich wäre der Auftakt deines Gedichts, also der erste Vers, sehr viel stärker, wenn das wach am Ende der Zeile stehen (Inversionen, die du meist bevorzugst)."
Dass das "wach" (männlich betont) am Anfang der Zeile steht, ist eine Inversion. Denn der Satz würde korrekt lauten: Die schwarze Amsel machte mich wach. Bei diesem Satz würde ich aber nicht plötzlich, sondern nach und nach aufwachen. Ich will aber das Aufschrecken betonen, hineinstürzen ins Gedicht.
"Auch bräuchtest du die Amsel nicht schon zu benennen, du könntest Der Vogel schreiben, um "unsere Amsel" dann am Schluss einmalig zu setzen. Bessere Wirkung. E."
Die Amsel ist das A und O des Gedichts, der Anlass für alles Folgende. Am Ende muss ich natürlich noch einmal auf die Amsel zurückkommen, der Gedanke schließt sich zum Kreis. Ich kann also keinesfalls auf die Amsel am Anfang verzichten und von irgendeinem Vogel sprechen. Es wird ja auch indirekt darauf verwiesen, dass er vielleicht schon mal Gesprächsthema der Liebenden war, auch ist die Analogie zu Shakespeares Lerche-Nachtigall nicht weit.
"Trunkenem und wärmsten scheint mir ein Adjektiv zuviel."
Nein, hier ist kein Adjektiv zuviel. Ich brauche beide, um den Zustand beschreiben zu können.
Wärmsten schon deshalb, weil sich das "kälter" darauf bezieht.
"Eismeer der Wirklichkeit, hm, eigentlich ein bisschen viel Pathos, das zu schnell auf starke Sehnsucht folgt."
Richtig, es muss kommen wie ein Schlag: die Ernüchterung tritt ein, die Erwachende ist jetzt wirklich wach. Vielleicht sollte ich nur "Eis" benutzen, aber dann würde ich der Stärke des Traums etwas nehmen, es ist ein Meer von Wirklichkeit, es schmerzt immer noch. Ich habe auch gar nichts gegen ab und zu ein wenig Pathos, das hebt diese Gedichte, die übrigens keine Erzählgedichte sind, von der sonstigen (geformten) "Alltagssprache" ab.
Das sind so meine Standpunkte. Ob ich da richtig liege - wer mag das entscheiden?
Herzlich Caty
"Für mich wäre der Auftakt deines Gedichts, also der erste Vers, sehr viel stärker, wenn das wach am Ende der Zeile stehen (Inversionen, die du meist bevorzugst)."
Dass das "wach" (männlich betont) am Anfang der Zeile steht, ist eine Inversion. Denn der Satz würde korrekt lauten: Die schwarze Amsel machte mich wach. Bei diesem Satz würde ich aber nicht plötzlich, sondern nach und nach aufwachen. Ich will aber das Aufschrecken betonen, hineinstürzen ins Gedicht.
"Auch bräuchtest du die Amsel nicht schon zu benennen, du könntest Der Vogel schreiben, um "unsere Amsel" dann am Schluss einmalig zu setzen. Bessere Wirkung. E."
Die Amsel ist das A und O des Gedichts, der Anlass für alles Folgende. Am Ende muss ich natürlich noch einmal auf die Amsel zurückkommen, der Gedanke schließt sich zum Kreis. Ich kann also keinesfalls auf die Amsel am Anfang verzichten und von irgendeinem Vogel sprechen. Es wird ja auch indirekt darauf verwiesen, dass er vielleicht schon mal Gesprächsthema der Liebenden war, auch ist die Analogie zu Shakespeares Lerche-Nachtigall nicht weit.
"Trunkenem und wärmsten scheint mir ein Adjektiv zuviel."
Nein, hier ist kein Adjektiv zuviel. Ich brauche beide, um den Zustand beschreiben zu können.
Wärmsten schon deshalb, weil sich das "kälter" darauf bezieht.
"Eismeer der Wirklichkeit, hm, eigentlich ein bisschen viel Pathos, das zu schnell auf starke Sehnsucht folgt."
Richtig, es muss kommen wie ein Schlag: die Ernüchterung tritt ein, die Erwachende ist jetzt wirklich wach. Vielleicht sollte ich nur "Eis" benutzen, aber dann würde ich der Stärke des Traums etwas nehmen, es ist ein Meer von Wirklichkeit, es schmerzt immer noch. Ich habe auch gar nichts gegen ab und zu ein wenig Pathos, das hebt diese Gedichte, die übrigens keine Erzählgedichte sind, von der sonstigen (geformten) "Alltagssprache" ab.
Das sind so meine Standpunkte. Ob ich da richtig liege - wer mag das entscheiden?
Herzlich Caty
Liebe Caty,
Genau das habe ich gemeint, ich hätte es lieber ohne die Inversion gelesen, weiß aber, dass du Inversionen bevorzugst.
Weißt du ich habe aus meiner Perspektive keine "Standpunkte" vertreten sondern Hinweise gegeben, die dir überhaupt nicht gefallen brauchen.
Es geht nicht um "Richtig" oder "Falsch" denke ich.
Die Entscheidungshoheit
hast du selbstverständlich inne.
Dass aber z. B. Die Amsel zwei Mal benannt wird wäre so ein Punkt, an dem ich festhängen würde ... grübeln, ob es da nicht eine andere Möglichkeit gäbe ... (Meine Gedanken, nicht die Notwendigekit einer Dopplung hinzunehmen) Aber das ist kein allgemein gültiger Standpunkt.
Ich hoffe, du verstehst mich.
Liebe Grüße
Gerda
Caty hat geschrieben:Dass das "wach" (männlich betont) am Anfang der Zeile steht, ist eine Inversion.
Genau das habe ich gemeint, ich hätte es lieber ohne die Inversion gelesen, weiß aber, dass du Inversionen bevorzugst.

Caty hat geschrieben:Das sind so meine Standpunkte. Ob ich da richtig liege - wer mag das entscheiden?
Weißt du ich habe aus meiner Perspektive keine "Standpunkte" vertreten sondern Hinweise gegeben, die dir überhaupt nicht gefallen brauchen.
Es geht nicht um "Richtig" oder "Falsch" denke ich.
Die Entscheidungshoheit
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Dass aber z. B. Die Amsel zwei Mal benannt wird wäre so ein Punkt, an dem ich festhängen würde ... grübeln, ob es da nicht eine andere Möglichkeit gäbe ... (Meine Gedanken, nicht die Notwendigekit einer Dopplung hinzunehmen) Aber das ist kein allgemein gültiger Standpunkt.
Ich hoffe, du verstehst mich.
Liebe Grüße
Gerda
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